In etwa alle vier Wochen gehe ich zur Beichte und bislang habe ich noch keine Schwierigkeiten gehabt, etwas zu finden, was ich zu beichten hätte Wer von Euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein (Johannes 8, 7) ist was uns Jesus aufgetragen hat im Umgang mit unseren eigenen und den Sünden anderer Warum siehst du den Splitter im Auge deines Bruders, aber den Balken in deinem Auge bemerkst du nicht? (Matthäus 7, 3) mahnt uns ebenfalls, uns nicht über andere zu erheben und wie es sprichwörtlich heißt erstmal vor der eigenen Türe zu kehren. Manchmal trifft einen die Sünde eines anderen, eigentlich die Sünde als System mit einer solchen Wucht, dass man ihr erstmal nur sprachlos gegenübersteht, bis sich neben Trauer auch Wut breit macht und man sich auf die Suche nach Schuldigen macht, irgendwie aus einem inneren Antrieb machen muss.
Ganz bewusst habe ich für diesen Beitrag ein schwarzes Titelbild gewählt. Ich hatte erst überlegt, das Bild zu wählen, das Auslöser dieses Beitrags ist, das mich seit ein paar Tagen nicht mehr loslässt, und wenn Schreiben, wie viele sagen, Therapie ist, dann mag es sein, dass dieser Artikel meiner Lösung von diesem Bild dient. Vielleicht ist auch schon der eine oder andere über dieses Bild im Internet, in facebook (wo ich es gesehen habe) oder an anderer Stelle gestolpert und hat sich, wenn er sein Gewissen und sein Gefühl nicht völlig betäubt hat, mit Grausen abgewandt. Bei diesem Bild geht es um die Auswüchse der chinesischen Ein-Kind-Politik, mit der die chinesischen Machthaber versuchen, dem Bevölkerungswachstum Herr zu werden, das Menschen zwingt, nur ein Kind zu bekommen, die für weitere Kinder bestraft werden. Euphemistisch spricht man von Mitteln der Empfängnisverhütung, von der Steuerung des Bevölkerungswachstums, von Familienplanung, wenn eigentlich der Zwang zur Sterilisierung und Abtreibung gemeint ist.
Jetzt ist offenbar eine schwangere Frau in China im siebten Monat zur Abtreibung ihres Kindes gezwungen worden. Dazu gibt es ein Bild mit der Frau auf einem Bett, das ermordete Baby blutverschmiert neben ihr liegend. Allein diese mündliche Beschreibung ist schwer zu ertragen, sodass sich hoffentlich erklärt, warum ich das Bild hier nicht veröffentlichen möchte. Vielleicht ist es notwendig, solche Bilder zu sehen, um zu verstehen, welche unmenschlichen, widergöttlichen, eben teuflischen Mächte hier am Werk sind, vielleicht ist es notwendig, dass sich solche Bilder in unser Gedächtnis brennen, um niemals zu vergessen, dass es sich bei diesem Machenschaften um Morde handelt, dass man sich, versucht man so etwas zu entschuldigen oder zu relativieren, mit dem Teufel ins Bett legt und so mitschuldig wird an dem, was dort (und dieser Einzelfall hat in vielen Ländern Vorbilder und Nachahmer) geschieht. Vielleicht ist es notwendig, dass Verantwortliche, die sich für diese Art der Entwicklungshilfe einsetzen (genannt seien Abtreibungsorganisationen wie Planned Parenthood, mit der die deutsche Abtreibungsberatung profamilia eng verbunden ist, deren Name für jeden Menschen mit Gewissen und Verständnis für die Bedeutung von Familie nur ein Hohn sein kann) jede Nacht Albträume von den in ihrer Verantwortung liegenden Morde haben (ich würde ihnen diese Albträume wünschen, nicht als Rache, sondern als Impuls umzukehren und den Kampf gegen diese bestialischen Morde aufzunehmen). Vielleicht ist es notwendig, dass dieses Bild, diese Bilder gezeigt werden, aber in der Annahme, dass sich die Leser dieses Blogs auch im Internet informieren können und diese Bilder finden werden, wenn sie sie suchen, nehme ich davon Abstand, um denjenigen, denen diese Bilder unnötig wehtun (vielleicht selbst Kinder oder Jugendliche, vielleicht auch Menschen, denen die Bestialität klar ist und denen man das nicht mehr anhand von Bildern klarmachen muss), nicht zu schaden.
Ein Bild möchte ich zum Ende dieses Blogs aber doch noch einblenden, um klar zu machen, wer alles in gewisser Weise wir alle mit unseren wirtschaftlichen Interessen mitschuldig werden kann:
Zum Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu und eingedenk der Notwendigkeit, die Gnadengaben Gottes zu nutzen, möchte ich diesen Beitrag mit einem Gebet beschließen es bezieht sich nicht direkt auf das obige Thema, erhält damit aber vielleicht noch eine besondere Bedeutung:
Heiligstes Herz Jesu, du Inbegriff der Liebe, sei du uns Schutz im Leben und Unterpfand des ewigen Heils. Sei du uns Stärke in Schwachheit und Unbeständigkeit. Sei du die Sühne für alle Sünden unseres Lebens.
Du Herz der Milde und Güte, sei unsere Zuflucht in der Stunde des Todes. Sei unsere Rechtfertigung vor Gott. Wende ab von uns die Strafe seines gerechten Zornes. Herz der Liebe, auf dich setzen wir unser ganzes Vertrauen. Von unserer Bosheit fürchten wir alles; aber von deiner Liebe hoffen wir alles.
Tilge in uns, was dir mißfallen oder entgegen sein könnte. Deine Liebe präge sich so tief in unsere Herzen ein, daß wir dich niemals vergessen, daß wir niemals von dir getrennt werden können.
Herr und Heiland, bei deiner ganzen Liebe bitten wir dich: laß unsere Namen tief eingeschrieben sein in deinem heiligen Herzen. Unser Glück und unsere Ehre soll es sein, in deinem Dienst zu leben und zu sterben.
Amen.
(Weihegebet der hl. Margareta-Maria Alacoque an das Heilige Herz Jesu)
Nachtrag: laut diesem Artikel in der WELT ist die Spätabtreibung auch in China verboten, sie stellt allerdings keinen Ausnahmefall dar – und ist logische Konsequenz der chinesischen Politik, eine angekündigte Strafverfogung reiner Zynismus und der Versuch, Bevölkerung und die Welt zu beruhigen