4 Comments

  1. Andreas

    Hallo Herr Honekamp,

    zum Thema der Pressefreiheit:

    Die beiden wichtigsten Leitmedien, ARD und ZDF, berichten über die Übergriffe in Köln fast 4 Tage lang nicht. Das tun Sie erst, nachdem das Echo in den sozialen Netzwerken unüberhörbar ist.

    Ist das noch Pressefreiheit mit „Einschränkungen“ ?

    Der Intendant des SWR lädt auf ein Ultimatum hin die AFD von einer Wahlkampfdiskussion aus. Grüne und SPD hätten sonst nicht teilgenommen.
    Theoretisch hätte er die Veranstaltung zwar durchziehen können, sein Job steht aber zur Verlängerung an, einen größeren Zaunpfahl gibt es zum winken wohl nicht.

    Ist das noch Pressefreiheit mit Einschränkungen?

    Zum Thema der allgemeinen Meinungsfreiheit:

    Der Justizminister dieses Land bindet private Organisationen in die Internetüberwachung ein, hierzu bedient er sich sogar einer ehemaligen Stasispitzelin.
    Verfolgt, unterbunden, gelöscht, aber auch strafrechtlich verfolgt werden soll sog. Hetze. Bei der Schilderung von Beispielen, kommen aber in allen Medien nur Beispiele sog. rechter Hetze vor.
    Morddrohungen gegen AFD-Politiker, Lebensschützer und christliche Blogger, antisemitische Ausfälle von links, salafistische Rekrutierungsversuche usw., die offenen Gewaltaufrufe und begeisterten Feiern erfolgter Taten auf Indymedia – all das findet keinerlei Erwähnung.

    Was hat die Installation dieser neuen Überwachungseinheiten unter Führung ehemaliger MFS-Bediensteter denn noch mit Freiheit zu tun? Wozu braucht man die? Reicht das Strafgesetzbuch zur Sanktionierung von Rassismus und Bedrohungen nicht aus?

    Es mag sein, dass Panik nicht weiterhilft, aber ist es nicht naiv und unhistorisch zu glauben, das der Begriff der Hetze unter Führung IM Victoria nicht bald mit Regierungskritik gleichgesetzt wird?

    Und- wie kommen Sie auf die Hoffnung, vor die Wahl zwischen sozialer Sicherheit und Freiheit würde eine Mehrheit immer noch Freiheit wählen? Müsste das o. g. Beispiel der Rückkehr der Überwachung durch Stasispitzel nicht einen wahren Sturm der Entrüstung entfachen, wenn dem so wäre ?

    Zum Thema Leit(d)kultur: Welche soll das denn sein? An was will eine Mehrheit hier denn festhalten? Die einzige Leitkultur,die hier noch wahrzunehmen ist, hat doch ein Ihnen nicht vollkommen unbekannter, wunderbarer Mensch beschrieben: Die Diktatur des Relativismus. Was gibt es denn darüber hinaus?

    Zum Thema Björn Höcke:

    Ich habe Ausschnitte seiner Reden (auch der mit dem Ausbreitungstyp, als sie noch verfügbar war) angesehen.
    Ich halte Björn Höcke für Intelligent. Er könnte also – wenn er denn wollte- vollkommen ohne krude Biologiethesen und Bezüge auf Zeiträume von 1000 Jahren auskommen.
    Das er das nicht tut, kann man leider nur so deuten, dass er eben auch extremistische Stimmungen und Wähler bedienen will. Das ist moralisch unlauter und verwerflich und mit Blick auf real existierende rechte Gewalt auch brandgefährlich.
    Ich denke, dass es da kein liberales Verstehen geben kann.

  2. Anton Vogel

    Interessante Betrachtung ! Aber ,ebenso wie mein Vorkommentator Andreas, sehe auch ich mehr als ein „Einschränkung“ der Pressefreiheit. Hier wird das Statliche Machtmonpol zu Durchsetzung EINER bestimmten Meinung oder eben auch zum Verschweigen/Verhindern einer anderen Meinung missbraucht.
    Wenn ich mich der definition recht entsinne , das Merkmal einer Diktatur !
    Herr Honekamp, sie schreiben sehr richtig : „…….mag sich nicht so sehr aus dem daraus zu filternden Nationalismus und Kollektivismus speisen, sondern aus dem unguten Gefühl, auf die richtig gestellten Fragen selbst keine Antworten zu haben.“
    Keine befriedigende Antwort ! Das ist wohl das Hauptproblem ! EIne solche Antwort findet man aber nur in Dialog und Konsens. Und da zu gehört auch, Fehler zuzugeben und der Mut, neue Wege zu gehen.
    Aber da scheitert die Weltoffenheit…..
    Als Christ könnte ich darauf auch noch eine ganz andere Antwort geben, aber das will erst recht keiner hören….☺ ☺ ☺

  3. Konrad Kugler

    Ihr Aufsatz ist mir jetzt zu lang.

    Mir scheint, Sie satteln das Pferd vom Schweif her.

    Das jetzige Elend ist initiiert von der SPD. Internationalismus, alles rein, durch Verwaltung verweigerte Rechtspflege, depperte Richter
    Nicht sauer sein, ich gehöre zum Pack, …
    Ich geh jetzt ins Bett.

  4. Boris Kloner

    Bei jeder medialen Erwähnung Björn Höckes in der letzten Zeit scheinen die Skribenten erstaunlich gut zu wissen, was für ein Programm dieser Mann vorhat und von welcher Vision er getrieben wird. Im Gegensatz zu mir. Ich habe sowohl mehrere Aufnahmen seiner Reden angeschaut als auch einige Interviews mit ihm gelesen, aber trotzdem würde beileibe nicht wagen, zu behaupten, mir seien seine eigentlichen politischen Absichten klar und verständlich. Hut ab vor ordoliberalen, libertären usw. Autoren z. B. des eigentuemlich.frei-Forums, die scheinen schon darüber einig zu sein, Höcke sei ein „kollektivistischer Nationalist“. Was genau der Ausdruck im Europa des 21. Jahrhunderts bedeuten soll, weiß ich zwar nicht zu sagen, aber, auf Grundkenntnisse aus den weit entfernten Schuljahren zurückgreifend, würde ich mir wahrscheinlich vorstellen, so ein kollektivistischer Nationalist sei im Begriff, Macdonalds und KFC-Lokale zu nationalisieren, Schulkinder jeden Morgen vor dem Unterrichtsstart in Volkstrachten das Deutschlandlied singen zu zwingen und im Fernsehen jeden Abend alte Musikantenstadl-Folgen zu senden. Tut mir Leid, solche Vorhaben kann ich Höcke nicht zuschreiben. Und es scheint, dasselbe kann man zugleich über seine Anhänger und Gegner ebenfalls zuversichtlich behaupten.
    Also, was Höcke auszeichnet ist die Fähigkeit, in seinen Mitbürgern einen Eindruck zu erwecken, er sei ein Politiker mit klaren Vorstellungen und einem längst bereitstehenden Programm, ohne dabei was wirklich Konkretes über dieses Programm noch richtig verraten zu müssen. Aber genau das zählt man zu den wichtigsten politischen Fähigkeiten überhaupt, ist man dessen bewußt? Ansonsten hat Björn Höcke in den letzten zirka 2 Jahren bewiesen, ein vielseitig kompetenter Politiker zu sein, weit über dem Durchschnitt sowohl innerhalb seiner Partei als auch außerhalb. Eben deshalb redet man auch in dieser Diskussion über die „Höcke-Frage“. Hat man je etwa eine ähnliche Petri- (bzw. Meuthen-, Pretzell- usw.) Frage gestellt? Und würde man es irgendwann tun müssen? Persönlich glaube ich es nicht.
    Noch weniger Verständnis habe ich für die Überlegungen zum Thema „Höckes Ausführungen über ´Negervermehrung´ als Köder für Rechtsaußen-Wähler“. Vielleicht sind sie teilweise begründet, vielleicht nicht, die Wahrheit wird uns der Protagonist sowieso nicht sagen wollen, und richtig so! Man lebt ja in einem politischen System mit allgemeinem gleichem Wahlrecht, hat man schon vergessen? Wer sich ausschließlich um die Gunst intellektueller Auslese bemüht, schreibt bis zum Ende seines Lebens kluge Blogs für ein Paar Hunderte oder Tausende. Wer sich hingegen keine Illusionen über die geistige Potenz der Wählermasse erlaubt, hat eine gute Chance, eines Tages im Kanzleramt zu sitzen.
    Soll es jemanden stören oder beängstigen, daß es so einem wie Höcke passieren könnte? Wer einen primitiven Denkexperiment unternimmt, Alternativen wie „Höcke oder Heiko Maas“, „Höcke oder Cem Özdemir“, „Höcke oder Winfried Kretschmann“, „Höcke oder Horst Seehofer“ etc, etc., vor Augen haltend, wird bald mit der Antwort parat.

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