11 Comments

  1. Richard

    Und wie genau kommen Sie zu Ihrer Feststellung, Birgit Kelle sei ein „Lichtblick“ gewesen? Für mich hat sie nur ihre sattsam bekannten Pseudo-Argumente vorgetragen und viel Stuss (..“um meine Söhne muss ich mir mehr Sorgen machen…“) geredet. Natürlich immer wieder dieselben Beispiele – z.b. Harald Eia aus Norwegen und so weiter und so fort. Sie begann bereits in der Einleitung mit einem Statement, das einfach falsch ist. Die Genderforschung behaupte, dass es keine natürlichen Geschlechter gäbe und diese nur anerzogen sind. Das stimmt einfach nicht, Tatsache ist, dass Geschlechterverhalten durch Erziehung verstärkt wird und dass man sich deshalb bewusst sein sollte, dass damit dem Individuum eventuell nicht geholfen wird. Tatsache ist auch, dass primär weiblichen Fähigkeiten wenig Bedeutung zugemessen wird und dass folgerichtig Berufe, die vor allem von Frauen ausgeübt werden extrem schlecht bezahlt sind. Der Grüne Hofreiter hat das als Einziger richtig erwähnt, er war m.E. auch der Einzige, der einigermaßen sinnvoll argumentieren konnte.

    • Papsttreuer

      Frau Kelle war, jedenfalls in meiner Wahrnehmung, die einzige, die zumindest versucht hat, die diversen sprachlichen Themen in das Gesamtkunstwerk einzubinden, und das auch kritisch zu hinterfragen. Herr Hofreiter hat auf diesen Zusammenhang durchaus auch hingewiesen, sieht dies aber – aus der Ideologie argumentierend – positiv. Unter anderem die Sprache wird zu einem Vehikel der Volkserziehung gemacht – dagegen sind legitimie Wünsche nach gleichem Lohn für gleiche Arbeit ein Klacks.
      Gottes Segen!

    • Richard

      Die Sprache wird nicht zu einem Instrument der Volkserziehung gemacht, sie war es immer schon. Die Tatsache, dass ein Großteil der Berufsbezeichnungen (Arzt, Apotheker, Pilot..) bisher im singulärem Maskulin gehalten waren, hat natürlich ebenfalls Bewusstsein geschaffen und das war auch so gewollt. Das Bewusstsein eben, dass für qualifizierte und verantwortungsvolle Berufe nur Männer geeignet sind. Es ist also eine schlichte Lüge, wenn man heute der sogenannten Gender Ideologie vorwirft, erstmals durch Sprache Bewusstsein schaffen zu wollen. Das wurde immer schon getan- nur halt in die Gegenrichtung.

    • „und das war auch so gewollt“

      Glauben Sie ernsthaft, daß irgend jemand die Sprache absichtlich so eingerichtet habe, um das Bewußtsein der Leute zu beeinflussen?

    • Richard

      Nein ich sehe das genau umgekehrt. Die Sprache war und ist Ausdruck des Bewusstseins. Sie hat aber natürlich auch Einfluss auf das Bewusstsein wie wir von Wittgenstein wissen. Einfaches Beispiel dafür das „Heimat bist Du großer Söhne“ aus der öst. Nationalhymne. Hinter diesem Satz steckt die Überzeugung, dass Frauen nichts Großes leisten können – außer Söhne gebären natürlich.

  2. OT: Lieber Herr Honekamp, womöglich sehen Sie es selber nicht, aber mir versperrt auf meinem Bildschirm eine Säule mit Social-Network- und anderen Symbolen die Sicht auf Ihre Zeilen. Wäre toll, wenn Sie die schnell wegprogrammieren könnten — ich lese Sie nämlich sehr gern! :-)

  3. Hebel

    Herr Hofreiter hat erwähnt, dass durch die „Genderforschung“ herausgekommen wäre, weibliche Kniegelenke würden ein anderes Implantat benötigen als männliche. Abgesehen davon, dass dies kein soziologisches sondern selbstverständlich ein medizinisches Problem ist (wer wollte den Frauenärzten und Ärztinnen ihre Berechtigung absprechen), liegt es doch auf der Hand, ebenso die beachtlichen Unterschiede in den beiden Gehirnen mit ihrem Einfluss auf das Verhalten mehr in Betracht zu ziehen.
    Die einseitig theoretisierende Gender Mainstreaming-Ideologie begeht jedoch den fundamentalen Irrtum, die als entscheidende menschliche Gegebenheit vorliegenden neurophysiologischen Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Mann völlig auszuklammern bzw. zu negieren.
    [Einzelheiten bezüglich unüberbrückbarer Unterschiede in den Gehirnen von Frau und Mann sind in dem Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweiterte Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4]

    • Richard

      Na da haben Sie sich ja eine absolut neutrale Quelle ausgesucht ;-) Manfred Spreng – ein „Hirnforscher“, der interessanterweise nie in wissenschaftlichen Fachblättern publiziert hat dafür aber umso öfter in religiös-fundamentalistischen und rechtsradikalen Medien.

  4. Papsttreuer

    Natürlich gibt es ein gegenseitiges Abhängigkeitsverhältnis von Sprache und Bewusstsein. Die Frage, die dennoch gestellt werden muss, ist, ob jenseits der Ideologien Sprache nicht eben das Produkt ist: Bei der „Heimat großer Söhne“ ist doch bspw. die Frage, ob der Autor tatsächlich bewusst Frauen ausgrenzen wollte und daher nur von Söhnen gesprochen hat, oder ob zu de Zeitpunkt tatsächlich im Wesentlichen die „Söhne“ im Bewusstsein waren, oder gar … auch nicht auszuschließen, dass er ganz allgemein die „Kinder“ des Landes gemeint hat, und sich aufgrund des Textflusses auf die Söhne beschränkt hat?

    Am Ende ist aber genau der Bohei um diesen Text ein gutes Beispiel. Niemand ernstzunehmendes wird heute noch in Frage stellen, dass auch Frauen „Großes“ vollbringen (nebenbei zähle ich das Kindergebähren dazu!), aber das bedeutet nicht, dass man „klassische“ Texte aus diesem Grund anpassen muss.

    Gottes Segen!

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