4 Comments

  1. Klaus Ebner

    Die betreffende Studie wurde zwar nur mit 23 Personen gemacht, Tatsache ist aber, dass das Echo in den sozialen Medien gigantisch war. Hochgerechnet haben sicherlich mehrere zehntausend Frauen hier gepostet und ihre eigenen Erfahrungen bzw. Gefühle mitgeteilt. Tatsache ist auch, dass unsere Gesellschaft immer noch einem verklärten Mutterbild anhängt. Postpartale Depressionen sind immer noch tabuisiert, gesundheitliche Folgen von Schwangerschaft und Geburt werden in der Öffentlichkeit weitgehend totgeschwiegen. Im öffentlichen Diskurs, in den Medien (Stichwort royal babies) und der Werbung wird Mutterschaft als Quell ewigen Glücks hochstilisiert. Viele Frauen erleben es aber offensichtlich als die reine Hölle. Mehr als 20 % aller Frauen erkranken nach der Geburt an schwereren Depressionen, Frauen die Kinder unter 3 Jahren ganztags betreuen sind häufiger von Burnout betroffen als Topmanagerinnen. Ich denke es wird Zeit, diese Dinge auch einmal zu thematisieren und Mutterschaft nicht immer nur durch die rosarote Brille zu sehen.

  2. Pirkl

    Es gibt Menschen, die bereuen, etwas getan zu haben (Kinder bekommen). Andere, die bereuen, es nicht getan zu haben (keine Kinder bekommen). Dritte, die bereuen, beides getan zu haben (Doppelbelastung durch Familie und Beruf). Vierte bekommen Depressionen, weil sie weder Kinder noch Beruf haben.
    Es ist schon verflixt, dass alles Vor- und Nachteile hat. Es scheint nur Einen zu geben, der mit diesem Phänomen umgehen kann: ich habe dich gewoben im Mutterleib, auch wenn deine Mutter dich vergisst, ich vergesse dich nicht, heißt es bei Jesaja. Da war wohl jemand am Werk, der wusste, dass immer wieder Zeiten kommen, in denen nichts mehr selbstverständlich ist.

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