8 Comments

  1. akinom

    Auch hier liegen „Hosianna!“ und „Kreuzige!“ so nah bei einander wie Palmsonntag und Karfreitag .Es waren die gleichen Demonstranten die erst das eine und dann das andere auf ihre Fahnen geschrieben hatten.

    Aber es waren auch die Jünger, die scheinbar gegen alle Vernunft Farbe bekannten: „… Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf der Strasse aus. Als er an die Stelle kam, wo der Weg zum Ölberg hinauf führt, begannen die Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen Seiner Wundertaten, die sie erlebt hatten. Sie riefen: ‚Gesegnet der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Freude und Herrlichkeit in der Höhe!’ Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: ’Meister, bring deine Jünger zum Schweigen!’ Er erwiderte: ‚Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien!’“ (Lk 19.11-40)

    Haben die offenbar überaus vernünftigen Pharisäer gerufen: „Kein Aufstacheln und keine Provokation!“? Doch die Brisanz der Wort Jesu lag darin, dass er kommen sah: Am Karfreitag würden die „Steine schreien“. Es bebte die Erde und der Vorhang im Tempel zerriss….

    Wer hat hier Steine den Abhang herunter geworfen. Und wer war verantwortlich dafür, dass sie sich zu einer Gerölllawine entwickelten? „Meinungsfreiheit fängt da an, wo es weh tut“ ? Wann darf sie weh tun? Wann muss sie weh tun?

  2. Konrad Kugler

    Ich bin seit 1956, wegen der Niederschlagung des Ungarnaufstandes durch die Sowjets, Antikommunist und UNO-Skeptiker. Als 13-Jähriger denkt man noch nicht ideologisch, sondern nur praktisch. Drei Jahre zuvor bin ich zur Erstkommunion gegangen. Seither glaube ich an die leibliche Gegenwart Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament.

    Weder der „Geist des Konzils“, noch die 68er Verwahrloser konnten mir einen Schepper beibringen. Dank der Gnade Gottes! Zeitlebens konnte mich keine Ideologie beeindrucken. Das gilt leider nicht für DE. Beide zuvor genannten haben es in Verbindung mit der Ablehnung von Humanae vitae geschafft, DE aus das heutige Niveau herunter zu manipulieren. ie Abtreibund

    Warum ist die Wortwahl von Akif Pirincci so anstoßerregend, wo er sich doch nur auf dem Niveau der Linken äußert? [Fernsehen und Bühnen für Unkultur. Und die Medien präsentieren Tag für Tag Nazizeit und „Rechts“, um über die täglich stattfindenden Verbrechen von 300 Abtreibungen, den Antifachisten-Taten, die Hetze gegen das Katholische; den Unterschlagungen in der Berichterstattung (Marsch für das Leben, Demo in Stuttgart, Pirincci-Lüge!) hinweg zu täuschen.

    Das ZdK, statt gegen Genderismus sturmzulaufen, kämpft lieber um den Diakonat der Frau. Und statt über die PGR Buskolonnen für Berlin oder Stuttgart zu organisieren, sitzt man auf seinem Hirn rum.

    • Papsttreuer

      Danke für den Kommentar, den ich aufgrund des Themas besonders ernst nehme. Ich hoffe, Sie nehmen mir als regelmäßiger Leser ab, dass ich mit der Verurteilung der Wortwahl von Pirincci, Bachmann oder Höcke keine Absolution für linke Hetzer aussprechen wollte, die es natürlich genau so gibt. Da mir aber die konservative Seite deutlich näher steht, schmerzt es mich umso mehr, wenn man sich dort im Ton vergreift und damit berechtigte Anliegen in den Schmutz zieht. Es widerstrebt mir, an dieser Stelle Gleiches mit Gleichem zu vergelten – Lieber sähe ich „uns“ auf der Seite der Guten. Das funktioniert aber nur, wenn wir uns nicht auf das demagogische Niveau der Linken einlassen sondern mit Argumenten punkten. Es ist heute leider schwer, diese Argumente anzubringen, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden, es wird aber nicht dadurch leichter, dass wir unsere eigenen Prinzipien aufgeben und stattdessen den politischen Gegnern Futter liefern.
      Ich hoffe, Sie verstehen, was ich meine … vielleicht muss ich dazu auch noch mal was schreiben?
      Ihnen Gottes Segen!

  3. Jochen Schmidt

    Dass Pirincci sich im Ton vergreift, dürfte unbestritten sein. Auch Bachmann hat sich schon fragwürdig geäußert. Aber welches Problem haben Sie mit Herrn Höcke, der hier so beiläufig eingestreut wird? Das wirkt für mich alles eher wie eine Unterstellung, dass „jemand wie“ Höcke doch sicherlich nationalen Kollektivismus vertrete – kein leichter Vorwurf! – ohne dass dies an konkreten Äußerungen festgemacht wird. Ich habe bisher jedenfalls noch keine derartigen Zitate von Höcke gehört und fände dies auch abwegig, da die AfD nach der Zerlegung der FDP doch noch am näherungshaftesten die liberale Nische des Parteienspektrums ausfüllt. – Oder die erwähnte Hetze, die sogar Mitverantwortung an Messerstechereien tragen soll – konkret, was soll diese Hetze sein? Oder mutmaßen Sie, der wird schon irgendwas gesagt haben, weil das ins Bild passe?
    Sie selbst schreiben, es sei heute „leider schwer, diese Argumente anzubringen, ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden,“ was vielleicht auch daran liegt, dass man auf unserer katholisch-konservativen Seite – gerade weil wir eben nicht die Nazis sind, als die die Antifa uns gern sähe – uns lieber zu oft als zu wenig distanzieren – und dabei im Zweifel mal lieber diesen oder jenen dadurch in ebenjene Ecke schieben. Wir alle wissen, dass der Spiegel oder die Tagesschau z.B. beim Thema Papst Fakten verdreht, wie sie lustig sind, aber in der Politik ist sie dann plötzlich wieder Leitschnur unserer Urteile – die konkrete Behauptung mögen wir vielleicht noch bezweifeln (so haben Sie zum Beispiel Pirincci ja auch für das kritisiert, was er tatsächlich gesagt hat, statt dem was Spiegel und Co. daraus gemacht haben), aber die Wertungen sind dann doch dem einen oder anderem im Hinterkopf – gemäß dem Motto von Francis Bacon: „Verleumde nur dreist, irgendwas bleibt immer hängen“

  4. Jochen Schmidt

    Ich erlebe zum Beispiel oft, wie Menschen eine demokratische Position vertreten, die in der Politik nicht berücksichtigt wird. Wenn sich Politiker zu Wort melden, die genau diese Position vertreten, werden diese in den Medien zu Nazis gestempelt – und dieselben Menschen wenden sich von ihnen ab, weil sie schließlich keine Nazis wollen (wie Sie und ich ebenfalls nicht) und wundern sich anschließend, warum niemand sie vertritt und es nur Einheitsbrei oder Nazis in Deutschland gibt. Kunststück. So ist z.B. die AfD ja europapolitisch nicht für einen Austritt Deutschlands aus der EU, sondern eben Adenauers „Europa der Vaterländer“ – ein Kompromissvorschlag auf Linie der ECR- zu haben. Wer sich ausschließlich aus der „Lügenpresse“ informiert, wird anderes glauben müssen.
    Ich empfehle dazu übrigens aus Umberto Ecos Meisterwerk „Die Name der Rose“ den Abschnitt vor der Inquisition zu lesen, wie die Herde die Ketzer hervorbringt, die sie selbst richtet. Eco hatte damals die linke Parteienlandschaft Italiens im Auge, aber als Ketzer lässt sich jede abweichende APO einsetzen.
    Mit Gottes Segen,
    Jochen Schmidt

    • Papsttreuer

      Vielen Dank, Herr Schmidt, auch für Ihre beiden Kommentare. Sie haben Recht insofern Recht, als dass die Kategorien der Wortwahl von Pirincci und Bachmann einerseits und die von Höcke andererseits differenziert gesehen werden müssen. Ich beziehe mich bei meinen Äußerungen zu Höcke auf sein agressives Auftreten bei Jauch wie auch auf die bekannt gewordenen Ausschnitte aus Reden bei Veranstaltungen. Nun bin ich sicher, dass man die Berichte darüber mit Vorsicht genießen muss, das vieles womöglich aus dem Zusammenhang gerissen ist. Unbestreitbar erscheint mir aber, dass Höcke mit seiner Wortwahl vono „1000 Jahre Deutschland“ und den Abgrenzungen des Fremden vom Deutschen Ressentiments zumindest bedient – und als Lehrer würde ich annehmen, dass er intelligent genug ist, das auch zu wissen.

      Um es noch mal klarzustellen: Ich bin kein Verfechter, derartige Reden zu unterbinden oder gar zu verbieten; auch Pirincci sollte sagen dürfen, was er gesagt hat. Aber wenn man bemerkt, dass die eigenen Worte zu Radikalisierung im eigenen Lager beitragen könnten, dann ist es an der Zeit, selbst auf die Bremse zu treten. Tut man das nicht, muss man auch deutlichen Widerspruch ertragen, der sich nicht nur an den Inhalten sondern auch an der Art der Vortrags orientieren darf.

      Gottes Segen auch für Sie!

    • Jochen Schmidt

      Aus dem Verweis auf tausend Jahre deutscher Geschichte im abendländischen Kulturraum (denn darum ging es im Kontext) ziehen Sie den Aufruf zur Messerstecherei?
      Das muss man sehen wollen.

  5. Die Frage nach der Verantwortlichkeit ist so alt und so missbraucht, wie die Debatte um die Freiheit selbst.
    Die extremsten Beispiele sind da wohl die kräftigsten. J. Hinckley wollte die schöne und begehrenswerte Jodie Foster beeindrucken, als er auf Präsident Reagan schoss. Hintergrund war, dass die (später bekennende Lesbierin, soviel zur Erfolgsaussicht) Foster in einem ihrer eine Frau spielte, die von einem Mord an einem Poltiker beeindruckt war.
    Ist sie also verantwortlich?
    Ist Salinger, der Autor von „Fänger im Roggen“ (mit)verantwortlich für den Mord an John Lennon, dessen Täter das Buch als „sein statement“ bezeichnete?

    Verantwortlichkeit beginnt in meinen Augen bei jeder Person selbst. Wer sich selbst nicht an der Grenze der Gewaltausübung betrachten und hinterfragen kann, der ist m.E. nicht erwachsen und sollte weder Wahlrecht noch Führerschein besitzen – geschweige denn Waffen oder Alkohol erwerben dürfen.
    Erst weit kommt der Aufruf. Und zwar ein eben solcher. Er kann direkt („drum geht jetzt los und erschlagt mir meine Kritiker“) oder indirekt („und wie viel besser wäre dieses Land, wenn jemand alle diese bösen Kritiker umbringen würde“) sein. Und deutlich dazwischen der Befehl.
    All dies kann man der AfD odre Pegida, ja nichtmal ProNRW oder REPs oder wie sie alle heissen, nicht anlasten. Nchts dergleichen haben sie oder ihre Vertreter gesagt – denn wenn, dann würden unsere Organe über sie kommen wie ein Gewitter, so sehr stehen sie unter der Beobachtung.
    Ganz anders als die Linke, bei der offen von „Polizeiketten durchfließen mithilfe des Schwarzen Blocks“ von Parteivertretern offen propagiert wurde. Wo AfDler u.a. als Nazis bezeichnet und eben diese nahezu alle Grundrechte entzogen werden (von Meinungsfreiheit über Freizügigkeit bis Unversehrtheit).
    Wir haben es doch schon immer wieder erlebt. Man mag von den Menschen halten was man will – es bleiben Menschen und theoretisch sollten sie die gleichen Rechte haben. Aber die Tagesschaumoderatorin, die es wagt zu sagen, dass selbst in Zeiten der Nazi-Dikatur nicht alles schlecht war, die Olympia-Ruderin deren Lebensgefährte ehemaliges NPD Mitglied war, die Polizeibeamtin deren Vater und Ehemann der NPD angehören und die alle darum plötzlich verfehmt im wahrsten und mittelalterlichen Wortsinn werden.
    Oder der 85jährige AfDler, der von einem Gegendemonstranten den Schädel eingeschlagen bekam oder der Pegida-Demonstrant, der schwer verletzt wurde.
    Die Frage nach der Verantwortung wird hier gar nicht gestellt – obwohl mehr und deutlichere Worte fielen, als umgekehrt. Kein AfDler hat Migranten oder die Verteidiger der merkelschen Einwanderungspolitik als „Pack“ bezeichnet und die Teilnahme an deren Kundgebungen als regelrechtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

    Was Pirrinci angeht: die Reaktionen waren, wie Sie schrieben, eindeutig. Weder die Pegida-Demonstranten noch die Orga haben akzeptiert, wie er sagte, was er sagen wollte. Er ging vorzeitig, die Orga hat sich distanziert.

    Das Klima hierzulande und was passiert ist ein Teufelskreis. Der kommt nicht von den Reden denen Sie Verantwortung anheim stellen, sondern im Gegenteil von dem was geschieht und wie darauf reagiert wird. Es sind ja nicht die Gegner der Einwanderung die rheotorisch eingepeitscht und juristisch mit Freibrief versehen werden, sondern die anderen. Es sind nicht die Pegida-Demonstranten, die bestehendes Recht aussetzen, sondern unser aller Regierung. Es sind nicht Pirccini und AfDler die Vergewaltiger nicht verfolgen und deren Beschreibung bei Aktenzeichen XY ungelöst verschweigen wollen, weil die Herkunft und Hautfarbe „etwas auslösen könnte“ – sondern deren Kritiker.

    Wenn Ängste und Sorgen kleingeredet, verlacht oder ignoriert werden, dann entsteht daraus Frust und irgendwann Hass. Wenn diese Ängste sich dann auch noch, und sei es im Kleinsten, als berechtigt erweisen…. Und wer dann zuschlägt, zündelt oder Schlimmeres begeht ist trotzdem noch immer als Individuum verantwortlich und kann sich nicht darauf berufen, von anderen zur Gewalt überredet oder gezwungen worden zu sein.
    Und wenn es dabei nicht bleibt, dann erhalten Kriminelle Freibriefe und die Meinungsfreiheit ist das Papier nicht wert auf dem es steht.

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