8 Comments

  1. Liesl Karlstadt

    Päpste und Medien:

    im Zweifel vertraue ich immer auf erstere. Über ihren persönlichen Werdegang bin ich gut informiert.
    Über Journalisten weiß ich meist wenig. Nur über eine bewährte Art, Auflage und Quote zu machen : wichtige Zusatzinformationen weglassen, die alles ändern; und natürlich: „kritisch“ sein,
    d. h. unkritisch die Meinung des Medienschaffenden übernehmen.

    Oft genügt eine Kontrollüberlegung: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Papst die Amtszeit eines Kardinals „ohne Grund“ nicht verlängert, ist noch deutlich geringer als dass ein Unternehmer einen Arbeiter „ohne Grund“ entlässt.

    Und – last not least – Medien haben auch keine Garantie des Herrn: Mt. 16,18.

    • KonradGeorg

      Die Vermutung ist nicht unbegründet, wenn man davon ausgeht, daß die 5-Jahre-Amtszeit genutzt wird, um Widerständige los zu werden. Der nächste also Kardinal Sarah?

  2. KonradGeorg

    Papst Franziskus ist unser – mein – Papst.
    Ich bin als Bayer und Deutscher 1943 auf die Welt gekommen und wurde vier Tage später katholisch gemacht. Mit sechs Jahren erfuhr ich, daß Gott die Welt erschaffen hat und seit meiner Erstkommunion glaube ich unverbrüchlich an die leibliche Gegenwart Jesu im Allerheiligsten Altarsakrament. Nie hatte ich Glaubenszweifel und die Lehre der Kirche ist für mich logisch. Dieses Bewußtsein verstärkt sich immer mehr. ./. Trotzdem habe ich mir zwei mehrjährige Dispensen von der Sonntagspflicht geleistet. Nie hätte ich mir erlaubt, in diesen Zeiten bei Zwangsmessen (Hochzeiten und Trauerfälle) zur Kommunion zu gehen. ./.

    Vor es langweilig wird. Ich habe die falsche Frau geheiratet (progessives Tun und konservatives Denken halt) 1989 erklärte sie mir, daß sie nicht mehr mit mir schlafen wolle, weil sie kein Kind mehr wolle.[ Eigentlich wollte sie überhaupt keine Kinder, brachte aber schon eines in die Ehe mit.]

    Ich wollte nicht geschieden sein. Fast zwanzig Jahre habe ich ihre Launen und auch Bosheiten ertragen. Jetzt haben wir ein recht gutes Verhältnis zueinander. [Viele RK meinerseits.]

    Unser Papst sagte zwar, daß er kein Programm habe, aber eine Absicht hatte er sicher. Nachdem die erste Synode schiefgelaufen war, konnte die zweite nur noch den Eindruck korrigieren, aber das Ziel wurde dann in der Fußnote präsentiert. Das Jahr der Barmherzigkeit soll wohl symbolisieren, daß die Fahrt im Porsche auf der Autobahn der Barmherzigkeit direkt in den Himmel führt. Das suggeriert Amoris Laetitia. >Enge Pforte< war wohl einmal.

    Tatsächlich sehe ich einen direkten Zusammenhang mit dem Sozialismus.

    Wir haben einen Papst mit irdischem Barmherzigkeitsfimmel [ich habe nachgeschaut, der Begriff passt],

    Das überdimensionierte Jahr der Barmherzigkeit steht in einer unguten Konkurrenz zum Sonntag der Barmherzigkeit.

  3. Liesl Karlstadt

    Das Grußwort von Benedikt XVI zum heutigen Requiem für Kardinal Meisner ist ein schöner Kommentar zu unserem Thema:

    „Was mich an den letzten Gesprächen mit dem heimgegangenen Kardinal besonders beeindruckt hat, war die gelöste Heiterkeit, die innere Freude und die Zuversicht, zu der er gefunden hatte. Wir wissen, dass es ihm, dem leidenschaftlichen Hirten und Seelsorger, schwerfiel, sein Amt zu lassen und dies gerade in einer Zeit, in der die Kirche besonders dringend überzeugender Hirten bedarf, die der Diktatur des Zeitgeistes widerstehen und ganz entschieden aus dem Glauben leben und denken. Aber um so mehr hat es mich bewegt, dass er in dieser letzten Periode seines Lebens loszulassen gelernt hat und immer mehr aus der tiefen Gewissheit lebte, dass der Herr seine Kirche nicht verlässt, auch wenn manchmal das Boot schon fast zum Kentern angefüllt ist.“

  4. Brigitte Brausam-Hansen

    Ja, wer in der Wahrheit lebt, bekommt oft heftigen Gegenwind. Das gehört (leider) noch zum Glauben dazu.
    Bleiben wir dem Menschen, der sie an höchster Stelle vertritt, treu und erlauben ihm Schwächen wie jedem Anderen.
    Was diese sind, kann ich jedoch nicht beurteilen und wer sich das zutraut, sollte es gut und sachlich begründen können.
    Doch das, was ich bisher von Papst Franziskus „mitbekomme“ finde ich authentisch und zeitgemäß und vertrauenswert.
    Ich bin vor allem Jesus Christus und auch seinem ersten Hirten treu ohne meinen gesunden Verstand auszuschalten.

  5. Gero

    Ein Grund für meine Abkehr vom christlichen Glauben (nicht von den christlichen Werten und Regeln) ist das Ablehnen jeglichen Führerkultes.
    Auch die automatische Anerkennung von Autorität aufgrund eines Amtes, in welches eine Person ohne meine Billigung berufen worden ist, ist mir zutiefst fremd.

    Die Unabhängigkeit und Freigeistigkeit eines Menschen sollte sich solchen ritualisierten Strukturen nicht unterwerfen.

    Kein Problem habe ich damit, Leuten zu folgen, die durch eigene Tat und kluge Worte mir(!) vermitteln können, daß sie sich meiner Gefolgschaft würdig erweisen.

    Das kann auch ein offizieller Würdenträger sein.
    Aber nicht eben automatisch.

    Kardinal Meisner habe ich als Atheist übrigens eher als Fundamentalist wahrgenommen, der mehr den Buchstaben als der Realität verpflichtet war.
    Die Möglichkeiten, die ihm sein Amt gegeben hätte, schöpfte er nicht zugunsten seiner Glaubensgemeinschaft aus.

    Meine Meinung.

    • Lehrer Lämpel

      Klar widerspricht es Ihrer Meinung, nach der es keinen Gott gibt und somit die Bibel zu einem großen Teil Mumpitz und Lüge ist, wenn eben ein Mann wie Kardinal Meissner diese von Ihnen abgelehnte Bibel in Gänze als Gottes Wort und Offenbarung ernst nahm und verkündete.

      Sie sehen das als Buchstabengläubigkeit an – ich aber als Realität.

      Ich schätze Kardinal Meissner gerade wegen dieser Unangepasstheit an den Mainstream und seines Mutes, Klartext zu reden, ungemein.

      Meine Meinung.

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