Dr. Alfons Proebstl war nur eine Kunstfigur – aber mit Percy Hoven hat man sich wieder ein Opfer für den Pranger gesucht und gefunden.
Vorsicht, heute werde ich deutlich! Es reicht mir nämlich langsam mit diesem ganzen Gutmenschengeschwurbel, mit der Kontrolle des Vokabulars, mit der Beurteilung eines Menschen nicht danach, was er sagt und tut sondern danach, wem er es sagt, und was der dann noch sagt, und erst Recht danach, ob er dabei Worte benutzt, die irgendein grünlinker Vollpfosten in seinem Wahn auf einen szeneinternen Index gesetzt hat. Asylant? Geht nicht mehr! Flüchtlingsflut? Auf keinen Fall! Hinweise auf Gewalt unter und von Migranten? Populismus und „Autobahn“!
Einer, der sich diesem Wahnsinn widersetzt hat, war eine Kunstfigur: Dr. Alfons Proebstl, der gerade von einem Redakteur eines Mainstreamorgans als der Moderator Percy Hoven „geoutet“ wurde. Und nachdem man in der Vergangenheit in den gängigen Medien von Dr. Proebstl nichts gehört hat, macht man das ganze jetzt zu einem Skandal – denn jetzt hat man ja eine reale Person bei den Eiern: „Percy Hoven hetzt als Dr. Proebstl gegen Flüchtlinge“. Hat er gehetzt? Ich kenne nicht alle Beiträge von ihm, aber diejenigen, die ich kenne, sind einfach grandios gut, und vor allem jenseits der Political Correctness: Wer sich für Dieter Nuhrs angebliche Unkorrektheiten erwärmen kann, der sollte unbedingt Proebstl schauen und lesen (zum Beispiel bislang in den Ausgaben der eigentümlich frei [ef]). Hetze sieht anders aus, zum Beispiel, wenn man in einer deutschen Tageszeitung darauf hinweist, dass Hoven Frau und Kinder hat – Na, deren Zukunft wird er doch nicht auf’s Spiel setzen wollen?
Und sie haben gewonnen, die ewiggestrigen 68er und Piep-piep-piep-Wir-haben-uns-alle-lieb-Schwachköpfe! Jedenfalls für den Moment: Percy Hoven hat sich entschuldigt, die Satire sei ihm entglitten, er habe niemanden beleidigen, ganz sicher nicht hetzen wollen. Genutzt hat es ihm nichts, und wird es vermutlich auch nicht: Die Meute vergisst nicht! Und erst Recht vergisst sie nicht die Stichworte, die notwendig sind, um jemanden zu erledigen: PEGIDA-Star! Da hätte er auch gleich als der Leibhaftige aus Braunau auftreten können und den Holocaust leugnen, das sind nur noch marginale Unterschiede in der medialen Bewertung.
Nun sage niemand, Percy Hoven sei eingeknickt. Seine Beiträge als Dr. Proebstl waren eindeutig genug, dass es ausreichend Interessengruppen gibt, die ihm den politischen und medialen Garaus machen wollen. Kostproben? Beurteilen Sie selbst (alles aus der ef):
- Zum Thema Gender-Wahnsinn: “ Jetzt sollen tatsächlich die Geschlechter komplett abgeschafft werden, weil Ehe und Mutterschaft die Gesundheit gefährden. […] Sie müssen wissen: Im Lexikon der westlichen Samariter-Moral ist das neue Schwarz der weiße Mann. Ja Herrschaften, tempora mutantur. Aus is’ mit Beinebreitmachen, was zur Erleichterung aller Frauenrechtlerinnen vorerst nur für die Männer gilt.“
- Zum Thema Fiat-Money: „Das Bargeld soll verschwinden. Vorgeblich, um Schwarzarbeit und Drogenhandel zu bekämpfen, wird der Geldschein abgeschafft und das Scheingeld alleiniges Zahlungsmittel werden. Gut so, denn Papiergeld soll ja äußerst unhygienisch sein. Logischerweise gehören dann auch Türklinken und Weihwasserbecken abgeschafft. […] Nota bene, ohne Bargeld bekommt die Freiheit gläserne Knochen. Schöner Nebeneffekt für den Staat: Volle Kontrolle über alle Geldbewegungen. Dann bestimmt die Krankenkasse, ob‘s statt der Salamipizza nicht doch besser der Rohkostteller sein sollt‘. Wird der hungrige Bürger trotzdem bockig, wird eben der Krankenkassenbeitrag spontan erhöht. Herrschaften: Ohne Bargeld weiß das System alles über Sie – und wird auch alles mit Ihnen machen, wetten?“
- Und natürlich zum Thema Flüchtlinge und Nazi-Keule (die ihn jetzt eingeholt hat): „Das politische Pendel schlägt immer mit derselben kriminellen Energie in die andere Ecke: Aus den braunen Nationalsozialisten wurde die bunte Blockpartei der „Sozial-Nationalisten“. Das Ziel der Ideologie-Designer bleibt das gleiche: der neue Mensch… Noch ist Zeit für den Widerstand. Wer Genderquatsch und den Islam nicht will und die Asylpolitik für planlos hält, bekommt mittlerweile die volle „PACKung“. Beim Verdacht auf „rechts“ gibt’s da nämlich gleich die Nazi-Keule, da hören die Argumente auf, was natürlich ziemlich praktisch ist, wenn man keine guten hat. Herrschaften, wenn Sie mich fragen, dann soll der Kampf gegen angebliche Rechtstendenzen nur vom Staatsinfarkt ablenken, so schaut’s aus. […] Wie man aus Polizeikreisen hört, handelt es sich bei den kriminellen Invasoren fast ausschließlich um junge, alleinreisende Männer aus dem Kaukasus, Nord- und Westafrika, die dank ihrer Smartphones organisiert vorgehen können. Was für eine Bereicherung. Alles finanziert vom staatlichen Taschengeld, ohne dass man dafür arbeiten muss. Aber wenn diese Herrschaften die Lösung unserer Probleme sein sollen, dann möchte ich lieber meine Probleme zurück. So schaut‘s aus.“
Noch mal die Frage: Ist das Hetze? Oder gibt da jemand überspitzt, eben als Satire, die Realität wieder – immer zumindest mit einem wahren Kern, wenn man auch nicht jede Äußerung gutheißen muss? Nachteilig für Herrn Hoven ist, dass er mal die Sendung „Big Brother“ moderiert hat, sodass ihm heute niemand mehr Intelligenz zutraut – wer aber seine Beiträge hört oder liest, der merkt, wie viel Differenzierung darin enthalten ist. Aber in der Tat: Wenn sich einer in einer Weise äußert, die es erlaubt, ihn in die rechte Ecke zu stellen „da hören die Argumente auf, was natürlich ziemlich praktisch ist, wenn man keine guten hat.“ Und bevor mir jetzt jemand drastischere Zitate als die obigen unter die Nase hält, und mich fragt, ob ich das auch so sehe: Nein, ich muss nicht alles so sehen, Teil der Satire ist es, es eben auch nicht genau so zu sehen. Niemand ist ein geistiges Duplikat von Dr. Proebstl.
Machen wir uns nichts vor: Percy Hoven musste mit seinem Kotau sich selbst und seine Familie schützen. Die Dinge, die er sagt, sind in Deutschland zwar eigentlich von der Meinungsfreiheit gedeckt, gerade als Satire, aber wer sie ausspricht, ist gesellschaftlich erledigt. Jemand mit einem zu verlierenden Ruf kann sich nur noch inkognito so äußern, und mir soll keiner sagen, das sei einer freien und liberalen Gesellschaft angemessen. Dass sich Percy Hoven nun zurückzieht, kann ich nur allzu gut nachvollziehen. Oder wie André Lichtschlag, Chef der ef schreibt: „Ratschläge braucht Hoven jedenfalls keine. All die gratismutigen Doktor-Proebstl-Fans, die von ihm nun Aufrichtigkeit verlangen und das selbst nur unter Pseudonym zu fordern sich getrauen, sollten sich ins Eck schämen. Hoven und seine Familie müssen selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen. Das Ergebnis dieser Entscheidung sollten dann wenigstens all diejenigen respektieren, die nicht wie die tatsächlichen Hetzer unserer Tage keine Gnade und keinen Respekt mehr kennen.“
Mir hat Dr. Alfons Proebstls „Hallo liebe Ladies und Germanies“ und „so schaut’s aus“ immer mehr gefallen. Wie jede Satire stellte auch seine eine Art Ventil dar, sich in einer Weise zu äußern, die nicht mehr opportun erscheint, dabei auch zu übertreiben; nicht alles muss man unterschreiben. Während aber linke Satiriker immer nur bereits sperrangelweit aufstehende Türen einrennen und sich dafür als Querdenker feiern lassen, wenn sie selbst gegen Kirche und Konservative hetzen, können Männer wie Percy Hoven das nur unter Pseudonym und mit einer Gummimaske tun. Er ist nicht gestorben, darum soll das hier kein Nachruf sein, aber: Diejenigen, die Dr. Proebstl erledigt haben, haben am Ende der Freiheit geschadet. Eine Freiheit, die diejenigen nicht verdienen, die sie anderen nicht gönnen wollen und die jetzt feixend dem Abgang Percy Hovens applaudieren.
Jetzt macht die Maschine einen Skandal aus Dr. Proebstl. Der eigentliche Skandal ist aber, dass es diese Kunstfigur, an der man sich auch gerne reiben kann, nicht mehr gibt. Der Skandal ist, dass Menschen damit Geld verdienen, jemanden wie Percy Hoven medial zu verfüttern. Der Skandal ist, dass die Herbert Grönemeyers dieser Welt in Talkshows ihren Schmonzes von sich geben dürfen, und tatsächlich kritische Beiträge lieber unter der Decke gehalten werden, notfalls mit der „sanften“ Gewalt der Nazikeule. Ganz ehrlich: diese ganze Mischpoke k… mich immer mehr an. So schaut’s aus!
akinom
Gotteslästerliche Satire heißt Kunst und die steht unter Artenschutz.
Der mir bislang unbekannte Percy Hoven verdient den Zeitgeist-Exorzisten-Orden.
Hans-Werner Link
Honekamp. hier schreibst Du mal wieder höchst parteiisch und, weil aus Sympathie heraus, Stuß!
Es ist einfach ätzend, wenn Leute politische oder sonstige Kritiken (wie Scheiße) aus dem Bauch heraus ablassen, anstatt mit dem Verstand vorzugehen!
Daß der Drecksack Hoven seine geäußerten Ansichten mehr oder weniger zurückzieht und den Wendehals macht, wird man ihm (wie jedem Menschen) erlauben müssen.
Wie aber soll man es sich erklären, wenn eine Kunstfigur so sehr real und schäbig ist, daß sie ihren gutgläubigen Anhängern Geld abknöpft?
Sofern der Drecksack Hoven sauber bleiben bzw. sich glaubhaft reinwaschen möchte, sollte er den eingenommenen Gewinn aus dem Verkauf der Silbermünzen einem guten Zweck zuführen, aber davon habe ich den Medien nichts entnommen.
(Vorsorglich: Von mir hat der Drecksack P.H. keinen Cent erhalten und so schreibe ich nicht als persönlch Betroffener oder Geschädigter).
Klaus Ebner
Sie sollten sich in Ihrem Kommentar einmal entscheiden was Sie eigentlich wollen. Man kann Herrn Hovens bzw. Proebstls Aussagen aus zwei Blickwinkeln rechtfertigen, erstens aus dem Recht auf Meinungsfreiheit und zweitens aus dem Recht auf Freiheit der Kunst im Hinblick auf Satire. Sehen wir uns das mal anhand einer in der „Frankfurter Rundschau“ zitierten Proebsl Aussage an. „Eine Befragung hat ergeben, dass 70 Prozent der absichtlich einreisenden Afrikaner schon einmal eine Frau vergewaltigt haben.“ Unter das Recht auf Meinungsfreiheit fällt das ganz eindeutig nicht. Es handelt sich um eine (bewusst falsche) Tatsachenfeststellung, die den Zweck verfolgt einzelne Volksgruppen zu verunglimpfen und die klar den Tatbestand der Verhetzung erfüllt. Es geht hier also nicht um Meinungsäußerung sondern schlicht und einfach um einen kriminellen Akt. Eigentlich sollte jemanden, der angeblich Christ ist, dieser Unterschied geläufig sein. Man könnte das Ganze aber auch als Satire sehen, dann wäre es durch künstlerische Freiheit gedeckt. Es wäre dann Herrn Proebstl/Hoven sicher besser angestanden wenn er sich selbst geoutet hätte und sich als Kunstprojekt deklariert hätte. So war für den Außenstehenden nur sehr schwer erkennbar wie die Sachen wirklich gemeint sind. Grundsätzlich wird man seine Aussagen rechtlich aber trotzdem unter dem Blickwinkel der künstlerischen Freiheit sehen müssen. Die ist in Deutschland sehr weit gefasst und das ist auch gut so. Aber gerade Christen sollten sich hüten, jetzt von einer „Meute“ zu sprechen. Denken wir nur an die vielen Fälle wo gerade von christlicher Seite mit Schaum vor dem Mund agiert wurde weil christliche Würdenträger „Opfer“ von Satire wurden, etwa von „Titanic“ oder vom Karikaturisten Haderer.
Wafthrudnir
Ja, denken wir ruhig an die sogenannte „christliche Meute“, etwa am Beispiel des Karikaturisten Hader mit seinem Jesus-Buch:
Habe Verwandte von ihm den Job verloren, so wie Fr. Hoven?
Kann sein Verlag seine Bücher nicht mehr über Amazon vertreiben, wie es dem Anthaios-Verlag passiert ist?
Kann Hader nur mehr mit Personenschutz das Haus verlassen, wie die Zeichner von Jyllands Posten?
Alles nein? Dann haben besagte Christen wohl nichts anderes getan, als ihrerseits von ihrer Meinungsfreiheit Gebrauch zu machen.
Thomas Kovacs
Man sollte sich immer bewußt sein,daß das was man schreibt auch mal der eigenen Person zugeordnet wird , und man muß immer bereit sein mehr ein zu stecken als man austeilt, wenn man sich öffentlich äußert daher absolut kein Mitleid
andreas
Eine lupenreine Definitition für die Abschaffung der freiheitlichen Grundordnung der Bundesrepublik. Aber darum geht es ja ehrlicherweise auch.