Ein Zitat des Sprechers des Bistums Essen in der BR-Sendung „APO von christlich-rechts“ schlägt hohe Wellen. Dankenswerterweise hat sich Herr Lota dazu geäußert.
Da konnte man bei den Berichten auf kath.net und bei demofueralle.de schon schlucken: Bezeichnet da der Sprecher des Bistums Essen, Ulrich Lota, Vereine wie Kirche in Not oder auch Lebens- und Familienschützer wie Hedwig Beverfoerde, die Initiative Familienschutz oder Journalisten wie Birgit Kelle als „Brutale“ und „Propagandisten“ denen man „das Feld nicht überlassen“ dürfe? So liest sich das jedenfalls bei dem Beitrag auf „Demo für alle“ mit dem Titel „Verleumdungs-Kampagne gegen Lebens- und Familienschutz-Aktive: Jetzt Beschwerde an Bayerischen Rundfunk senden“.
Aus diesem Grund hatte ich Herrn Lota um eine Klarstellung gebeten, die mich heute auch erreicht hat (und gleichlautend wohl auch auf Facebook veröffentlicht wurde und bei anderen Anfragern eingegangen ist).
Der Vollständigkeit halber meine Anfrage:
Sehr geehrter Herr Lota,
als Katholik und Blogger bin ich – um es gelinde zu sagen – überrascht über die Wiedergabe Ihrer Worte als Pressesprecher des Bistums Essen in der Radiosendung “APO von christlich-rechts?“ im Bayerischen Rundfunk. Da ich mich selbst durch Vereine wie Kirche in Not oder auch durch Lebens- und Familienschützer wie Hedwig Beverfoerde, die Initiative Familienschutz oder auch Journalisten wie Birgit Kelle durchaus gut vertreten sehe, irritieren mich Ihre offenbar in diesem Zusammenhang gemachten Äußerungen sehr. Diese werden auf der Seite demofueralle.de wie folgt wiedergegeben:
Sprecherin: Heißt das im Umkehrschluss: Der Verfassungsschutz könnte es richten? Die APO von christlich-rechts aufmischen? Man habe die Szene im Blick, müsse aber priorisieren, heißt es dort auf Anfrage. Zunächst müsse man die gewaltbereite rechte Szene im Blick behalten. Freilich, bisher zünden fundamentalistische Christen in Deutschland nur verbale Sprengsätze. Was also tun? Aktiv werden! Sich einmischen, fordert Ulrich Lota. Als Bistumspressesprecher [des Bistums Essen] will er das Feld nicht widerstandslos räumen.
„Experte“ Ulrich Lota: „Wir dürfen diesen Menschen, diesen Brutalen und diesen Propagandisten nicht das Feld überlassen, dass sie bestimmen, wie das Bild der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit zu sein hat. Und das ist die eigentliche Gefahr.“
Sprecherin: Lota fordert deshalb in sozialen Netzwerken liberalere Christen dazu auf, sich einzumischen. Auch andere Bistümer würden das so machen.
Ich würde dazu gerne einen Blogbeitrag verfassen, möchte dazu aber in jedem Fall auch Ihre Meinung dazu hören. Möglicherweise hat man Sie ja falsch oder aus dem Zusammenhang gerissen zitiert, was man in dem Zusammenhang klar stellen könnte.
Über eine baldige kurze Rückmeldung und Ihre eigene Einschätzung dazu würde ich mich daher freuen.
Herzliche Grüße und Gottes Segen
Felix Honekamp
Dazu erreichte mich dann heute die folgende Antwort:
Sehr geehrter Herr Honekamp,
zu meinem Interview im Bayerischen Rundfunk möchte ich folgendes klarstellen:
Auf der Seite www.kath.net werde ich unter Hinweis auf das Radio-Feature im Bayerischen Rundfunk (Titel: „APO von christlich-rechts? Wie sich unter dem Deckmantel der Kirchen eine wertkonservative bis demokratiefeindliche Opposition zusammenfindet – und die Gesellschaft beeinflusst“) – ausgestrahlt am 19. Februar 2015 – wie folgt zitiert
„Wir dürfen diesen Menschen, diesen Brutalen und diesen Propagandisten nicht das Feld überlassen, dass sie bestimmen, wie das Bild der katholischen Kirche in der Öffentlichkeit zu sein hat. Und das ist die eigentliche Gefahr.“
Dieses Zitat ist falsch: Wie in dem Radio-Feature deutlich zu hören ist, spreche ich nicht von „diesen Brutalen“, sondern von „diesen Portalen“.
Gegenstand meines Gesprächs mit Veronika Wawatschek, der Autorin des BR-Features, waren allein die einschlägig bekannten Portale „kreuz.net“ und „gloria.tv“ – basierend auf einen Vortrag, den ich im Sommer des vergangenen Jahres in der Katholischen Akademie des Bistums Essen Die Wolfsburg gehalten habe. Weder ist mir in meinem Gespräch mit Frau Wawatschek eine Frage zu Lebenschutz-Gruppen bzw. -initiativen gestellt worden, noch bin ich in meinem Antworten auf diese oder andere Gruppen eingegangen.
Mit freundlichen Grüßen,
Ulrich Lota
Soweit die Klarstellung, für die ich Herrn Lota dankbar bin.
Jetzt ist guter Rat teuer: Kritik an Portalen wie kreuz.net ist sicher richtig, hätte natürlich aber mit dem Themenfokus der Sendung im BR nur bedingt zu tun. Damit wäre die Wiedergabe der Worte von Herrn Lota hier – offenbar bewusst – aus dem Zusammenhang gerissen. Jedenfalls, so lese ich die Klarstellung, bezogen sich seine Äußerungen nicht auf die oben genannten Lebensrechtler und Kirchen- und Familienschützer.
Zur Fairness gehört, diese Klarstellung nun mit genau der gleichen Vehemenz zu transportieren, wie die Anschuldigungen. Ich sehe jedenfalls nicht, warum ich an der Klarstellung von Herrn Lota zweifeln sollte. Das wiederum rückt den Bayerischen Rundfunk und seine Redakteure in den Fokus … man darf sicher gespannt sein, ob man von da noch was zu hören bekommt – Ich bin da eher etwas skeptisch!
Klarstellung aus Essen - katholon Blog
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