Man kann als potenzielles „Homophobie“-Shitstorm-Opfer klein beigeben, Besserung geloben … einknicken. Oder mit Stil zurückschießen!
Homophob isser, sexistisch isser, rechts isser sicher auch! Andreas Gabalier hat es nicht leicht, und das nicht nur, weil er ein Mann ist und dazu auch noch heterosexuell, dazu noch eine ausgemachte Frohnatur, der sich augenzwinkernd als „Mountain Man“ selbst veralbert, aber aus seiner Seele keine Mördergrube macht. Wird er aufgefordert, die österreichische Nationalhymne anzustimmen, singt er sie in der Originalform, mit der Textstelle „Heimat großer Söhne“ statt der unmelodischen aber gendergerechten Neufassung „Heimat großer Töchter und Söhne“.
Das bringt ihm natürlich den Unmut der BerufsemanzipationsbeauftragtInnen und Sozialingenieure ein, die Toleranz fordern für ihr Neusprech. Er macht auch keinen Hehl daraus, dass zwar jeder nach seiner Facon glücklich werden soll, er selbst aber eine Vorliebe für klassische Rollenmodelle hat, es gut findet, wenn eine Mutter statt in den Beruf zurück zu gehen die Kinder erzieht … und er lässt sich ungern reinquatschen, wenn ihm jemand vorzuschreiben versucht, wie ein Paar- oder Eheleben auszusehen hat.
„Genderverseucht“ nennt er das alles und nutzt auch ein Interview im Merkur nicht, um sich zu entschuldigen für möglicherweise aufgekommene Missverständnisse, sondern um seine Position klarzustellen. „A Meinung haben“ ist das Motto, dass ihn dabei umtreibt und der Überzeugung Ausdruck verleiht, dass eine Meinung so lange nicht verboten oder unterdrückt werden kann, wie sie niemanden persönlich schädigt. Und warum sollte er sich auch für eine Meinung schämen oder sie revidieren, die bis vor wenigen Jahren noch Konsens war? Man kann mit einer Meinung falsch liegen, aber wer versucht, Meinungen vorzuschreiben ist eben nur so lange tolerant, wie man seine Meinung teilt – ergo gar nicht.
Seine Fans lieben Andreas Gabalier für diese Einstellung, mit der man auf einer Ortsgruppenversammlung der Grünen keinen Blumentopf gewinnen kann – was nur noch mehr verdeutlicht, dass er kein reaktionärer „Homophober“ (was immer das genau sein soll) ist sondern ein ganz normaler Mensch mit gesundem Menschenverstand.
Das können aber die Gender-Blockwarte nicht einfach so stehen lassen, und wenn sie jemanden schon persönlich nicht kleinkriegen können, dann versuchen sie eben, seine Existenz zu vernichten, was am einfachsten ist, indem man sie denunziert und zum Beispiel versucht, seine Einkommensquellen zum Versiegen zu bringen. Kennen wir alles aus diversen totalitären Staaten und der eigenen Geschichte … „Irgendwie kriegen wir die schon klein … wir kriegen euch alle!“.
Nun muss man wissen, dass Andreas Gabalier Werbung für den Milchproduzenten Müller (Müller-Milch) macht, eine Firma mit einem unter grünen Weltverbesserern chronisch schlechten Ruf: Zu groß, zu erfolgreich, und dann auch noch genverändert! Aber möglicherweise wollen die wenigstens nicht als homophob dastehen? Denn merke: Wer Homophobe unterstützt oder mit ihnen befreundet ist, wird mit Homophobievorwürfen nicht unter Claudia Roth bestraft!
Das hat sich jedenfalls Johannes Kram, Blogger des „Nollendorfblog – Ich hab ja nichts gegen Schwule, aber“, Marketingstratege und Homosexuellenlobbyist gedacht, und die Firma Müller aufgefordert, darüber nachzudenken, ob man wirklich noch mit diesem Gabalier in Verbindung gebracht werden möchte. „Luigi, willst du wirklich Alfredo in deiner „Pizzeria“ einstellen … er ist doch kein Sizilianer“ – so oder ähnlich muss es wohl im Hinterkopf der Krams dieser Welt klingen, wenn sie versuchen, jemandem ans Bein zu pinkeln, der sich als renitent erweist. Also hat er freundlich nachgefragt (Zitate aus dem Blogbeitrag):
Ich habe beim Unternehmen nachgefragt. Ich wollte wissen, ob Müller Milch vor dem Zustandekommen der Zusammenarbeit die Haltung Gabaliers zur Homosexualität (etwa die, dass öffentlich schmusende Männer die Antipathie gegen Homosexuelle befördere oder die, dass „diese Sexualität nicht ganz so breit in der Öffentlichkeit ausgetreten“ werden solle) bewusst gewesen ist. Ich wollte wissen, wie das Unternehmen zu solchen Aussagen steht und ob Gabaliers Befund von der „genderverseuchten Zeit“ zum Image von Firma und Marke passt.
Was mag Kram erwartet haben? Eigentlich egal, denn ob sich nun seine Anfrage als Erfolg erwiesen hätte, indem die Firma Müller das Engagegement von Herrn Gabalier zumindest auf den Prüfstand gestellt hätte, oder sie sich nicht einsichtig gezeigt hätten: Leute wie er sind immer Gewinner, denn wenn sie verlieren dokumentieren die anderen doch nur ihre Verbortheit. Schön ist allerdings, dass Kram die Antwort der Unternehmenssprecherin von Müller auf seinem Blog im Wortlaut – ob vollständig kann ich nicht beurteilen – wiedergibt:
Aus unserer Sicht ist neben der Gleichberechtigung die freie Meinungsäußerung eine der höchsten Errungenschaften der Demokratie. Insofern respektieren wir selbstverständlich auch Ihren Unmut.
Wir freuen uns sehr, Andreas Gabalier als Markenbotschafter gewonnen zu haben. Er passt hervorragend zu unserer Marke.
Aus unserer Sicht bewegen sich Herrn Gabaliers Äußerungen – soweit sie uns bekannt sind – nicht außerhalb des rechtlichen Rahmens..
Unsere Werbung soll Emotionen wecken und wird entsprechend subjektiv wahrgenommen.
Leider ist es uns nicht möglich, den Geschmack all unserer Konsumenten zu treffen und wir bitten Sie deshalb um Ihr Verständnis.
Besser kann man es nicht formulieren – ein diplomatisch verpacktes „Du kannst uns mit Deiner Gender- und Blockwartsch… gepflegt den Buckel runter rutschen!“ Und eine Rückendeckung für den eigenen Werbepartner noch obendrein. Das schönste aber – die Antwort macht deutlich, worauf es eigentlich ankommen sollte: Verstößt jemand gegen Gesetze? Nein? Wo ist dann das Problem? Ach, Dir passt die Meinung nicht? Dann ist das Dein Problem!
Natürlich kommt Kram nicht daran vorbei, diese letztlich unangreifbare Position der Firma Müller in seinem Sinne zu interpretieren, letztlich seinen kleinen intriganten Versuch der Einflussnahme zu rechtfertigen:
Müller Milch hat also, so viel darf man sagen, kein Problem mit der Homophobie ihres Werbestars, so lange diese nicht gegen Gesetze verstösst. Ohne jede Relativierung stellen sie trotz der aufgezeigten diskriminierenden Ausfälle ihres Testimonials klar: „Er passt hervorragend zu unserer Marke.“ Sie hätten auch sagen können: Das ist seine Privatmeinung, die hat mit unserer Kooperation nichts zu tun. Sagen sie aber nicht. Dazu passt, dass die Frage nach der Haltung des Unternehmens zu homophoben Aussagen unbeantwortet blieb. Müllermilch möchte sich also nicht festlegen, ob sie Homophobie gut findet oder nicht.
Das ist zumindest gut zu wissen.
Was erlauben Müller, hm? Sie geben nicht nur nicht klein bei, sie widersprechen auch noch. Und da das Weltbild des Johannes Kram nicht mehr zulässt, dass Andreas Gabalier möglicherweise gar nichts gegen Homosexuelle haben könnte, rückt die Antwort die Firma Müller natürlich auch in die Nähe der „Homophobie“. Das Weltbild steht, unzerbrechlich, und die Welt ist wieder schön schwarz-weiß eingeteilt.
Ich will nun niemanden dazu überreden, Produkte der Firma Müller zu kaufen, nur weil sie zu Andreas Gabalier stehen (ich selbst mache meine Produktauswahl davon jedenfalls nicht abhängig), aber vielleicht beweist das Beispiel der Reaktion von Müller, dass man auch nicht über jedes Stöckchen springen muss, das einem die Genderideologen so hinhalten.
dentix07
Scheint sich langsam zum neuen Trend zu entwickeln, nachdem schon die Firma „true fruits“ mit einem nur schwach versteckten „Götz“ auf Ähnliches antwortete und die University College of London wegen Tim Hunt ziemlich dumm ausschaut, weil sich unerwarteterweise sehr viele Menschen (darunter etliche Nobelpreisträger) mit Hunt solidarisch erklären!
Zeit wärs!
Theresa Zoitl
Danke für diesen Artikel, für diese ganz neutrale Klarstellung!
Momentan versteht unsereins nämlich die Welt nicht mehr und die Aussage von Andreas Gabalier „man hat’s nicht leicht, …!“ gewinnt immer mehr an Bedeutung. Genau genommen hat man das Gefühl, dass nun plötzlich alles verpönt ist, was eigentlich das Normalste auf der Welt sein sollte und dass man nicht mehr sagen darf, was man als gut empfindet, weil sonst alle über einen herfallen.
Andreas Gabalier ist ein Mensch, der sehr viel Respekt hat vor anderen Menschen! Er hat das schon oft bewiesen! Wenn Musikerkollegen neidvoll über ihn hergezogen sind, hat er trotzdem betont, dass sie schon Idole seiner Jugend waren – falls es ihn doch tief im Inneren geschmerzt hat, so hat er das gut verborgen und es ihnen nicht nachgetragen.
Niemals würde er einen Menschen für weniger wertvoll halten, weil er eine andere sexuelle Ausrichtung oder Weltanschauung hat, schon aufgrund seiner guten Erziehung ist diese Achtung vor jedem Menschen für ihn eine Selbstverständlichkeit.
Er findet auch Wäsche waschen und bügeln und staubsaugen sehr entspannend und macht das zu Hause am liebsten selbst, weil es ihn erdet und zur Ruhe kommen lässt nach all dem Stress, den er sonst hat. Und ganz bestimmt wird er einmal ein sehr fürsorglicher Vater sein, er mag Kinder und die Kinder lieben ihn. Oft hat er schon gesagt, dass er ein paar Gänge zurückschalten möchte, um Zeit für die Familie zu haben, wenn es so weit ist.
Alle Vorwürfe gegen ihn sind völlig haltlos und trotzdem wird er immer wieder mit Hetzkampagnen in den Medien konfrontiert, die einem wegen ihrer Böswilligkeit rat- und sprachlos machen. Es ist, als ob gewisse Leute das Strahlen seiner Augen und die Lebensfreude, die er in seinen Konzerten vermittelt nicht ertragen können, weil sie das Gute nicht zulassen möchten.
Umso wertvoller und Mut machender ist Ihr Beitrag. Danke dafür!
Heinzi
Hm, jemand, der für kath.net schreibt, die diese Art von Diffamierung perfektioniert haben, sollte doch mehr Verständnis für den Bloggerkollegen aufbringen!
Papsttreuer
Sehr geehrter Heinzi,
danke zunächst für den Kommentar. In der Tat übernimmt kath.net auf Nachfrage ab und zu Beiträge von mir. Das kann ich auch, auch wenn es ab und an Beiträge gibt, die ich nicht teile (so wie es hier sicher auch Beiträge gibt, die kath.net nicht übernehmen würde), gut vertreten. „Diffamierungen“ habe ich in den eigenen redaktionellen Beiträgen von kath.net allerdings noch nicht gefunden.
Gottes Segen für Sie!
akinom
Prima! Es gibt sie also noch die traditionellen Markennamen Mann, Frau, Junge und Mädchen! Ganz sind sie also nicht verschwunden hinter dem undefinierbaren No-Name-Produkt Gender!
Alles Müller… oder was?
Dr.Hans-Joachim Radisch
Firmen mit Rückgrat sollten unterstützt werden: Solange Müller nicht einknickt gibts bei mir nur noch „Müller, oder was?“