Ob man sich die Krone Marias bildlich vorstellen muss, ist eigentlich egal – sie wäre auch ungekrönt Königin.
Wenn ich ehrlich bin, ist mir dieses letzte Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes immer ein echtes Geheimnis geblieben. Zu den anderen Gesätzen des Rosenkranzes kann ich im Normalfall etwas schreiben, ich kann mich dem annähern über Texte aus der Bibel. Aber hier: Dass und wie Maria nachdem sie von ihm in den Himmel aufgenommen wurde, von Jesus gekrönt wurde, kann ich in der Heiligen Schrift nirgends nachlesen. Aber dann stellt sich direkt die Frage: Muss ich das nachlesen können? Die Bibel widerspricht dem – wie schon der Himmelfahrt Marias – nicht, und die Kirche lehrt sie uns, basierend auf dem Glaubenswissen der Gläubigen.
Kann ich das nicht also auch einfach glauben? Und, für diejenigen, die doch lieber mit dem Verstand arbeiten wollen: Wäre die Krönung Mariens durch Jesus zur Königin nicht auch nachvollziehbar? Sie war die erste, die zu ihm „Ja“ gesagt hat, sie hat ihm, Gott, vertraut, dass es schon gut sein werde. Sie hat ihn großgezogen, hat sich auf das Risiko eingelassen, als Mutter eines unehelichen Kindes angesehen zu werden (ein Risiko, dass Gott selbst mit Josef, seinem Ziehvater, geheilt hat), sie hat trotz ihrer besonderen Situation nicht den Weg zu Elisabeth gescheut, musste hochschwanger mit ihm nach Bethlehem, ist mit ihm nach Ägypten geflohen … hat ihm ganz nebenbei Laufen, Sprechen, anständiges Essen, alle menschlichen Kleinigkeiten, die man so braucht, beigebracht.
Sie hat ihn als Kind im Tempel wiedergefunden, hat gesehen, wie er sein erstes Wunder bei der Hochzeit in Kanaa getan hat, sie hat dann gesehen, wie er losgezogen ist, das Reich Gottes zu verkünden, wird gesehen haben, wie sich Menschen ihm zugewandt haben, auch wie manche sich zu Feinden entwickelten, die ihm nach dem Leben trachteten. Sie hat gesehen, wie er gefoltert und gekreuzigt wurde, sie war dabei als man ihn vom Kreuz genommen hat. Und als man ihn ihr in den Schoß legte war sie einfache Mutter, voller Trauer, die wir heute noch in vielen Darstellungen der „Pieta“ nachvollziehen können. Dann ist Jesus auferstanden, und wir können uns kaum vorstellen, wie groß ihre Freude gewesen sein muss … und was sie wohll gedacht hat, als er nicht – körperlich – geblieben sondern in den Himmel aufgefahren ist? Sie hat seine Jünger auch weiter begleitet, über das Pfingstfest, hat als seine Mutter seine Nachfolger weiter begleitet. Und in alldem, das lehrt uns die Kirche, hat sie sich nie zur Sünde hinreißen lassen.
Grund zum Unmut, gar zum Zorn, hätte sie genug gehabt. Aber sie ist treu geblieben – von der Empfängnis durch den Heiligen Geist, über seinen Tod und seine Auferstehung und darüber hinaus, immer hat sie geglaubt, dass es gut ist, dass sie Gott ganz vertrauen kann. Mit jeder Faser ihres Seins hat sie Ja zu Gott und seinem Plan gesagt. Hat sie Fragen gehabt? Ja sicher, schon bei der Verkündigung wird das berichtet, Fragen schon, aber keine Zweifel. Damit ist sie ein Mensch, wie Gott ihn sich bei der Schöpfung gedacht hat, eine zweite Eva, die uns als Mittlerin auch den Himmel öffnet. In gewisser Weise ist sie das Spiegelbild von Eva, die sich zur Sünde, zum Zweifel an Gott und seinem Wohlwollen hinreißen ließ. Von Eva und Adam aus nahm die Sünde ihren Anfang unter den Menschen, Maria dagegen hat mit Gottes Gnade gezeigt, wie ein Mensch ohne Sünde sein kann, wie auch Eva vor der Sünde gewesen sein muss.
Es gibt immer wieder das schöne Bild, Adam und Eva seien mit Gott im Paradies spazieren gegangen, ein Bild vollkommener Vertrautheit. Und Maria, wie viel mehr sollte man mit Gott vertraut sein können, als das man ihn unter dem Herzen als Mensch getragen hat? Sie ist ohne Sünde geblieben, hat sich in Freiheit für Jesus entschieden, war ein Mensch nach dem Geschmack Gottes. Sollte es einen da wundern, wenn er sie im Himmel gekrönt hat? Beweisen kann ich das nicht, glauben kann ich das aber leicht.
Hinweis: Weitere Rosenkranzbetrachtungen des PAPSTTREUENBLOGs finden Sie hier.
akinom
Gibt es überhaupt eine schönere Vision und Sehnsucht als die undemokratische Herrschaft von Christus Konig und Maria Königin? Gerennt ist sie einfach nicht denkbar. Da ist dann Schluss mit Dialogprozessen, Pastoralreformen, 1o-Gebote-Reformen, Besserwisserei und babylonischer Sprachverwirrung. Es bleibt spannend und trotzdem geschieht niemandem Unrecht.Das Rosenkranzgesätz „… Jesus, der dich, o Jungfrau, im Himmel gekrönt hat“ ist ein Blick ins Himmlische Jerusalem.
Pirki
Bei der Bibelstelle kann ich behilflich sein: Offenbarung 12,1.
Verfassungsrechtliche Bedenken habe ich als Jurist gegen das Lob undemokratischer Herrschaftsformen. Meines Wissens gab es schon früh einen erleuchteten Engel, sozusagen einen “ Bright“, der Gott auf die Folgeprobleme hinweisen wollte. Anstatt sich auf einen Dialog einzulassen, lies er ihn einfach rauswerfen. Dies ist auch in Offenbarung 12,1 ff geschildert.