Und ob es ein gutes Jahr war wird sich noch zeigen müssen.
In den vergangenen Jahren habe ich an dieser Stelle (oder etwas verspätet) immer einen kleinen Jahresrückblick auf Beiträge des abgelaufenen Jahres oder auf Besonderheiten des Jahres formuliert aber erstens war ich selbst wohl derjenige, den ausufernde Linklisten auf veraltete Beiträge am meisten interessiert haben, die zudem noch gehörig Arbeit machen, und zweitens ist der Blick zurück doch meist ein getrübter bis verklärter.
Stellen wir uns doch also einfach mal vor unserem geistigen Auge die Frage, ob es ein gutes Jahr war, dieses 2014? Mit meiner Frau spiele ich seit ein paar Jahren das Spiel, uns zu beschreiben, was wir im vergangenen Jahr am schönsten, aufregendsten, traurigsten oder was auch immer sten fanden. Und in ähnlicher Weise würde ich das auch hier anregen, vielleicht auch angelehnt an die verschiedenen Themenfelder, die einen so beschäftigen.
Also in etwa so Was war denn besonders schön, besonders traurig oder auch besonders beeindruckend in der Familie? Habe ich mich über Geburten freuen dürfen, habe ich über Todesfälle getrauert? Gab es Krankheiten, eigene oder von Familienmitgliedern, die mich beschäftigt haben? Wie hat sich meine Beziehung zu meinen Kindern, meinen Eltern, meinem Ehepartner entwickelt? Entspricht unser aller Beziehung dem, was ich unter Familie verstehe? Und will ich daran etwas ändern?
Und im Freundeskreis: Habe ich Freundschaften ausreichend gepflegt? Sind neue Freunde dazu gekommen, haben sich bestehende Freundschaften vertieft? Habe ich Freundschaften schleifen lassen, mich zu wenig gekümmert, sind manche Freunde aus 2013 vielleicht heute gar keine mehr? Und kann ich das ändern, will ich das ändern?
Natürlich prägt uns auch der Beruf: Wie hat sich mein berufliches Umfeld entwickelt, habe ich erreicht, was ich erreichen wollte? Wo habe ich Fortschritte gemacht, wo lief es nicht so gut? Und wie habe ich mich in bestimmten Situationen verhalten professionell, menschlich, kollegial? Und will ich das, kann ich das ändern?
Und selbstverständlich lässt uns auch das Weltgeschehen nicht kalt, zum Beispiel Politik und Gesellschaft: Was hat mich in der Politik im vergangenen Jahr am meisten beeindruckt? Gab es im Weltgeschehen Erfreuliches, an das ich mich erinnere, Glücksfälle der Politik, positive Wendungen? Und sicher fallen mir auch beunruhigende Dinge ein, Kriege und andere Konflikte, Terrorismus, Armut und Hunger, Entwicklungen der Weltreligionen. Wie glaube ich, dass es weitergeht sehe ich mit Freude, Optimismus und Hoffnung oder ängstlich in die Zukunft? Und was glaube ich, zu all dem beigetragen zu haben? Kann ich mit meinem persönlichen Engagement etwas ändern?
Und vor dem natürlich wichtigsten Aspekt erst noch das „Sonstige“: Gibt es andere Dinge, die mir im Gedächtnis geblieben sind, die mich geprägt haben, auch Dinge, die ich mir für die Zukunft anders wünschen würde, die ich anders machen möchte, aber auch Dinge, über die ich mich gefreut habe oder auf die ich stolz sein kann? Und wie stelle ich mir das kommende Jahr generell vor Und für was möchte ich zu diesem Zeitpunkt beten?
Denn last but of course not least: Wie sieht es denn mit meiner Beziehung zu Gott aus? Habe ich die Freundschaft zu ihm ausreichend gepflegt? Welche Überraschungen hat Gott für mich gehabt? Wie habe ich in den vergangenen zwölf Monaten die Kirche erlebt? Bin ich ein Teil der Kirche oder schaue ich mehr von außen darauf? Habe ich in den Dingen, die ich im vergangenen Jahr erlebt und erfahren habe, das Wirken Gottes gesehen? Beziehe ich Gott in meine Entscheidungen, mein Handeln und auch meine Beurteilungen der Politik mit ein? Und was habe ich für meinen Herrn und König getan kann Christus lächelnd auf mein vergangenes Jahr schauen? Und wiederum: Muss ich, will ich in meiner Beziehung zu Gott etwas ändern?
Jeder hat bei diesen Fragen vermutlich ein paar sehr persönliche Erfahrungen, es wird aber auch welche geben, die wir alle teilen. Und vielleicht mögen Sie Ihre Gedanken mit den anderen Lesern dieses Blogs teilen? Über Kommentare freue ich mich immer.
Damit schließt sich dann aber auch der PAPSTTREUEBLOG für dieses Jahr. Allen Lesern wünsche ich neben einer noch weiterhin gesegneten Weihnachtszeit einen guten Rutsch ins Neue und Gottes reichen Segen für das Jahr 2015 für Sie und alle, die zu Ihnen gehören. Ich freue mich, wenn Sie dem PAPSTTREUENBLOG ob zustimmend oder eher kritisch gewogen bleiben und wir im nächsten Jahr wieder voneinander hören!
Der Papsttreue