12 Comments

  1. HX7

    Möglicherweise muss die Kirche erst auf 0,1 % der Gesamtbevölkerung schrumpfen. Was übrig bleibt ist ein gläubiger Rest, der den Missionsauftrag wahrnimmt. Außerdem ist der Glaubensabfall für die Endzeit vorhergesagt.
    PS zum Heiligen Vater. Neben umweltpolitischen Aspekten ist auch die Verkündigung vom Kreuz notwendig und ein Gebetsaufruf gegen Verfolgung und für Mission.

  2. Andreas

    Mal ein Erklärungsversuch:
    Nehmen wir an, Sie sind in der Kirche, (ver-)zweifeln aber an Ihrem Glauben.
    Und dann werden Sie konfrontiert mit Menschen die von einem huldvollen Vortrag zum anderen gegen fürstliche Honorare in edler Luxuskarosse reisen, sofern sie nicht volltrunken in Begleitung mysteriöser Persönlichkeiten selbst kutschierend aufgegriffen werden.
    Auf der anderen Seite hören Sie von erschütternden Mißbrauchsfällen und ganzen Priesterseminaren in denen das abfilmen div. Sexspielchen üblich ist und was es da noch so alles gab und gibt.
    Von denen glaubt doch nicht im Ernst irgendwer an Gott!
    Und wenn schon in der Kirche das Beispiel für das Wirken des heiligen Geistes wirken fehlt – wie wollen Sie denn da eigene Zweifel besiegen.
    Anders ausgedrückt: Wie könnte ich an Gott glauben, wenn es in der Kirche so viele augenscheinlich auch nicht tun ?

    • Andreas

      Bitte verzeihen Sie mir, aber die Verwendung der Begrifflichkeit Fehler, Zusammenhang mit dem Missbrauch von Schutzbefohlenen, empfinde ich als widerwärtige Verharmlosung.

    • Pirkl

      Ich finde es sehr merkwürdig und mindestens eine widerwärtige Verharmlosung, wenn jahrzehntelang 15000 Strafanzeigen pro Jahr wegen sexuellen Missbrauchs außerhalb des kirchlichen Bereichs nicht zu einem Aufschrei führen. Wenn der Aufschrei ausgerechnet erst dann kommt, wenn ein statistischer Promillebereich betroffen ist, stellt sich die Frage, ob die Motive ehrlich sind. Soweit sie das nicht sind, finde ich das noch zusätzlich sehr widerwärtig.

    • Andreas

      Was bitte hat das jetzt mit meinem Hinweis darauf zu tun, dass fehlender Glaube gerade auch in der Kirche weit verbreitet ist?

  3. GS1

    Auch ich meine, nur ein verschwindend kleiner Teil der Ausgetretenen des Jahres 2014 hat aus einer weltanschaulichen Überzeugung heraus eine Kirchen(gemeinschaft) verlassen; die steigende Zahl der Austritte halte ich ganz profan für ein Zeichen der finanziellen Lage der Nation.
    Immer mehr Menschen müssen sehr genau auf ihre Fixkosten achten, und wenn die Zahlung von Kirchensteuer/-beitrag in D-A-CH keinen wert-vollen Beitrag zur eigenen Lebenssituation beiträgt, dann ist der Austritt allein aus diesem Grund naheliegend. Wer wirklich will, geht doch auch unabhängig von der „offiziellen Mitgliedschaft“ in die Weihnachtsmesse…

  4. Pirkl

    Rekordhalter ist meines Wissens bisher das Jahr 1992, in dem 300.000 aus der evangelischen Kirche austraten. Gleichzeitig das Jahr, in dem sie die erste weibliche Bischöfin kreierte. Das zeigt in der Tat, welche Tiefenwirkung das Hinterherlaufen hinter dem durch die Massenmedien gestalteten Zeitgeist hat: keine.

    Das Rezept des hl. Franziskus, übernatürliche Freude, ist da schon ein prima Ansatz. Auf dem nachfolgenden link wird dieser Ansatz von dem Gründer der Loretto Gemeinschaft in Österreich, 2012 von den dortigen Bischöfen anerkannt, von vorne bis hinten sehr spritzig durchdekliniert. Das Anhören lohnt sich:
    http://youtu.be/zkhI1_-Mwl0

  5. akinom

    „Der (unreine Geist) begann laut zu schreien: Was haben wir mit dir zu tun, Jesus von Nazareth? Bist Du gekommen, uns ins Verderben zu stürzen? Ich weiß, wer Du bist: Der Heilige Gottes!“

    Diese Stelle aus dem 4. Kapitel des Lukas-Evangeliums fiel mir ein, als ich das Zitat aus dem „Humanistischen Pressedienst“ zu den aktuellen Kirchenaustrittszahlen las. Ja. Satan weiß Bescheid. (Er kann sogar auch Wunder wirken.) Damals „musste“ er wie heute durch das Organ aggressiver Atheisten die Wahrheit sagen…

    „Als er ausstieg und die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.“(Markus 6,34) Auch ich ich musste beim Evangelium des vergangenen Sonntags an die Kirchenaustritte denken, die der Priester dann auch sehr mitleidsvoll und einfühlsam in der Predigt zum Thema gemacht hat. Ja, Kardinal Marx: Wir respektieren „persönliche Lebensentscheidungen“ … aber nicht ohne Tränen und ohne die Frage nach dem „mea culpa“!

    Selbst der Gottesmutter ist Jesus verloren gegangen: 2 mal 3 Tage war sie – auch wenn es sicher falsch ausgedrückt ist – „gottlos“. Das erste Mal hatte sie ihn „mit Schmerzen gesucht“ und dann im Tempel und im Tempel ihres Herzens wieder gefunden. Das 2. Mal hatte sie unterm Kreuz ausgeharrt und den Leichnam des einzigen über alles geliebten Sohnes auf ihrem Schoß gehalten…

    Den Beitrag eines anderen Blogs kommentierte ich heute u.a. so und meinte dabei auch unsere Verantwortung für Kirchenaustritte:

    „Heilige machen Heilige! Davon bin ich überzeugt Vom heiligen Kirchenlehrer Ambrosius weiß ich nicht viel. Aber an der Heiligkeit des heiligen Kirchenlehrers Augustinus und seiner schwer geprüften heiligen Mutter Monika, meiner Namenspatronin, ist er sicher nicht ‚unschuldig‘! Vielleicht wird er ja auch noch für… zum “Steigbügelhalter” in den Himmel … ?
    Ich selber kenne nur einen einzigen Satz von St. Ambrosius, der aber in meinem Leben eine große Rolle spielt. Es ist der Trost, den er Mutter Monika mit den Worten schenkte: ‚Ein Kind so vieler Tränen kann nicht verloren gehen!’…
    Ja, es gibt eine ‚Berufung zum Weinen!‘, die sogar von Jesus selber stammt: Den Müttern an SEINEM Kreuzweg hat ER buchstäblich ins Stammbuch geschrieben: ‚Weint über euch und eure Kinder!‘ Sind vielleicht auch fehlende Müttertränen Ursache für die jüngste Kirchenaustritts-Statistik?“

    Ja, Müttertränen sind wirklich zum „Stein-erweichen“! Wir wissen doch, dass Jesus aus den Steinen der Wüste „Kinder Abrahams“ machen kann und „die Steine schreien“, wenn wir ihm auf dem Esel reitend nicht zujubeln. Die Steine haben geschrien, die Erde hat gebebt und die Vorhänge des Tempels zerrissen…

    „Hirten“ sind gewiss auch Mütter, sind auch Eltern, nicht nur Priester! Und wie sieht es aus mit den „falschen Hirten“? „Wölfe im Schafspelz“ würde ich als „falsche Hirten“ bezeichnen. Ich glaube aber nicht, dass es um sie geht. Sicher geht es bei diesem Thema eher um „Hirten, die sich selber weiden“, die von der Wolle, der Milch und manchmal sogar vom Fleisch ihrer „Herde“ sicher nicht schlecht leben. Auch geht es um „Mietlinge“, denen die Schafe nicht gehören und die sich um deren „persönliche Lebensentscheidungen“ nicht weiter scheren. …

    Was mich aber noch mehr und noch viel tiefer berührt, sind die „Hirten, die keinen Hirten haben“. Das sind Katholiken, Priester, Bischöfe, die allein gelassen werden, die sich mit „Event“, statt Evangelium zufrieden geben sollen und deren „persönliche Lebensentscheidung“ unbedingt zu respektieren ist, auch wenn diese (verständlicher Weise) interessanter ist, als das Programm der Kirchengemeinde, der katholischen Verbände und des Bistums….

    Besondere „seelische Bauchschmerzen“ machen mir aber stets Fürbitten um „Hirten für die Armen“. Es muss sie geben, und es gibt wunderbar fruchtbare unter ihnen. Dann gibt es in jeder hl. Messe Fürbitten für Politiker, Wirtschaftler, Ärzte, Wissenschaftler … Das ist die geistige Elite, ohne die die Welt, kein Land, kein Volk, keine Stadt und kein Dorf Bestand haben kann. Ich bete nicht für sie. Ich bete voller Sehnsucht um Hirten gerade für sie! Nicht nur 30-, 60- und 100fache Frucht könnten sie bringen, wenn es Hirten gäbe, die ihre Samen bewässern und düngen… Auch genügend „Vogelscheuchen“ sollten sie aufstellen…

    • Pirkl

      „Heilige machen Heilige „. Genau darum geht es in dem link, das ich erwähne. Und wenn die österreichischen Bischöfe dies fördern, zeigt sich, dass es auch gute Hirten gibt bzw. die Hirten mal so richtige Geistesblitze haben. Da sieht man, wie wichtig es ist, für die Hirten zu beten. Danke für Ihr Gebet für die Hirten.

  6. Leitermann Robert

    Der Kommentar spricht das eigentliche Problem leider nur kurz an: die missionarische Kraft der katholischen Kirche.
    Hier macht sich Kardinal Marx etwas vor. Wenn von den 2.809 Eintritten im Jahr 2014 tatsächlich 2.359 vorher bereits christlich waren, dann bleiben 450 Menschen, denen Christus nahe gebracht wurde. Das aus einem Meer von 32 Mio. Menschen (ca. 40% der Bevölkerung in Deutschland), d.h. 0,0014%! Missionarisch wirken konnten dazu: 25.337 Priester, Diakone, Gemeine- und Pastoralreferenten (d.h. jeder 56ste konnte eine Seele, welche ja die Disposition zum Glauben enthält, tatsächlich zum christlichen Glauben bringen); 2.850 hauptamtliche und 47.000 ehrenamtliche Mitarbeiter der Erwachsenenbildung in 173.150 Veranstaltungen; 590.401 hauptamtliche Mitarbeiter der Caritas usw.; sowie die 23,9 Mio. Katholiken.
    Was für eine missionarische Kraft, welch Freude an der Verkündigung des Evangeliums?
    Leider finden sich keine „Zahlen und Fakten“ zu den Glaubensfragen. Z.B. wieviele „Katholiken“ die 12 einzelnen Aussagen des Glaubensbekenntnisses für sich bejahen oder die 5 Gebote der Kirche tatsächlich befolgen. Dies würde aber erst ein zutreffendes Bild des deutschen Katholizismus ergeben. Nur dann würden die Ursachen und nicht nur die Symptome erkennbar.

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