5 Comments

  1. Bene! Sehr gut getan und geschrieben. Es kommt eben auch auf den Ton an. Und es sind genau diese unklugen persönlichen Drohungen, Attacken und Unterstellungen, die der Kirche am meisten schaden. Barmherzigkeit verlangt viel Schweigen und Zuhören, Beten und dann mildes Sprechen. Salve und Gottes Segen!

  2. Gerd

    Zitat aus dem Weckruf:
    „Diese radikale Barmherzigkeit zieht notwendig auch den Neid des vermeintlich „gerechten Sohnes“ auf sich, weil der barmherzige Vater bis in die Selbstdemütigung hinein nichts unversucht lässt, um den „verlorenen Sohn“ zu finden.“

    Das ist schlichtweg falsch. Der Vater hält Ausschau und tut eigentlich nichts um den verlorenen Sohn zu finden außer ihm entgegen zu gehen. Zumindest wird im Gleichnis nichts darüber gesagt. Aber das nur am Rande. Ich halte den Weckruf für überflüssig, weil er unterschwellig bis offensichtlich alles was auch nur den Geruch von Konservatismus (von welcher Art auch immer) zeigt, verteufelt. Dabei genügt es zumindest in meiner Gemeinde schon den Rosenkranz zu beten, um als konservativer Lagerkatholik abgestempelt zu werden. Natürlich bin ich jetzt in den Augen der Verfasser pathologisch verdächtig, weil ich ja rigoros an dieser „überholten Gebetsform“ (OT unseres Pfarrers) hartnäckig und krankhaft festhalte.

    Zitat aus dem Weckruf:
    „Allen, die sich mit den Dubia beschäftigen oder identifizieren, empfehlen wir, sich mit dem Gedankengang vertraut zu machen, dass auch die Fragen der Pharisäer an Christus scheinbar sehr klar und Jesu Reaktion darauf, z.B. das demonstrative Schweigen, von den Pharisäern als ungeheure Ehrabschneidung empfunden wurden.“

    Kardinäle, die in ihrer Sorge um den katholischen Glauben mal beim Papst nachfragen und um Klärung bitten, in die Nähe der Pharisäerkaste zur Zeit Jesu zu rücken, ist schon ein starkes Stück Unverschämtheit. Wobei Jesus die Lehre der Pharisäer überhaupt nicht in Frage stellt, sondern „nur“ davor warnt, ihre Taten nachzuahmen. Verdächtig sind wohl schon die Gläubigen die sich mit der Dubia identifizieren. Wenn sie dann auch noch den Rosenkranz beten, sollte man wohl den Notarzt rufen.
    Fazit: Ich bin dankbar, dass es auch Nichtunterzeichner gibt.
    Pathologische Grüsse

    • Lehrer Lämpel

      Gebe Ihnen, @Gerd, recht mit ihrer hier am „Weckruf“ geäußerten Kritik.

      Die biblischen „Pharisäer“ zur Zeit Jesu werden leider nur selten in Predigten o.ä. den Menschen richtig erklärt.

      Es sind die damaligen konservativ-gesetzestreuen Juden, die also die Thora – zumindest äußerlich – streng befolgten.

      Der Herr verurteilt und brandmarkt sie nicht per se, sondern nur dann, wenn Vertreter dieser Glaubensrichtung sich ihres Heils allzu gewiss sind oder gar . einer Doppelmoral frönen.

      Jesus Christus pflegt durchaus mit ihnen Umgang und ist sogar bei einem Pharisäer eingeladen, ( dem er dann eine Lehre erteilt). Auch ist der hl. Paulus ursprünglich ein Pharisäer gewesen und wird doch gerade direkt vom Herrn zum Jünger berufen – noch dazu zu einem der führenden Apostel!

      Was Sie, @Gerd, in Ihrer Pfarrgemeinde erlebten, haben wir – allerdings in wesentlich abgeschwächter Form – auch erfahren:

      Es wurde in der von uns besuchten Pfarrgemeinde (kein eigener Pfarrer aber ein nebenamtl. Diakon) seitens des Bistums zum ewigen Gebet aufgerufen und hinten in der Kirche eine Liste ausgelegt, in der Freiwillige sich eintragen sollten, die jeweils eine Gebetsstunde am Sonntagnachmittag leiten sollten. Außer meiner Frau und mir trug sich nur noch die damalige Pfarrsekretärin ein – niemand sonst.

      Sie rief uns dann nach einigen Tagen an und teilte uns mit, dass das ewige Gebet wegen Mangels an Interessenten ersatzlos dort ausfalle.

  3. Jünger sein ist kein Spaß. Petrus muss sich von Jesus als Satan beschimpfen lassen; alle zusammen werden sie aufgefordert, sich selbst zu verleugnen und ihr Kreuz auf sich zu nehmen; als ihnen eine Heilung misslingt, werden sie als Ungläubige bezeichnet; nun stehen sie verständnislos vor der Ankündigung Jesu, er werde sterben und auferstehen, und fürchten sich sogar nachzufragen.

    Hat Jesus also (zwölf) Begriffsstutzige berufen? Von einer theologischen Elite kann jedenfalls keine Rede sein. Jesus wird seine Gründe gehabt haben, keine geistigen Überflieger und gelehrten Schlaumeier zu berufen, die für jedes Problem eine Lösung und auf alle Fragen eine Antwort parat haben. Und wir? Sind wir schlauer? Wissen wir, warum Jesus sterben musste und was »auferstehen« bedeutet?

    Nein, auch wir sind in Glaubensdingen Unmündige – und im besten Fall Kinder, die sich zwar fürchten, sich aber auch bezaubern und beglücken lassen. Und warum soll es heute anders sein?

  4. Gerd

    In den Kommentaren auf Cathwalk werden die Verfasser und Unterzeichner des Weckrufes u.a. als „wahre Katholiken“ gepriesen. Der Schuss ging wohl nach hinten los.

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