5 Comments

  1. Gerd

    „Als Jesus hört, wie sicher sich Petrus ist – das erinnert mich an zahlreiche katholische Fundamentalisten“

    Es ist schon schade, dass der Papst immer öfter die sog. katholischen Fundamentalisten ins Feld führt, wenn es ums Versagen im Glauben geht. Den einzigen Schaden den die katholischen Fundamentalisten hierzulande(!) anrichten, ist das Festhalten am Rosenkranz oder an der Anbetung vor dem Allerheiligsten. Und die sind, da kann ich den Papst beruhigen, nicht zahlreich vertreten, sondern äußerst dünn gesät. Franziskus kann nicht alles wissen, aber er kann auch nicht alles sagen. Wenn er beklagt, dass zuwenig gebetet wird, sollte er wissen, dass hierzulande das sog. „Ewige Gebet“ faktisch abgeschafft ist, nicht mit tatkräftiger Hilfe katholischer Fundamentalisten, sondern gegen ihren Willen und mit Unterstützung eines Klerus, der das Gebet nicht mehr für „zeitgemäß“ und „sinn-stiftend“ hält. (OT unseres Pfarrers)
    „Konntet ihr nicht eine Stunde mit mir wachen?“fragt der Herr als er Blut und Wasser schwitzte. Die Antwort vieler Priester: „Nein, können wir nicht! Wir haben besseres und sinnvolleres zu tun, als unzeitgemäß bei dir auszuharren.“
    Da lob ich mir die Haltung des Petrus, dieses konservativen Katholiken, der nach seiner Verleugnung aus Angst um sein Leben, zum Herrn zurück fand, weil er ihn liebhatte und somit die Fähigkeit erhielt am Kreuz für seinen Herrn und Meister sein Blut zu vergießen.

    • Lehrer Lämpel

      Gebe Ihnen vollauf Recht, @Gerd.
      Die von diesem Papst als „katholische Fundamentalisten“ diffamierten glaubenstreuen Katholiken werden sich nach meiner Einschätzung immer mehr aus dem öffentlichen kirchlichen Leben zurückziehen, wo sie eh vor allem Unverständnis, Spott und sogar Anfeindungen erleben und sich bis auf Weiteres „in die Wüste“ (innere Emigration) begeben.

      Seien wir nicht allzu traurig – der große weltweite Glaubensabfall ist im letzten Buch des NT biblisch als quasi notwendig vorausgesagt.

      Allerdings auch der endgültige Triumph Christi!

      Bleiben wir also wachsam und nüchtern und KLUG…

  2. Stefan Schmidt

    Sehr geehrter Herr Honekamp,

    ich bin vor kurzem erst auf dieses Blog aufmerksam geworden.
    Es gefällt mir sehr. Ich habe schon einige Artikel „verschlungen“ und finde immer wieder neue Einsichten und Anregungen. Vielen Dank auf jeden Fall schonmal dafür.

    Als evangelischer Christ (ich hoffe ich bin trotzdem willkommen) habe ich in vielen Bereichen des Lebens und Glaubens andere Ansichten, als Sie, der Papst und die römisch-katholische Kirche als Ganzes, in vielem stimmen wir aber auch überein.

    Es wundert mich seit jeher sehr, dass der römisch-katholischen Kirche immer gesagt wird, sie soll doch dieses und jenes ändern, weil das zeitgemäßer wäre.
    Ich mag mich über den Pflichtzölibat wundern, oder auch über das Dogma der Unfehlbarkeit (vielen Dank an der Stelle auch für die Klarstellung was das Dogma eigentlich beinhaltet), allerdings finde ich, dass die röm-kath Kirche das selbst zu regeln hat.
    Ich finde auch die Standhaftigkeit mit der die röm-kath Kirche Traditionen und Werte verteidigt und sich dadurch massiver Kritik und Häme aussetzt sehr lobenswert.
    An Stellen wo sich die evangelische Landeskirche leider (!) allzuoft dem Zeitgeist hingibt.

    Zum Gebet kann ich nur sagen, dass ich hier zum ersten Mal davon lese, dass das Gebet nur noch gering geschätzt wird.
    Wie bei Mitkommentator „Gerd“ zu lesen, kommen solche Töne wohl auch von Predigern. Das erstaunt mich doch sehr.
    In meinem kirchlichen Umfeld ist das zum Glück noch nicht zu hören gewesen, oder ich war grade dann nicht anwesend.

    Natürlich will ich mich dadurch hier jetzt nicht profillieren um Sinne von:
    „Seht her ich bete viel mehr und viel besser als alle anderen.“
    Auch bei uns gibt es Luft nach oben, dass das Gebet allerdings so angezweifelt wird ist mir wirklich neu.

    Bis zu meinem nächsten Kommentar verbleibe ich jetzt aber mit besten Wünschen, möge der allmächtige Herr Sie und die Ihren stets bewahren und in seinem Segen halten.

    Stefan Schmidt

  3. Liesl Karlstadt

    Willkommen Herr Schmidt!

    Ein evangelischer Christ mit Tiefgang und Weite kann jedem Blog nur gut tun.

    Im Übrigen kann man zu Franziskus und auch dem jetzigen „Zeit“-Interview nur wiederholen, was Erzbischof Gänswein schon vor Jahren bei einem Heimatbesuch im Schwarzwald sagte: der Stil des Papstes hat sich geändert, in der Sache nichts.
    Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie sehr viele von uns Christen sich durch oberflächliche Stilfragen oder Medienberichte beeinflussen lassen. Das spricht nicht für tiefe Verankerung im Glauben.

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