4 Comments

  1. Andreas

    Hallo Herr Honekamp,

    ich nehme den Ball mal auf.
    Einer der Leitsätze, die mir zum Thema Christentum in Erinnerung geblieben sind war, dass wer ohne Hoffnung lebt, auch ohne Gott lebt.
    Das möchte ich nicht. Sie trennen bei Ihrer Aussage zur Freiheit fein zwischen Hoffnung und Optimismus.
    Von diesem Standpunkt aus gesehen, war meine Frage zum Optimismus natürlich unpräzise.
    Ich denke aber, dass wir uns hier nicht an der zutreffenden Begrifflicheit verhaken wollen um zu beurteilen, was denn nun den Menschen lieber wäre, wenn man sie vor die Wahl stellte.
    Ein Anhalt wäre z. B. das Echo auf die Armutsstatistiken, ein weitere Fingerzeig die Umfrageergebnisse zu Berufswünschen junger Menschen, in denen neuerdings eine Karriere als Staatsbediensteter ganz weit vorne ist.
    Sicherlich ist es auch nicht verkehrt, die Wahlergebnisse einer FDP in Erinnerung zu rufen,(vielleicht vor der letzten Regierungsbeteiligung, bevor die FDP zur für mich persönlich grössten Parteienttäuschung der Nachkriegsgeschichte wurde).
    Und ja, mancher mag sich genervt abwenden (ich kann es einfach nicht und nicht und nicht fassen) auch das stoische Verharren angesichts der Rückkehr von IM Victoria in staatliche Überwachung spricht für mich Bände, wie in diesem Land über Freiheit gedacht wird.
    Mögliche Bargeldabschaffung ? Nicht nur den Rundumblick für Borjans und Konsorten auf sämtliche Konten, nein, auch noch sämtliche sonstige Zahlungsströme im Blick von Vater Staat („wie denn lieber Versicherter, schon die zweite Flasche Wein diese Woche, na da müssen wir leider den Beitrag erhöhen) regt sich denn über so etwas (außerhalb libertärer Zirkel) irgendwer vernehmbar auf?
    Ich fürchte das Problem ist, dass es keine Verteidiger der Freiheit mehr gibt, die vernehmbar, nachvollziehbar und ja auch eloquent die Vorzüge derselben beschreiben können und dabei glaubhaft bleiben.
    Das, vor dem Hintergrund immer noch vorhanderer Obrigkeitshörigkeit, reicht dann aus, dass ein Niebel mit seinem dicken Hintern das kleine Pflänzchen einer Freiheitsliebe nachhaltig plattgedrückt hat.
    Vor diesem Hintergrund bleibt natürlich immer Platz für Hoffnung, aber für mich nicht für Optimismus.

  2. akinom

    Kennen wir denn das Wort „Wirtschaftswunder“ noch? Es waren Zeiten in denen hart gearbeitet wurde und die Menschen sich jeden auch noch so bescheidenen Luxus buchstäblich vom Munde abgespart haben. Unternehmer – oft Vorstand eines Familienunternehmens – waren nicht nur Investoren sondern – auch im eigenen finanziellem Interesse verantwortlich für ein gutes Betriebsklima. Natürlich hat es auch damals auf allen Seiten „sonne und sonne“ gegeben…

    Marktwirtschaft war nicht uferlos frei – das würde ich unter Kapitalismus verstehen – sondern dem Sozialen verpflichtet. Warum kommt der Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ in Ihrem Beitrag nicht vor, Herr Honekamp?

    Als Erfinder von „Wirtschaftswunder“ u n d „Sozialer Marktwirtschaft“
    gilt der wirtschaftsliberale Ludwig Erhard, der als Bundeskanzler dann nicht mehr gesagt hat: „Wir schaffen das!“

    • Wolfgang Martin

      Frau/Herr akinom,

      Sie trauern jemandem nach! Ihr letzter Satz „Wir schaffen das!“ bezieht sich ja auf die derzeitige Menschenwanderung (warum eigentlich Flüchtlingskrise) aus einem Kriegsgebiet welches wir (Deutschland) als Handlanger der Verursacher unterstützen bzw. unterstützen müssen. Was soll das Lamento? Sie und ich sind nicht befugt eine Veränderung herbei zu führen.
      Und so nebenbei: der wirtschaftsliberale Ludwig Erhard, hat mit dem Einwandern der Gastarbeiter (auch Muslime) den Grundstein für Spannungen gelegt oder?

  3. Wolfgang Martin

    Kurz und knapp:
    Nach 23 Jahren Arbeit im entstehenden Sozialismus, denn der Sozialismus war in keinem Land des Ostblockes je vollendet und 23 Jahren Arbeit im Kapitalismus mein Fazit:

    „Mit Kapitalismus und Sozialismus ist gemeint, dass zwei, die gegensätzlich wirken, in Wahrheit zusammengehören und dasselbe wollen.“

    oder

    „Kapitalismus und Sozialismus sind eineiige Zwillinge“

    Und in Dresden stand zu DDR Zeiten:

    „Der Sozialismus siegt“

    Jetzt steht dort:

    „Der Kapitalismus siecht“

    Freundlichst Wolfgang Martin

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