Die von normalen Familien meistgehasste Politikerin ist im Moment wohl Manuela Schwesig. Und heim Thema Betreuungsgeld tut sie wenig, ihren Ruf zu bessern.
Vorab erst mal: Eigentlich bin ich kein besonderere Fan des Betreuungsgeldes. Das liegt daran, dass hier Menschen – in dem Fall auch unsere Familie – Geld für eine an sich normale Leistung bekommen, und das aus Steuermitteln, die also anderen – in dem Fall wieder unserer Familie – zunächst mal weggenommen wurden. Ich kann mich also bei zigtausend Euro Steuerlast im Jahr fragen, ob die 150 Euro, die jungen Eltern für die selbständige Erziehung ihrer kleinen Kinder gnädig gewährt werden soll, nur ein schlechter Scherz oder doch zumindest für eine kleine Minderheit von Familien, die davon netto profitieren, tatsächlich eine Sozialleistung ist, die ich von der Idee her gutheißen kann.
Unsere sogenannte Familieministerin, die für klassische Familien aber ebensowenig ein Gespür hat wie für linksextremistischen Terror – für beides scheint in ihrem Denkhorizont kein Platz zu sein – konnte das Betreuungsgeld sowieso nie leiden. Angeblich halten die paar Kröten Frauen von der Werkbank – in ihrer Sicht vermutlich von Aufsichtsratspositionen in DAX-Unternehmen, in Wirklichkeit von der Kasse bei Lild und Aldi – fern und sorgen dafür, dass kleinen Kindern die ersten Schritte auf dem Weg zum Physik-Nobelpreis vorenthalten werden – frühklindliche Bildung in der Vorstellung einer Frau, die nie in der freien Wirtschaft tätig war und sich dieses Bild einer idealen Kindheit offenbar aus den Versatzstücken der eigenen Vergangenheit zusammenphantasiert.
Andererseits, um auch mal was Positives über sie zu sagen in diesem so schon angelegten Totalverriss: Sie hat bislang mit offenem Visier gekämpft, nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihr in ihrer sozialistisch geprägten Denke die Kindererziehung durch die Eltern ein Dorn im Auge ist, dass sie das klassische Familienmodell diffamiert wo sie nur kann und Frauen (von Männern spricht sie nur im Rahmen der Quote), die sich für das Betreuungsgeld entscheiden, das Abgreifen einer Herdprämie und ihren Männern (ganz im Sinne eben angesprochener Quote), die Unterdrückung der Frauen vorwirft. Liegt alles auf dem Tisch, weshalb auch niemand in der Regierung – auch nicht unsere Bundeskanzlerin – sagen kann, man wüsste nicht, was für eine sozial- und familienpolitische Extremistin da unterwegs ist.
Jetzt aber geht das Possenspiel um das Betreuungsgeld in eine neue Runde. Geklagt hat nämlich die Stadt Hamburg (eigentlich Olaf Scholz, SPD, von dem man auch nichts besseres erwartet – Stichwort „Lufthoheit über den Kinderbetten“) gegen die Betreuungsgeldregelung vor dem Bundesverfassungsgericht. Witzigerweise (kommt sehr stark auf den Humor an) ist jetzt also die Konstellation so, dass das SPD-regierte Hamburg gegen ein Betreuungsgeld klagt, das von der SPD-Familienministerin eigentlich qua Funktion zu verteidigen wäre, die die Regelung selbst aber lieber heute als morgen kippen würde. Die Motivation – so war bislang schon zu vermuten – wird da nicht allzu hoch sein.
Dass sie jetzt aber ausgerechnet Ralf Kleindiek als Vertreter des Familienministeriums nach Karlsruhe schickt, ist schon ein Husarenstück, dass sie in einer echten Regierung (im Gegensatz zu diesem Große-Koalition-einigt-sich-auf-den-kleinsten-sozialdemoktratischen-Nenner-Gehampel) den Job kosten würde. Kleindiek war nämlich früher Stadtrat in der Hamburger Gleichstellungsbehörde und hatte dort die Klage gegen das Betreuungsgeld vorbereitet. Von ihm sind folgende Sätze kolportiert:
Sollte das Bundesverfassungsgericht zu der Erkenntnis kommen, dass durch das Betreuungsgeld Kinder von Bildung ferngehalten werden, derer sie bedürfen, verstößt das möglicherweise gegen Grundrechte.
Oder diese:
[Kinder und Jugendliche haben] das Recht auf Förderung ihrer Fähigkeiten zur bestmöglichen Entfaltung ihrer Persönlichkeit sowie auf Schutz und Beteiligung“. […] Dazu gehört, Kinder früh entsprechend ihrer Bedarfe zu fördern und ihnen Raum für gemeinsames Lernen mit Gleichaltrigen zu bieten. Der Ausbau der Kindertagesbetreuung und verbindliche, einheitliche Qualitätsstandards für die Betreuungsangebote sind ein zentraler Baustein dieser Förderung.
Und dieser verkappte Ideologe einer familienfeindlichen Gesellschaft soll jetzt vor dem Bundesverfassungsgericht eine der wenigen, wenn nicht die einzige familienfreundliche Minimalleistung der jüngsten Vergangenheit gegen ebenso ideologische Parteigenossen aus Hamburg, mit deren Klage er aufgrund seiner eigenen Beteiligung bestens vertraut ist, in Karlsruhe verteidigen? Wen, Frau Schwesig wollen Sie hier eigentlich vera… ich meine veralbern?
Als Gerhard Schröder ihr Ressort mal als „Familie und Gedöns“ abtat war der Zweck vielleicht aus sozialistischer Sicht ein ganz anderer: Stellt das Licht für Familie, Erziehung und Gleichberechtigung mal unter den Scheffel, dann schaut vielleicht keiner hin, was in diesem eigentlichen Schlüsselressort für die Zukunftsfähigkeit eines Landes vorgeht. Und jetzt haben wir mit Manuela Schwesig den Salat, die es todernst meint mit der Feindschaft gegen alles was nach Familie und Individualität riecht, sich mit ihrem Programm der Abschaffung der letzten Reste einer Regierungspolitik, die man noch als Familienpolitik bezeichnen kann, die Sporen verdienen will für höhere Aufgaben. Sie ist vermutlich, auch aufgrund ihres fälschlicherweise geringgeschätzten Ressorts, die gefährlichste Politikerin dieser Regierung!
Aber eigentlich ist Manuele Schwesig wiederum auch nur ein Symptom einer Gesellschaft und Politik, die es sich genüsslich auf dem Ast gemütlich macht, an dem sie – man will sich ja nicht die Hände schmutzig machen – sägen lässt. „Kinder sind unsere Zukunft“ – dieses leicht naiv wirkende Schlagwort verkommt bei den Sozialisten in den Regierungsparteien zur Drohung die klingt wie „Wir kriegen sie alle!“ Und um in diesem Zusammenhang mal richtig konkret zu werden und auf den Putz zu hauen: Lässt Frau Merkel eine Frau Schwesig und ihre Gesinnungskumpane noch weiter agieren, will ich mit diesem Pack aus ehemals christlichen Parteien nichts mehr zu tun haben!
Um es noch mal zu sagen: Als Transferleistung halte ich vom Betreuungsgeld nicht nur wegen des geringen Betrages nicht viel – die Familien werden mit diesen anderthalb Hunderten nicht gerettet. Besser wäre es, den Familien und Unternehmen das Geld für eine Politik nach dem Gusto von Frau Schwesig gar nicht erst wegzunehmen und sie nicht zu zwingen, um die paar Euro auch noch zu betteln. Hier geht es aber um eine politische Stoßrichtung, gegen Familien und gegen die Freiheit gerichtet, gegen die man auch als Kritiker dieser Regelung antreten muss. Frau Schwesig kann sich das Betreuungsgeld gerne sonstwohin stecken, aber sie und ihre Spießgesellen sollten endlich hart arbeitende Familien, Eltern die sich liebevoll um ihre Kinder kümmern und die Zukunft dieses Landes in die Hand nehmen in Ruhe lassen und dahin verschwinden wo der Pfeffer wächst!
So, das war jetzt mal nötig!
Fabian
Großartiger Kommentar, danke dafür. Mir schwillt bei dem Thema auch regelmäßig der Kamm, v.a. in Anbetracht der Dreistigkeit, mit der Familie von Seiten der Politiker behandelt wird. Naja, immerhin sind die Zeiten vorbei, in denen das alles hinter vorgehaltener Hand passiert ist.
Und die sogenannte christliche Großpartei hat sich ohnehin erledigt. Keine Sensibilität mehr für die wirklich wichtigen Themen. Der Vortrag von Birgit Kelle zu Gender Mainstreaming und die Reaktionen einiger CDU/CSU-Politiker neulich in Berlin haben das deutlich bestätigt.
Bettina Taubinger
Danke auf den Hinweis zu Vorträgen von Birgit Kelle.
Ich denke, sie spricht die Tatsachen korrekt an.
Mein Vorschlag wäre:
Allen Frauen, die Kinder unter 3 Jahren erziehen, sollten
monatlich 1500 Euro bekommen, ohne sich lange erklären zu müssen.
Damit würde sich der Staat sogar noch was sparen.
Ein Krippenplatz kostet der Kommune mindestens die gleiche Summe.
Dass Mütter die eigenen Kinder langfristig besser erziehen, das sagt schon
Frau Christa Meves vor Jahren. Ihre Vorträge können nachgelesen werden.
Damit würde es auch weniger Abtreibungen geben, denn oft ist es die wirtschaftliche Not, die Frauen dann dem Druck von außen nachgeben lässt und die sie die angeborenen Muttergefühle unterdrücken läßt. Von der folgenden seelischen und oft auch körperlichen Not wird heute nicht gesprochen.
Kinder sind ein Geschenk Gottes und bestätigen die Frauen in ihrer gottgegebenen Mutterrolle.
Zudem müsste die Erziehungszeit auch bei der Rente angemessen anerkannt werden. Erziehungszeit mindert nicht die beruflichen Fähigkeiten, sondern
fördert diese sogar. Auch das sollte allgemein anerkannt und akzeptiert werden.
Fabian
Ich würde Ihren Vorschlag ohne zu zögern unterschreiben – aber wir beide würden selbst mit einer vernünftigen Partei im Rücken nie in die Nähe einer Umsetzung kommen. Das ist ja das Problem. Einfache Lösungen haben wir alle bei der Hand – aber mittlerweile sind wir ja soweit, dass wirklich mickrige (!) familienfreundliche Leistungen so verkauft werden, dass sie eigentlich der Familie schaden!
Das Familienministerium sollte sich ins Wirtschaftsministerium eingliedern lassen und gut ist. Wofür da gearbeitet wird, ist mittlerweile mehr als offensichtlich.
Wobei – vielleicht ist der Name ja auch so gemeint wie Hustensaft: da ist ja auch nicht das Wofür namensgebend, sondern das Wogegen …
Hugo
Würde in China ein Vertreter der komm. Partei als Verteidiger einer vom Staat angeklagten Free-Tibet-Bewegung in einem Prozess auftreten, würde man von einem Possenspiel / einer Farce reden.
Hierzulande traut sich die faz nur, die Nominierung von Herrn Kleindiek mit einem Fragezeichen zu versehen.
Pirkl
Also, zur frühkindlichen Bildung fällt mir immer ein alter Witz meiner Frau ein, Erzieherin: sie stellt sich, einen Erwachsenen spielend, vor einen Kinderwagen und ruft: „dudududu, jaah, sag mal ‚Relativitätstheorie‘, jaah, dududu…“. Sie spricht lieber von frühkindlicher Bindung. Hier gibts inzwischen ganz unterschiedliche Weltanschauungen.
Als Jurist bin natürlich jetzt auch ich betroffen und muss Farbe bekennen. Aber da kann ich mich schon wieder auf eine kompetente Frau berufen: eine meiner Verwandten ist Richterin an einem Landesverfassungsgericht. Bei der Ernennung zur Richterin vor 25 Jahren hat sie von einem Freund einen Würfel als Entscheidungshilfe geschenkt bekommen.
Jetzt wird wieder mal klar, meine ich, warum die Väter des Grundgesetzes sich zumindest bemüht haben, so weit ihnen damals möglich, Ehe und Familie zu schützen. Sie wussten aus ihrer humanistischen Bildung (Athen oder Rom in der Antike) und aus eigener Lebenserfahrung, dass immer wieder Zeiten kommen, wo nichts mehr selbstverständlich ist.
morgensonne
Erst Bindung, dann Bildung. Die Papsttreuen werden ManuELa Schwesig und Herrn Kleindiek nicht bekehren. Deren Grammatik backstage lautet: Kein Gott, keine Ehe, keine Familie, keine Kinder. Dann bleibt aber eine sehr große Orientierungslosigkeit. Aus dieser Grammatik ist dann die Genderei entstanden. P. Franziskus hielt übrigens heute eine sehr schöne Mittwochsansprache, wo er mit barmherzigem Blick versuchte zu ergründen, wie Menschen überhaupt drauf kommen können, zu gendern. Dieser Blickwechsel hilft, sogar eine ManuELa Schwesig und Co. zu lieben. Leute, betet für ManuELa, Herrn K und die anderen und lasst weniger Dampf ab.
Wolfgang G
warum die Großbuchstaben in ManuELa…. EL -> Expected Loss?
Fabian
Vielleicht wollte morgensonne doch noch etwas göttliches hervorkehren? ;-)
Betreuungsgeld: Ein Wutbeitrag! | Familien-Schutz.de
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