5 Comments

  1. Andreas

    Hallo Herr Honekamp,

    ich habe über diesen Fall (blödes Wort, oder?) auch gelesen.
    Auch wenn ich nicht katholisch bin, gestatten Sie mir vielleicht doch einige Gedanken dazu zu äußern (was ja meistens von Katholiken empört abgelehnt wird):

    Zunächst ist es ja so, dass meiner bescheidenen Bibelkenntnisse nach, Ehelosigkeit im Dienste Gottes ja durchaus als Ideal gepriesen wird, andererseits eine Ehe durchaus erlaubt ist.
    Mir erscheint es immer widersprüchlich, wenn ich Ehescheidung mit dem Verweis des dokumentierten Wortes Jesu ablehne, Ehe andererseits für Priester nicht zulassen will, obwohl z. B. Paulus anderes ausführt.
    Für mich ist der Zölibat der katholischen Kirche genausowenig mit der Schrift zu vereinbaren, wie evangelische Pfarrerinnen.
    Hierfür Gottes Willen zu beanspruchen ist aus meiner Sicht unzulässig, es sei denn man hat andere Quellen als die Bibel.
    Da wir auch andererseits in der Ehe, so wie die Bibel sie beschreibt, Gottes Willen erkennen, der zusammenfügt was zusammengehört, sehe ich in der Tatsache das ein Priester eine Frau liebt und sie heiratet nicht notwendigerweise einen Verstoß gegen den Willen Gottes.
    Tja, einerseits.
    Andererseits sind Käßmann, Fliege und Co. natürlich Belege für den fortgesetzten Verstoß gegen Gottes Gebote.
    Und ehrlicherweise muss man sich natürlich auch Fragen, ob eine Ehe und gar Familie mit den Aufgaben eines Priesters zusammengehen.
    Und: Was passiert, wenn der jetzt von der Liebe zu einer Frau überzeugte Priester alles hinwirft um nach einiger Zeit festzustellen, dass er einen Fehler begangen hat?

    Der hier kritisierte Pfarrer hat mit seinem Schritt, so wie er ihn gewählt hat, Wahrhaftigkeit dokumentiert. Er hat seiner Gemeinde von Angesicht zu Angesicht gegenübergestanden und seinen Schritt erklärt. Ich finde, das das auch das mindeste ist, wozu ein aufrechter Mensch verpflichtet ist.

    Das es dafür Applaus gab, Herr Honekamp, mag am Zustand der Kiche liegen. Vielleicht ist der Gemeinde hier eine aufrechte Haltung begegnet, die sie sonst in der Kirche vermisst ?

    Ich kenne Gottes Willen nicht, deshalb mag ich kein Urteil über jemanden sprechen der gegen ein kirchliches Gebot verstößt.

  2. andreas

    Hallo Herr Honekamp,

    meiner bescheidenen Bibelkenntnisse nach, wird ein zölibatärer Lebensstil als durchaus anzustrebendes Ideal angesehen – ein Gebot ist er nicht.

    Aus der Bibel ist zu entnehmen, dass nach Gottes Willen zwei Menschen zueinandergeführt werden und nicht durch Menschen getrennt werden sollen.

    Pfarrer Guggemos verstößt gegen ein kirchliches Gebot – nicht notwendigerweise gegen den Willen seines Schöpfers.

    Wer also anderes sieht, bastelt sich für mich einen anderen Glauben, genau wie diejenigen die weibliche Pfarrer zulassen.

  3. akinom

    Diesem „outing“ kann ich ebenso wenig applaudieren wie diesem Begriff, der der Schwulen-und Lesben-Bewegung entstammt. Auch, wenn es nicht unmittelbar vergleichbar ist: Ich finde beides nicht „gut so“ und es schmerzt mich auch als nicht Betroffene. Woher der Gemeinde-Applaus für Pfarrer Guggemos gekommen ist und wieviel Schmerz und Gebet sein „outing“ es auf der anderen Seite verursacht hat, kann und will ich nicht beurteilen. Aber was mich bei all solchen „outings“ ärgert, ist, dass es offenber keinerlei Schutz vor „team-viewings“ in anderer Leute Schlafzimmer gibt. Lasst doch endlich dort die Jalousien herunter und verlegt eure Schlafzimmer nicht immer in die Öffentlichkeit bis hin vor die Altäre Gottes! Das betrifft auch mich! Das Wissen um „nackte Tatsachen“ ist manchmal (- aber nicht immer und überall -) nötig. Mehr nicht!

  4. Pirkl

    Vielleicht hat Jesus deshalb das Petrusamt geschaffen, damit sich nicht jeder seinen eigenen Glauben bastelt und dabei vielleicht meint, dass das der richtige sein könnte, obwohl die Wahrscheinlichkeit hierfür gegen absolut Null tendiert.

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