„Ich glaube so frei!“: Ein christlich-libertäres Buchprojekt

Lesezeit 3 Minuten

„Ich glaube so frei!“ ist eine Idee, für die ich Sie als Leser gerne gewinnen möchte – wer schreibt schon gerne, was niemand lesen will?!

Heute möchte ich die Leser meines Blogs einmal um Mithilfe bitten – oder eher um eine Einschätzung. Seit einiger Zeit trage ich mich schon mit dem Gedanken, mich an ein Buch zu machen … also nicht, eines zu lesen sondern selbst eines zu schreiben. Inhaltlich soll es dabei um mein Steckenpferd gehen, den christlichen Libertarismus. Nun ist es natürlich etwas ganz anderes, ob ich hier mal schnell einen Blogbeitrag dazu „raushaue“, bei dem ich mich hinsichtlich Recherche und Fundierung auf einem Minimallevel bewegen kann, den Sie als Leser und ich selbst in meinem Qualitätsanspruch gerade so akzeptieren können – notfalls kann ich ja „zurück rudern“ -, oder ob ich das, was mich bewegt zwischen zwei Buchdeckel pressen lasse und quasi für die Ewigkeit nachlesbar mache.

Es ist auch nicht so, als ob es ähnliche Überlegungen nicht auch schon bei anderen Autoren gegeben hätte, und so wäre ich bei einem solchen Projekt vermutlich „verdonnert“, mich knietief in libertäre und liberal-katholische Grundlagen zu stürzen, von Mises bis Rothbard et al. und von Lord Acton bis Rhonheimer et al. Das wird ne Menge Holz sein, bei dem ich sicher auch an den Punkt kommen werde, irgendwann „Mut zur Lücke“ zu haben. Andererseits bestünde so aber auch die Chance, eine fundierte Diskussionsgrundlage sowohl im Wettstreit der politischen Ideen als auch in Fragen der Auslegung von Bibel und katholischer Soziallehre – auch dazu jede Menge Literatur! – zu erstellen.

Ganz abgesehen von diesem beinahe wissenschaftlichen Anspruch treibt mich aber vor allem, die in diesem Blog immer mal wieder aufblitzenden Gedanken, endlich mal zusammenzuführen zu einem Gedankengebäude, dass mir selbst und vielleicht auch anderen als Orientierungsrahmen dienen kann. Ich verstehe den Charakter der Vernunft hinter dem Libertarismus, und ich bin ein Benedikt-Anhänger vor allem in dem Sinne, dass sich Glaube und Vernunft gegenseitig befruchten aber nicht im Widerspruch zueinander stehen können. Unvernünftiger Glaube ist nicht gottgemäß, nicht gottgemäße Politik- oder Gesellschaftsordnungen können nicht vernünftig sein. Also sollten Libertarismus und christlicher Glaube mindestens in einem komplementären, niemals aber in einem widersprüchlichen Verhältnis stehen – davon bin ich überzeugt, den Nachweis jenseits von Indizien bin ich aber bislang schuldig geblieben.

Damit wäre der Spannungsbogen grob umrissen, den ich im meinem Buch – unter einem Arbeitstitel „Ich glaube so frei!“ – gerne in folgender Struktur bearbeiten möchte:

  • Ich glaube …
    • Mein Weg außerhalb – Gott lässt mir die Wahl
    • Mein Weg in den Glauben – Gott nimmt mich ernst
    • Kernsätze meines Glaubens – In Freiheit geschaffen
  • … so frei
    • Libertarismus als Konzept
    • Libertarismus: Weltanschauliche Neutralität
    • Kongruenz und Widersprüche zum Glauben
  • Ich glaube so frei: Mein „persönliches Glaubensbekenntnis“

Naja, so in etwa jedenfalls.

Und jetzt sind – wenn Sie mögen – Sie dran: Was meinen Sie, würde Sie so ein Thema überhaupt in der Tiefe eines Buches interessieren? Gibt es bestimmte Aspekte, die Sie abgedeckt sehen wollten? Haben Sie vielleicht auch Tipps und Hinweise aus Ihrem eigenen Erfahrungsschatz? Jeder genutzte Beitrag zu meinem Projekt wird sicher in einer Danksagung im Buch münden … die aber umso mehr gelesen werden wird, je interessanter das Buch für Sie als meine Leser geschrieben wird. Ich freue mich daher auf Ihre Rückmeldungen, gerne als Kommentar hier oder per Mail an mich.

Nebenbei dient dieser Beitrag natürlich auch dazu, mich ein bisschen selbst unter Druck zu setzen: So eine Idee wird eher realisiert, wenn man schon mal mit einer Ankündigung nach draußen gegangen ist … Und natürlich werde ich Sie als Leser dieses Blogs und potenzielle Leser des Buches auf dem Laufenden halten.

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8 Comments

  1. Also mich würde sowas schon interessieren. Wie viele weitere, das wage ich freilich nicht zu schätzen …

    Ein paar (bescheidene — erwarten Sie nix großartiges dabei!) Tipps und Anregungen folgen demnächst, wenn ich ein bisserl mehr Zeit habe.

    • Papsttreuer

      Vielen Dank erst mal für diesen Kommentar. Vermutlich wird das Buch nicht zwingend die Amazon- oder Spiegel-Bestsellerlisten stürmen. Mir geht es eher darum zu erfahren, ob „meine“ Leser sich überhaupt für so ein Thema erwärmen können.
      Und natürlich freue ich mich auf persönliche Gedanken!
      Gottes Segen!

  2. Matthias Schrader

    Hallo aus dem überwiegend protestantischen Norden :-).

    Ich selbst komme aus einem ev.-luth. geprägten Hintergrund und gehöre einer Gemeinde an, die die sogenannte „evangelische Messe“ nach Martin Luther 3 Mal die Woche feiert. In England würde man unsere Gemeinde als „High Church“ bezeichnen. Ich empfinde mich deshalb auch als katholischer (aber eben nicht römischer) Christ.

    Auf Ihren Blog bin ich über Ihre Artikel, die auf der Homepage von“eigentümlich frei“ veröffentlich worden sind, aufmerksam geworden. Mit wachsendem Interesse, verfolge ich somit seit schon einiger Zeit Ihre Meinung zu den verschiedensten Themen. Mir gefällt wie Sie versuchen Ihren christlichen Glauben (mit klarer römisch-katholischer Prägung) mit der Freiheit, die im Libertarismus gegründet ist, zu verbinden. Ihr Ringen um die Wahrheit und Ihr Respekt vor der Meinung und den Wegen anderer imponieren mir und inspirieren mich.

    Früher war ich immer der Überzeugung, dass sich Christlicher Glaube und Liberalität/Libertarismus widersprechen. Seitdem (u.a.) ich Ihre Artikel lese bin ich mir da nicht mehr so sicher.

    Deshalb darf ich Sie hiermit nur ermutigen,an dem Thema bzw. den Themen dran zu bleiben und ermutige Sie dem Ganzem durch ein Buch mehr Tiefe und Substanz zu verleihen.
    Herzliche Grüße

    • Papsttreuer

      Vielen Dank für Ihren Kommentar und Ihre freundlichen Worte, Herr Schrader!
      In der Tat ringe ich immer wieder mit dieser Verbindung der Freiheit mit meinem Glauben. Dabei überkommen mich mitunter auch Zweifel, ob mein Postulat, christlicher Glauben und Libertarismus ergänzten sich, tatsächlich stimmig ist. Bislang habe ich es aber noch übereinander bekommen – wenn auch vielleicht nicht im Sinne von Hardcore-Libertären und erst Recht nicht im Sinne sogenannter „Herz-Jesu-Sozialisten“. Das in ein stimmiges Gesamtwerk zu bringen, das auch noch lesenswert ist, wird sicher eine Herausforderung. Danke daher auch für die Ermutigung!
      Gottes Segen!

  3. Attila Varga

    Ich bin nicht unbedingt ein libertärer Katholik (ich mag Ron Paul, seine Pläne ließen sich in den USA verwirklichen, aber eher nicht Europa), würde aber gerne wieder etwas katholisches lesen. Seit Tolkien, Hugh Benson und Chesterton ist da nicht viel passiert (Hesemanns „Hitlers Religion“ war gut lesbar, schrammt am haarscharf dran vorbei, ein Plagiat von „Okkulte Wurzeln des Nationalsozialismus“ und Carmins „Schwarzes Reich“ zu sein.) Also wappne ich mich mit Geduld und warte auf Ihr Buch und das nächste unserer Quereinsteigerin Birgit Kelle.

    • Papsttreuer

      Danke für den Kommentar und die Ermutigung, aber

      Seit Tolkien, Hugh Benson und Chesterton ist da nicht viel passiert

      Ui, das ist auch ein dickes Brett – ich fürchte, dem Anspruch werde ich nicht gerecht werden können. Katholisch wird es aber werden!
      Gottes Segen!

  4. Westfale

    Grüß Gott,
    bei dem Thema Glaube und Freiheit wird man als traditionsbewußter Katholik nicht um die Enzyklika „Libertas praestantissimum“ von Leo XIII herumkommen. Wenn man dann noch ergänzend Louis Veuillot „Die liberale Illusion“ oder „Liberalismus ist Sünde“ von Felix Sarday Salvany liest (beides kirchlich damals approbierte Werke) dann ist man mitten zwischen die Widersprüchen geraten, in die sich die Kirche diesen Themenkreis betreffend in neuerer Zeit (Stichwort Konzilserklärung „Dignitatis Humanae“) verwickelt hat. Eine spannende intellektuelle Aufgabe liegt da allemal vor!

    • Papsttreuer

      Danke für diese Hinweise. Vermutlich werde ich nicht dahin kommen, alle Entwicklungen und Ausprägungen der Kirchenlehre im Detail zu betrachten. Dass es hier aber durchaus zu unterschiedlichen (in beiden Fällen nicht dogmatischen= Einschätzungen gekommen ist, lässt sich kaum leugnen.
      Gottes Segen!

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