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Betrachtungen zur Fastenzeit: Sie kamen zum Glauben an ihn

8. April 2014 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Betrachtungen zur Fastenzeit

Mir geht es schon manchmal so, dass ich über Bibelstellen hinweglese, mich nicht mit ihnen beschäftige, weil sie mir irgendwie zu abgehoben erscheinen. Natürlich weiß ich im Herzen, dass das ein Fehler ist, steht da doch kein Wort, das nicht Bedeutung hätte, aber andererseits wendet man sich doch ganz natürlich lieber den einfachen, ins eigene Weltbild passenden Szenen zu. Zu einer anderen Kategorie gehört das heutige Tagesevangelium, das ich gerne in voller Länge wiedergebe (Johannes 8, 21-30):

In jener Zeit sagte Jesus zu ihnen: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen.

Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen? Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben.

Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.

Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt.

Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.

Ich gebe zu, mit dem Wissen, dem Glauben, den wir heute habe, kann man dem Text etwas abgewinnen. Wir wissen (im Sinne eines glaubenden Wissens), dass Jesus der Sohn Gottes, der menschgewordene Gott selbst ist. Damit wird klar, warum es notwendig ist, an Jesus zu glauben – ihn abzulehnen, heißt gleichzeitig Gott abzulehnen, weil er nichts anderes tut, als Gott ihm aufgetragen hat – anders gesagt: Was er tut und sagt, tut und sagt Gott selbst. Sich nicht danach zu richten, einen anderen Weg zu verfolgen, führt von Gott weg – was anderes ist die Sünde, von der Jesus sagt, dass diejenigen darin sterben werden?

Ist also kein einfacher Text, aber schon zu verstehen, wenn man sich klar macht, wer da spricht. Allerdings, versetzen wir uns doch mal gute 2000 Jahre zurück, in die Zeit Jesu und in die Person eines umstehenden Juden. Vorher, so wird im Johannesevangelium berichtet, hatte Jesus dafür gesorgt, dass die Ehebrecherin, die ihm vorgestellt wurde, nicht gesteinigt wurde. Seine Auslegung des jüdischen Rechts muss für die normalen Menschen gelinde gesagt „innovativ“ gewirkt haben.

Und jetzt spricht er über die Vollmacht, mit der er das alles tut – erläutert, dass das seine Richtigkeit habe, weil er schließlich Gottes Sohn sei. Also ihm nach, das ist der Weg mit und zu Gott. Und schwupp, „als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn“???

Also, wenn ich es mir recht überlege, an den Worten alleine kann es doch nicht gelegen haben. Das ganze erinnert eher an „Das Leben des Brian“ und die Szene in der einer ausruft „Er ist der Messias, und ich muss es wissen, ich bin schon vielen gefolgt!“ Weltlich ist kaum zu erklären, warum die Menschen gerade in dieser Situation zum Glauben gekommen sind.

Es gibt aber an anderen Stellen vielfach den Hinweis, dass die Menschen spürten, dass Jesus mit Vollmacht spricht. Und viele folgten ihm, weil das, was er aussprach richtig erschien. Nehmen wir die eben angesprochene Stelle mit der Ehebrecherin: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie.“ – Man könnte sagen: Hoch gepokert! Denn die Umstehenden waren doch von ihrer Gerechtigkeit und der Richtigkeit ihres Tuns überzeugt. Und trotzdem gingen darauf hin alle fort – zuerst die Ältesten, wie es dort heißt. Egal wie wenig das, was Jesus sagte, mit dem damaligen Rechtsverständnis zu tun gehabt haben mag, die Menschen spürten: Er hat Recht!

Und nicht zuletzt: Er lebte auch danach, sein Reden und Tun war „wahrhaftig“! Und das zieht uns noch heute an, bei Jesus wie auch bei anderen Menschen, bei denen wir so eine Konsistenz von Worten und Taten feststellen, natürlich nur dann, wenn wir es auch als richtig und gerecht empfinden – ein „konsistenter“ Bösewicht hat für einen normalen Menschen nur wenig Anziehung.

Also, um es auf heute zu übertragen: Warum kommen noch heute Menschen zum Glauben an Jesus? Ich glaube, die theologische Beschreibung, dass er Gottes Sohn, Gott selbst ist, liegt erst am Ende der Argumentation. Wir lernen Gott auch heute noch kennen, natürlich anders als die Menschen im alten Israel. Wir lesen von ihm in der Bibel, wir stellen sein Wirken in der Welt fest – und uns schwant: Das ist wahr, er ist wahrhaftig! Das persönliche Kennenlernen, wie es die Menschen anhand seiner Worte und Taten im Evangelium getan haben, ist die Grundlage, sich für den Weg mit ihm zu entscheiden. So kommen noch heute viele zum Glauben an ihn!

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Posted in: Allgemein Tagged: Betrachtungen zur Fastenzeit, Glauben, Taten, Worte

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