Am gestrigen Dienstag ist Hellmuth Karasek mit 81 Jahren in Hamburg gestorben.
Karasek war – soweit ich weiß – kein gläubiger Mensch, ich kann persönlich auch wenig über seine menschlichen Qualitäten sagen. Aber er gehörte – wie schon früher Marcel Reich-Ranicki – einfach dazu. Auch ohne jedes Wort von ihm gelesen zu haben, nicht mal einen großen Teil, war er ein Teil dieses Landes, der eine Garantie für ein Mindestmaß an Qualität abgegeben hat. Es machte Spaß ihm zuzuhören, weil er Bildung und Ernsthaftigkeit mit einem verschmitzten Humor vereinte.
Wie Matthias Matussek in einem Nachruf schreibt: „Damals gab es noch Literaturkritik, die sich an Bildungsbürger im besten Sinne des Wortes richten konnte, weil sie selber gebildet war. Wichtig aber war ihm, dass er den Leser unterhielt. Theorien interessierten ihn weniger, Avantgarde langweilte ihn oft, weil er ahnte, dass sie nicht über den Tag reichte.“ Die Sätze beziehen sich auf Karaseks Themenfeld der Literaturkritik, aber mir scheinen sie generell charakteristisch.
Letztlich weiß ich aber zu wenig von Hellmuth Karasek, als das ich einen angemessenen Nachruf schreiben könnte. Daher verlinke ich hier nur den von Matthias Matussek:
Entschuldige mein Gestammel. Ich vermisse dich
(Matthias Matussek in der WELT)
Herr, gib ihm die ewige Ruhe. Und das ewige Licht leuchte ihm. Lass ihn ruhen in Frieden. Amen.