Wer Ostern verstehen will, braucht einen tiefen Glauben. Und manchmal hilft auch eine kurze Geschichte.
Er ist auferstanden! – Er ist wahrhaft auferstanden! Auf diese Art begrüßen sich an diesem Ostermorgen die Gläubigen der christlichen Ostkirchen, um sich gegenseitig dieses Wunders zu versichern. Und diese Versicherung ist notwendig. Denn „wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer noch in euren Sünden; und auch die in Christus Entschlafenen sind dann verloren.“ – so schrieb es schon der Apostel Paulus in seinem 1. Brief an die Korinther. Daran hängt alles: Wäre Jesus nicht auferstanden, dann wäre er nicht Gottes Sohn, dann wären wir nicht erlöst, dann wäre nicht nur unser Glaube sondern auch all unser Bemühen sinnlos. „Wenn wir unsere Hoffnung nur in diesem Leben auf Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen Menschen.“ so setzt Paulus seinen Brief fort.Und dann „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen.“ woran er seine Beschreibung seiner Hoffnungen auf Christus anschließen lässt. Aber wie muss man sich das vorstellen, dass er auferstanden ist? Es sind heute in der westlichen Welt nur noch wenige, die wirklich an die Auferstehung glauben; selbst mancher Theologe mutmaßt, die Auferstehung können auch nur bildlich gemeint sein. Und wie kann man es erklären – wenn wir ehrlich sind, bietet selbst die Bibel nicht allzu viele Hinweise, wie diese Auferstehung vor sich gegangen sein mag. Der Glaube wird vorausgesetzt, und dabei haben doch selbst zu Jesu Zeiten diejenigen daran gezweifelt, die Zeugen seines Lebens gewesen sind. Wie schwer fällt es da vielleicht auch uns, erstens zu glauben und zweitens – noch viel mehr – davon Zeugnis zu geben?
Auf der Suche nach christlichen Geschichten für unseren Sohn bin ich auf Max Lucado gestoßen, in dessen Buch „Die Kinder des großen Königs“ sich die Geschichte vom „Auferstehungsmorgen“ findet. Darin sitzt der römische Soldat Claudius am Morgen nach der Auferstehung mit den Jüngern und Jüngerinnen Jesu zusammen. Er sucht nach Antworten. Er gehörte zu den Soldaten, die Jesus auf Golgotha gekreuzigt hatten, er selbst hat Jesus einen Nagel in die Hand geschlagen, und als er schon hoffte, endlich frei zu haben, wurde er zum Wachdienst an Jesu Grab eingeteilt. Und dort wurde er – irgendwann zu Sonnenaufgang – Zeuge der Auferstehung. Er spürte ein Erdbeben, er sah ein Licht – von dem er gerne gewusst hätte, woher es gekommen sein könnte. Und dann sah er: Das Grab war leer!
Und nun sitzt Claudius mit diesen – in seinen Augen – jüdischen Spinnern zusammen und sucht nach Erklärungen. Wer war dieser Mann, wer war dieser Jesus? Doch selbst diese Jünger sind sich nicht einig: Kann es sein, dass er wirklich der Sohn Gottes ist? Aber wieso hätte er sich dann ans Kreuz schlagen lassen sollen? Hier, so wird schnell klar, wird Claudius auch keine eindeutige Erklärung erhalten. Aber er fragt, und sein Herz ist offen, und so erhält er eine Antwort, die in der Geschichte so geschildert wird:
Seine Gedanken überschlugen sich. Er konzentrierte sich so sehr darauf, dass ihm die plötzliche Stille nicht sofort auffiel. Erst nach einigen Sekunden hob er den Kopf. Ein Licht erfüllte den Raum. Er sah zur Tür und zum Fenster, beide waren verschlossen.
Gesichter, die düster gewesen waren, strahlten nun. Alle Augen blickten in seine Richtung – nicht auf ihn sondern hinter ihn. Bevor er sich umdrehen konnte, um herauszufinden, was die anderen sahen, legte sich eine Hand auf seine Schulter. Als Claudius den Kopf wandte, um die Hand anzusehen, fand der die Antwort, die sein Herz suchte.
Die Hand war durchbohrt.
Sicher, das ist nur eine Kurzgeschichte eines freikirchlichen Autors. Und doch finde ich sie so bewegend, dass ich sie heute gerne hier teile. Denn wenn wir auch nicht so genau wissen, wie es mit der Auferstehung war – Christi Hand auf unserer Schulter können wir immer wieder spüren, wenn unser Herz dafür offen ist. Und wann sollte das mehr der Fall sein als zu Ostern?
Ich wünsche damit allen meinen Lesern ein gesegnetes Osterfest: Er ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden!
Max Lucados „Die Kinder des großen Königs“ ist im Brunnen-Verlag erschienen.
Konrad Kugler
Solange sich die Christen nicht wirklich auf die Allmacht Gottes besinnen, werden sie eine Reihe von Problemen für die Vernuft nicht zufriedenstellend verstehen können.
Ich halte es für realistischer, endlich Privatoffenbarungen ernster zu nehmen, statt einfache Geschichtchen zu zitieren.
Die Resl von Konnersreut sah sich immer direkt dabei stehend. Im Grab Jesu sah sie die leere Hülle und demonstrierte lächelnd deren Hohlheit mit dem Finger.
Papsttreuer
Ihnen auch ein gesegnetes Osterfest!
Richard Straube
Eine Fage zum Nachdenken: Wie wäre um die Menschheit bestllt wenn Christus nicht auferstanden wäre? Anwort die Menscheheit wäre lägst untergegangen in der Hölle der Hoffnnslosigkeit, Verzweilfung und der kalten Herzen….und der Widersache hättte triumphiert….hat er aber nicht….er ist gescheitert am Kreuz……
Siegfried Simperl
Wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest.
Haec nox est, in qua, destructis vinculis mortis, Christus ab inferis victor ascendit.
(Dies ist die selige Nacht, in der Christus die Ketten des Todes zerbrach und aus der Tiefe als Sieger emporstieg.)