Wer nach dem heutigen Tag in Frankfurt den Linksextremismus noch für ein „aufgebauschtes Problem“ hält, macht sich mitschuldig an heutigen und zukünftigen Opfern!
Über Facebook, Twitter und die Online-Ausgaben von Zeitungen konnte man den ganzen Tag über das Geschehen in Frankfurt bei den „Blockupy-Protesten“ gegen die Eröffnung der Europäischen Zentralbank mitverfolgen. Bei all den Bildern blinden Hasses und der Gewalt bei den Aufmärschen der Linksextremisten fällt es schwer, eine Anlyse zu liefern ohne Kraftausdrücke zu verwenden. Symptomatisch für das Geschehen ist vielleicht, dass bei den Krawallen auch ein Wohnheim des Kolpingwerks für junge Flüchtlinge mit Steinen beworfen wurde. Was für eine sinnlose und menschenverachtende Gewalt!
Was sich hier Bahn bricht ist keine Kritik am Kapitalismus, den es in Deutschland ganz nebenbei sowieso nicht gibt, es ist auch kein wie auch immer nachvollziehbarer Aufschrei gegen soziale Verhältnisse in einem der reichsten Länder der Welt, in der selbst der Ärmste nicht hungern muss. Es ist tatsächlich ein durch die linke Politik angestachelter Aufstand gegen alle Werte, die unsere Gesellschaft ausmachen. Man muss dabei sicher nicht mal Christ sein, um auf die moralischen Verwüstungen aufmerksam zu werden, die in den Menschen stattgefunden haben müssen, damit sie in blinder Wut Eigentum und Gesundheit anderer Menschen beschädigen und selbst deren Leben gefährden, den Tod von Polizisten und Unbeteiligten in Kauf nehmen.
Nein, das hier wird keine Entschuldigung der Taten durch „schwere Kindheiten“ oder andere Pathologisierungen der Menschen. Hier wie in allen Gewaltexzessen eines marodierenden Mobs muss es um die Hintermänner und -frauen gehen, die solche Gewalttaten ideologisch aufrüsten. Letztlich müssen die gleichen Erklärungsmuster greifen, wie sie auch für Rechtsextreme angewandt werden.
Wenn also die Kritik an Einwanderungspolitik denunziert wird als geistige Brandstiftung gegen Flüchtlinge, wie steht es dann mit den Verharmlosungen linker Gewalt durch unsere Familienministerin Manuela Schwesig als „aufgebauschtes Problem“? Was ist mit Katja Kipping von den Linken, die noch heute Nachmittag per Facebook die Verantwortung für die Randale und die Verletzten der Polizei zuordnen wollte? Was ist mit der taz, die sich in der gestrigen Onlineausgabe noch gegen die unverhältnismäßigen Vorkehrungen der Polizei zur Gewaltprävention empörte? Was ist mit den ganzen linken Gruppen bis hin zu den Gewerkschaften, die propagieren, das Volk müsse sich die EZB aneignen, die Unternehmer als Ausbeuter und Banker als Heuschrecken fast in Stürmer-Manier verunglimpfen?
Um nicht missverstanden zu werden: Protest muss auch gegen etablierte Institutionen möglich sein. Ich selbst bin auch kein Fan von monopolistischen Zentralbanken (übrigens eine Erfindung der Kommunisten, aber was soll man den Linksextremisten schon mit Geschichte kommen), ich bin nicht mal ein Fan des staatlichen Gewaltmonopols, jedenfalls nicht in der Absolutheit, wie es bei uns vorherrscht. Aber zu leugnen, dass Ausschreitungen bei eigentlich normalen Protesten immer wieder von der politischen Linken ausgehen, zu leugnen, dass die politische Linke ein Gewaltproblem hat, das ganze in Verbindung mit der ideologischen Untermauerung einer blinden und irrationalen Kapitalismuskritik durch Politik, Medien und Gewerkschaften, das ist der Humus auf dem die heutige Gewalt in Frankfurt gedeihen konnte.
Der Konsens, dass Gewalt gegen Sachen kein legitimes Mittel des Protestes ist, zuerst aufgekündigt wiederum durch die politische Linke in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, der Konsens, dass Gewalt gegen Eigentum, Gesundheit und Leben anderer Menschen auch dann nicht legitim ist, wenn das Ansinnen berechtigt sein sollte, dieser Konsens besteht ganz offenbar nicht mehr. Und jeder, der in einer solchen Situation der gesellschaftlichen Verrohung zu Gewalt aufruft, sie legitimiert oder verharmlost, macht sich – links oder rechts – mitschuldig.
Nachdem in den vergangenen Monaten immer wieder die Frage nach den Auswirkungen vermeintlich rechtsextremer Positionen angeblicher „Nazis in Nadelstreifen“ gestellt wurde, wird es nun ganz eindeutig Zeit für eine Diskussion über die „linken Rattenfänger“, die aufgrund eines höheren Durchdringungsgrades der Gesellschaft mit ihren ideologischen Grundlagen offenbar ein noch extremeres Gewaltpotenzial freisetzen als die rechten.
patzer
Sie schreiben viel Richtiges und einiges mit dem ich nicht übereinstimme,aber interessant ist es allemal.Was Sie und andere nicht thematisieren ist folgendes:
Politik,Medien aber auch Gewerksch.,Kirche,Univers.usw.sind nun so weit in die katastrophalen gesellschaftlichen Entwicklungen verstrickt,dass jeder Einzelne,persönlich involvierte und materiell abhängige ,um die berufliche Existenz fürchten muss.Das verhindert jedwede rationale Diskussion.Der Zug fährt in den Abgrund.Viel gehört:Bis dahin bin ich tot und die Kinder hoffentlich in Kanada,USA,AUS;NZLusw.
mit pessimistischen Grüßen patzer
Papsttreuer
Sehr geehrter patzer,
vielen Dank zunächst mal für den Kommentar und das „viele Richtig“ und „interessante“. Das „nicht übereinstimmen“ lässt sich wohl kaum vermeiden, bei der Themenfülle.
Ob der Zug in den Abgrund fährt? In vielen Bereichen ist er offenbar auf dem Weg dahin, in manchen wird noch nachgeheizt und beschleunigt, und – da sie es angesprochen haben – auch Kirchenvertreter sind darin verstrickt. Ich teile aber ihren Pessimismus nicht, dass sich die Richtung nicht mehr ändern ließe; was dazu gehört ist das Engagement aller Menschen guten Willens – da kann jeder was beitragen, jede Kleinigkeit hilft doch.
Herzliche Grüße und Gottes Segen!
patzer
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kindergeld_fuer_kesselflicker
Wenn man noch dazu bedenkt,dass genau dann die Babyboomer in Rente gehen wollen….
leider mit nach wie vor pessimistischen Grüßen patzer