Als vor einigen Tagen die ersten Meldungen darüber durch die Presse gingen, dass der norwegische Attentäter ein fundamentalistischer Christ und Nationalist sein sollte, habe ich direkt zu meiner Frau gesagt: da sind die Medien aber froh, dass es kein Islamist und kein Linker war, sonst hätte man wieder Entschuldigungen suchen müssen. Musste man nicht, und die mediale Hatz auf alles, was nicht dem linken Mainstream entspricht, ist gerade wieder eröffnet (schön in der aktuellen Ausgabe des Spiegel zu lesen, der sich auch immer mehr zur antidemokratischen Gedankenkontrolle bekennt immerhin, die Masken fallen)
In diesem Blog kann mich der Umgang mit den politischen Aspekten, wie sogenannte Rechtspopulisten zu Mitverantwortlichen gemacht werden, nur bedingt interessieren. Dass der Attentäter aber noch immer unter der Rubrik christlicher Fundamentalist geführt wird, macht mich schon ein bisschen ratlos. Denn dann wäre ich ja mit ihm und seiner Tat in einen Topf geworfen, und in dem möchte ich wirklich nicht sein. Ein christlicher Fundamentalist, der eine Bombe bastalt und politische Gegner tötet? Ein christlicher Fundamentalist, der auf wehrlose und unschuldige Jugendliche schießt, sie kaltblütig ermordet und Jagd auf sie macht? Ein christlicher Fundamentalist, der diese Taten als grausam aber notwendig bezeichnet? Was immer dieser Terrorist ist, ob politischer Extremist oder einfach nur ein Irrer, wie ihn diese Welt immer mal wieder hervorbringt, ein christlicher Fundamentatlist ist er sicher nicht.
Aber ich bekenne, als Katholik: Ich bin christlicher Fundamentalist! Ich glaube an Jesus Christus, ich glaube, dass in ihm Gott Mensch geworden ist um uns zu erlösen. Ich glaube seinen Worten, dass Er (und nur er) der Weg, die Wahrheit und das Leben ist. Ich glaube, dass alle anderen Religionen möglicherweise einen Glanz dieser göttlichen Wahrheit widerspiegeln können, sie aber nicht den Weg darstellen, den Christus in der einen, katholischen und apostolischen Kirche vorgesehen hat. Ich glaube auch an seine Botschaft der Liebe, die weit über das hinausgeht, was sich die Menschen im alten Testament (und wohl auch heute) haben vorstellen können. Ich glaube an sein Vorbild am Kreuz, dass es notwendig ist, mich zu verleugnen, mein Kreuz auf mich zu nehmen und Ihm nachzufolgen. Ich glaube an sein unbedingtes Gebot der Liebe, die nicht nur die meint, die mich lieben, sondern selbst die, die mich hassen. Ich glaube, dass Jesus es mit allem, was er seinen Jüngern und damit uns, seinen Aposteln der heutigen Zeit, gesagt hat, ernst war und dass wir darum aufgefordert sind, die Menschen zu ihm zu führen.
Und dabei sind wir (ich nehme an, unter den Lesern des Blogs befinden sich noch ein paar mehr) als christliche Fundamentalisten bis an die Zähne bewaffnet bewaffnet mit den Waffen des Lichts (Römer 13, 12): wir tragen die Rüstung Gottes, wir gürten uns mit Wahrheit, ziehen den Panzer der Gerechtigkeit an und als Schuhe die Bereitschaft, für das Evangelium des Friedens zu kämpfen. Wir greifen zum Schild des Glaubens, nehmen den Helm des Heils und das Schwert des Geistes auf (Epheser 6, 11 ff).
So gerüstet betreten wir die Welt, die für uns nicht das letzte Ziel ist, unser Ziel ist die Heiligkeit, um die wir gemeinsam mit Gott ringen. Um diesen Preis zu gewinnen, reicht es nicht, diese Waffen zu tragen, am Ende wird die Frage sein: haben wir genug geliebt?
Nun, wenn ich es recht bedenke, vermutlich bin ich gar kein christlicher Fundamentalist, vielleicht sind wir es alle nicht, aber wir sollten es sein und wären hoffentlich gerne christliche Fundamentalisten. Wir würden gerne den christlichen Fundamentalisten wie Petrus und Paulus nacheifern! Wir hoffen, wenn es notwendig sein sollte, in gleicher Weise standhaft zu sein wie sie und die vielen Märtyrer, wenn wir vor die Statthalter der Welt geführt werden sollten! Wir bemühen uns, Christus nachzufolgen, wie die Heiligen auch unserer Zeit, nur ihm, keinem anderen, unserem Herrn und König!
Christus ist das Fundament unseres Lebens, und jedes andere Fundament ist nur eine Art von Sand, der uns in den Stürmen der Welt nicht tragen wird. Christus ist unser Fundament, unsere Entscheidung, ihm zu folgen ist fundamental in diesem Sinne sind wir christliche Fundamentalisten, wir sollten es sein und wir werden es hoffentlich immer mehr!
Carolus
Ganz einverstanden. Fundamentalismus ist ja im Grunde wertneutral; es kommt nur ganz aufs Fundament an! Und da möchte ich als Katholik mit den Moslems nicht tauschen.
Grüß Gott!