7 Comments

  1. Ich sehe in manchen Ansichten bez. der Ökonomie durchaus Problematiken. Insbesondere, da es ja im dritten Sinne auch ein „libertärer“ Blog ist. In einem Beitrag nahmen Sie – meiner Erinnerung nach – bereits Stellung dazu. Mir wäre aber gerade eine weitere Stellungnahme oder Auflösung des gefühlten (?) Gegensatzes von Ihrer Seite sehr recht. Denn alle Probleme auf der Welt nur auf das Geld zurückzuführen, und die Religion schuldlos zu sprechen, halte ich doch für etwas… sagen wir, undifferenziert. Auch die Verdammung autonomer Märkte schneidet sich doch arg mit dem libertären Gedanken.

  2. Giallorosso

    Ich finde, dass Franziskus der absolut richtige Papst zur richtigen Zeit in der katholischen Kirche ist. Er wird nicht nur seinem Namen gerecht, sondern fordert auch uns Gläubige auf, uns täglich an Jesu Botschaft zu erinnern und danach zu handeln. Eine Kirche, die nicht demütig ist, sondern voller Prunk und Hochmut, kann nicht die Kirche des Jesus von Nazareth sein. Franziskus hat, so scheint es mir, als einer der Wenigen den Willen und auch den Kampfgeist dazu, die Kirche zu einer Rückbesinnung auf eben jene Eigenschaften zu führen, die uns vom Evangelium vorgegeben werden. Dafür muss er auch gar kein Theologe im Sinne eines Joseph Ratzingers sein. Solange seine Worte und Taten mit der Frohen Botschaft im Einklang stehen, kann er mit seinen Äußerungen gar nicht falsch liegen. Vatikankorrespondent Andreas Englisch sagte mal, er habe das Gefühl, dass der beste Freund von Jesus Christus im Vatikan eingezogen sei. Dem kann ich nur zustimmen.

    Einzig und allein die neuerliche Aussage über den Islam finde ich nicht korrekt. Sein Wortlaut war: „Es ist nicht richtig den Islam mit Gewalt zu identifizieren. Ich hatte ein langes Gespräch mit dem großen Imam von Al Azhar: Sie suchen den Frieden und die Begegnung“ (Im Original: „non è giusto identificare l’islam con la violenza. Ho avuto un lungo dialogo con il grande imam di Al Azhar: loro cercano la pace e l’incontro“; Quelle: http://www.lastampa.it/2016/07/31/vaticaninsider/ita/vaticano/intervista-volo-ritorno-pn48YejX6krOKKA2qVjoXK/pagina.html).

    Imam der Al Azhar Moschee ist Ahmad Mohammad al-Tayyeb und sagte u.a. im Jahr 2002 über Israel: „The solution to the Israeli terror lies in a proliferation of Fidai (suicide) attacks that strike horror into the hearts of the enemies of Allah. The Islamic countries, peoples and rulers alike, must support these martyrdom attacks.“ (Quelle: http://archive.adl.org/israel/israel_suicide_terror.html).
    Ganz abgesehen von einer historisch-kritischen Betrachtungsweise des Islams und seines Propheten, finde ich es befremdlich, eine solche Aussage wie die des Papstes zu tätigen, die scheinbar auf einem Gespräch mit eben diesem Imam fußt. Natürlich kann er nicht wissen, was jeder einzelne seiner Gesprächspartner zuvor einmal gesagt hat. Aber Franziskus muss sich doch der Sprengkraft seiner Worte bewusst sein und man sich als katholischer Laie darauf verlassen können, dass das Kirchenoberhaupt genau weiß, was er da sagt.
    So ungern ich einen Papst kritisiere (v.a. einer, der mir in sonst fast allen Belangen aus dem Herzen spricht), denke ich, dass er sich mit dieser Aussage keinen Gefallen getan hat. Gerade für Katholiken, die in muslimischen Ländern unter dem islamischen Recht leiden müssen und diskriminiert/verfolgt werden, muss diese Aussage doch katastrophal sein.

  3. Andreas

    Nun, als Nichtkatholik habe ich nur eine ungefähre Vorstellung vom Papsttum, aber dieser Pontifex war mir mit seiner Bescheidenheit eine glaubhaftere Figur bei der Verkündung der Botschaft des Evangeliums als Bischöfe, denen für Millionen ein Altersruhesitz mit 3 Nonnen als Dienstmägde herrgerichtet wird und solche die im Phaeton durch die Gegend brausen.
    Und was das angeht,sind auch sonst sehr auf die Einhaltung des Glaubens pochende, überaus weltlichen Argumenten zugetan. Das hat für mich nichts wahrhaftiges.
    Ob diese Haltung Menschen aus der Kirche vertreibt, kann ich nicht beurteilen, sie dürfte jedenfalls nicht dazubeitragen sich ihr zuzuwenden.

    Was nun die Haltung zu Themen wie Homosexualität und Wiederverheiratung angeht, kann ich mit der Haltung des Papstes etwas anfangen.
    Es geht weder um Verurteilung oder Ausgrenzung noch um die Verkehrung in das Gegenteil, wie es die evangelische Vereinigung mit der Heirat gleichgeschlechtlicher Paare vorlebt.

    Was die Kritik am Papst angeht, ist die z. Teil unmäßig und die teilweise ausgeprägte Neigung unter Katholiken, leichtfertig mit Gottes Widersacher herumzufuchteln wurde mir ja selbst schon zu Teil. Allerdings: Wie man im Netz bei vielen Diskussionen sehen kann, ist die Gegenseite ebenfalls oft von geiferndem Hass gegen all jene bereit, die irgendeine Form von Kritik an Papst Franziskus üben.

    Wenn ich mir etwas von diesem Papst wünschen würde, dann das er sich zu den Christen im nahen Osten und nach Lahore begibt um an ihrer Seite zu sein, ansonsten würde ich mich umfänglich der Meinung von Giallorosso anschließen.

  4. Werner Kaunzner

    Vielleicht gibt es eine ganz einfache Erklärung für die eine oder andere merkwürdige Äußerung des Papstes:
    es gab mal einen Bundespräsidenten Heinrich Lübke ……

  5. Karin Braun

    Er vertritt die Botschaft Jesu. Auch Jesus war für die Schriftgelehrten und Pharisäer seiner Zeit Stein des Anstoßes. Papst Franziskus steht schlicht und ergreifend in der nachfolge Jesu, was kann es für einen Papst legitimeres geben?

  6. nutellaberliner

    Wer wenn nicht der Papst könnte in einer hierarchischen, nicht demokratischen Struktur Dinge hinterfragen, Anreize zu ergebnisoffenen Diskussionen setzen und daraus folgend Veränderungen umsetzen?
    Jede Organisation ist zwingend darauf angewiesen, dass sie nicht verharrt sondern sich ständig hinterfragt – wenn sie sich schon nicht ständig ändert. Aber auch das müssen Organisationen und damit auch die katholische Kirche tun. Das hat sie in der Vergangenheit getan und das wird sie auch in der Gegenwart und Zukunft tun müssen.
    Wer den Papst deshalb anklagt oder verurteilt, will eigentlich nur eines: keine Veränderungen, keine Anpassung an eine sich ändernde Welt und an sich ändernde Einstellungen der Gesellschaft.
    Das kann man wollen, aber dann kann man sich auch mal die Altkatholiken anschauen…

  7. Hans Georg

    Kein christlicher Moerder schreit „Im Namen Jesus“, und schneidet Islamisten den Kopf ab.
    Kein christlicher Attentaeter bruellt „Jesus ist gross“, und bombt einige unschuldige Menschen in tausend Stuecke.
    Kein christlicher Fanatiker schneidet einem Iman unter Rufen „Jesus sagt es“ den Hals durch.

    Die Gleichstellung des Papstes von Gewalt im Christentum und im Islam, von christlicher Gewalt und islamischer Gewalt, ist ungeheuerlich.
    Zeigen Sie mir die Stelle in der Bibel, in der steht, dass jeder Christ das Recht hat, einen Heiden zu toeten?
    Im Koran finden sie es.

    Vielleicht haben Sie und Franyiskus durch den Zeitgeist mittlerweile die Lehre Jesus vergessen: Liebe deinen Naechsten wie dich selbst.
    Es waere zu wuenschen er tritt zurueck und zwar schnell, und Bendikt kaeme wieder.
    Franciscus ist kein Papst, er ist Sozialarbeiter von den Gruenen. Wischiwaschi, alle sind lieb.
    Die kath. Kirche braucht Fuehrung, keine Aufweichung.
    Ich bin kein Feind oder Gegner des Islams, aber dieser Vergleich – und das restliche Gedankenlose Geplappere des Franziskus- ist ein Zerstoerungswerkt aller christlicher Lehre. Lesen sie die Bergpredigt.

    Ihren Kommentar halte ich fuer sehr naiv.

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