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  1. Einen Aspekt haben Sie ausgelassen.
    Die Freiheit der Muslima, die sich frei entscheidet ist ja schön und gut.
    Aber was ist mit meiner Freiheit, meinem Mitmenschen ins Gesicht zu blicken? Meiner Freiheit zu sehen, mit wem ich es zu tun habe? Was die Mimik mir sagt, das Gesicht selbst ist ein wichtiger Bestandteil der Kommunikation, der spätestens im Umgang mit Burkaträgerinnen eingeschränkt wird.
    Was ist mit meinem Recht auf Sicherheit? Die Zahl der Ausbrüche, Diebstähle und Raubüberfälle, die auf dieses Kleidungsstück blicken können ist zwar überschaubar, die der Terroranschläge jedoch nicht.
    Was ist mit meiner unverletzlichen Würde und meinem Anspruch auf die Unschuldsvermutung? Wer dem Hintergrund der Verhüllung nachgeht stößt auf zwei hadithe, die ein gemeinsames Fazit haben – die Frau verführt den wehrlosen Mann mit ihrem Anblick und er kann nicht anders, als sie zu nehmen.
    Das beleidigt mich als Mann, Mensch und Christ zutiefst.

    Kurzum: Freiheit muss sein. Die Frau will ein Kopftuch tragen, als symbolisches Zeichen der Verhüllung und Gläubigkeit – absolut kein Ding.
    Sie will sich verhüllen? Das geht nicht.

    • akinom

      „Freiheit muss sein. Die Frau will ein Kopftuch tragen, als symbolisches Zeichen der Verhüllung und Gläubigkeit – absolut kein Ding.“

      Sie will sich verhüllen? Das geht nicht.“

      Das meine ich auch. Ist es Hysterie, wenn man die Sicherheit gefährdet sieht in dieser Maskerade, in die sich auch Diebe und Attentäter unbemerkt hüllen können?

      Und wo ist festgelegt, dass sich Frauen, die sich verhüllen, dies
      „ihrem muslimischen Glauben gemäß“ tun? Jahre und jahrzehntelang taten dies muslimische Frauen, die als Gastarbeiterinnen nach Deutschland gekommen waren, nicht. War da ihr Glaube ein anderer oder beinhaltet er Täuschung und zweierlei Maß?

    • Die Diskussion („jahrzehntelang ging es ohne“) können wir von außen lediglich theoretisch führen.
      Wie eine Muslima zum Verhüllungsgebot steht, ob sie es wirklich als Gebot nimmt oder als Vorschlag, als Empfehlung oder als besondere Geste – das kann nur die Gemeinschaft der Muslime unter sich festmachen.
      Wir können über die historischen und theologischen Grundlagen, Texte und Entwicklungen sprechen – und am Ende lediglich festlegen, was wir für uns tolerieren oder akzeptieren. Dies kann aber nicht an islamischer Theologie festmachen. Für uns kann die Entscheidung der Al-Azhar Universität keine bindende Gültigkeit haben, egal ob sie für oder wider die Komplettverhüllung ist. So wenig, wie päpstliche Dekrete über die Gebetshaltung für Sunniten.
      Die Überschneidung von islamischre Theologie und unserer Entscheidung beginnt dort, wo wir involviert werden – und das ist die Behauptung, wir Männer hätten uns nicht unter Kontrolle und die Verhinderung des offenen Blickes in das Gesicht unserer Mitmenschen.

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