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    • Jürgen Elsässer vermutlich nicht, diese Leute werden versuchen, sich aufgrund der Beleuchtungsabschaltung als Opfer inszenieren. Damit wird man leben müssen, aber vielleicht haben eine nicht unbedeutende Zahl der Teilnehmer der Demonstration Interesse am Dialog? Wie gesagt: Für Pauschalierungen eignet sich das Thema nicht.

      Ihnen Gottes Segen und vielen Dank für den Kommentar!

  1. Heute werden in Dresden wie Leute wieder auf die Straße gehen. Wir kennen das seit Ende Oktober.
    In den TV-Medien würde normalerweise in den Nachrichtensendungen darüber berichtet und in einem Nebensatz würde dann erwähnt, daß auch in anderen Städte Leute auf die Straße gegangen sind. Möglicherweise würden die Städte beim Namen genannt oder auch ein Bild gezeigt.

    Heute zeichnet sich schon jetzt ein anderes Bild ab: Im Radio war von Dresden heute Morgen nicht die Rede. Es wurde nur von Köln gesprochen und von der Aktion den Dom nicht zu beleuchten.
    Ja, ohne Beleuchtung fehlt die schöne Kulisse. Das Abschalten ist aber auch eine Art „Werbe-Gag“ für Kögida. Aufmerksamkeit werden sie nämlich jetzt in Köln haben: bundesweite Aufmerksamkeit; mehr Aufmerksamkeit als in jeder anderen Stadt.

    • Aufmerksamkeit und – jedenfalls unter Gleichgesinnten – Opferstatus. Hätte man nichts gemacht, wäre alles gut gewesen, jetzt aber ist das Kind in den Brunnen gefallen. Vermutlich bleibt dem Domkapitel nur noch, es jetzt auszusitzen.

      Danke für den Kommentar und Gottes Segen!

  2. Pegida. Ein medialer Hype, dem sich offensichtlich nicht einmal die Kanzlerin entziehen kann, die ja erfahrungsgemäß der Seismopolitik à la Horst Seehofer auch nicht abgeneigt ist.
    Unsere Regierungschefin aller Deutschen hat sich darauf anlegt, das Volk zu spalten, indem sie die Bürger warnt, von ihrem grundgesetzlich verbrieften Demonstrationsrecht Gebrauch zu machen, das gab es noch nicht, nicht in der Bundesrepublik Deutschland. Erstmals haben wir jetzt – zu erahnen war es schon länger – eine Kanzlerin, die das Volk in dem Bewusstsein führt, die Lufthoheit über die Herzen ihrer Untertan zu besitzen.“

    • Danke ebenfalls für diesen Kommentar.

      Den zitierten Beitrag auf der Achse des Guten habe ich auch gelesen. Letztlich ist es wohl an jedem von uns, immer dann besonders hellhörig zu werden, wenn sich alle einig sind oder zu sein scheinen. Bislang war es aber so, dass sich zumindest die Kirche einen „eigenen Kopf“ bewahrt hatte, meist auf der Seite derjenigen gestanden hat, gegen die man sich einig war. Wollen wir hoffen und beten, dass das ein einmaliger, gut gemeinter aber schlecht gemachter Ausrutscher war.

      Gottes Segen für’s neue Jahr auch Ihnen!

    • Sehr geehrter Herr Vudjan, da Sie mich in Ihrem Beitrag zitieren, erlauben Sie mir ebenfalls folgenden Kommentar:

      Mein Ansatz ist nicht so sehr der des „Randes der Gesellschaft“ obwohl ich glaube, dass das Argument durchaus legitim wäre. Denn zum Rand der Gesellschaft gehören, wie Sie richtig schreiben, die Flüchtlinge und Asylsuchenden, auch die Notleidenden, die „nur“ eine lebenswerte Zukunft bei uns suchen, es gehören aber auch diejenigen dazu, die sich um ihre eigene Zukunft sorgen und befürchten, am Ende als Verlierer der Politik dazustehen.

      Mir ging es aber nicht darum, ob es sich dabei um den Rand der Gesellschaft handelt, sondern darum, dass es unter den Teilnehmern offenbar eine nicht unbedeutende Anzahl von Menschen gibt, die sich um unsere Kultur sorgen, nicht aus Fremdenhass sondern aus der Überlegung heraus, dass die zu uns kommenden Menschen eine andere Kultur und Religion mit sich bringen, die mit der westeuropäischen, christlich geprägten, nicht ohne weiteres kompatibel ist. Ob diese Sorge berechtigt ist oder nicht, ist gar nicht mein Punkt, sondern dass die teilnehmenden Menschen in Bausch und Bogen mit Rassisten in einen Topf geworfen werden, wenn man ihnen das Licht ausknipst.

      Ich spreche dem Domkapitel wie auch den Befürwortern der Aktion „Licht aus“ nicht den guten Willen ab, halte sie aber aus oben beschriebenen Gründen für ein falsches Signal. Gefördert wird mit dieser Art der Unterstützung auch eine wenig demokratische Gesinnung von Pegida-Kritikern, die es gestern nach Medienberichten offenbar geschafft haben, dass die Demonstration abgebrochen bzw. statt eines „Spaziergangs“ zu einem Treffen umfunktioniert wurde. Eine angemeldete und offenbar rechtsstaatlich nicht zu beanstandende Demonstration wurde durch „Volkswillen“ unterbunden. So wie sich die Pegida-Anhänger im Zweifel auch im Umfeld von Rassisten bewegen, bewegen sich deren Kritiker in solch einem Umfeld. Auch das meine ich gilt es zu beachten.

      Gottes Segen für Sie und Ihre Arbeit!

      Felix Honekamp

    • Sehr geehrter Herr Honekamp,

      vielen Dank für Ihren ausführlichen Kommentar hier und in meinem Blog. Ich kann ihre Argumentation jetzt doch noch ein Stück weit besser nachvollziehen, sehe aber an einem Punkt (der für mich persönlich der entscheidende ist) weiterhin ein Problem:

      Grundsätzlich gebe ich Ihnen Recht: Die Menschen, die in diesen Tagen auf die Straße gehen, haben konkrete Sorgen und und Ängste. Ich persönlich halte diese Sorgen für unbegründet, um nicht zu sagen, aus der Luft gegriffen. Dennoch: Diese Menschen haben das Recht, gehört zu werden – Aufgabe einer Gesellschaft sollte es sein, mit diesen Menschen das Gespräch zu suchen. An dieser Stelle bin ich mit Ihnen vollkommen d’accord, wenn Sie sagen, dass diese Menschen durch das Ausschalten des Lichtes mit Nazis und Rassisten in einen Topf geworfen werden.

      Aber: So ernst die Sorgen in den eigenen Augen auch sein mögen, wird dadurch legitimiert, letztlich tatsächlich mit Neonazis und Rassisten auf die Straße zu gehen? In Köln waren nachweislich Mitglieder der rechten Parteien „NPD“, „Pro NRW“, „Die Rechte“ bei der gestrigen Kundgebung anwesend. In Dresden werden seit mehreren Wochen von der ganzen Menge Begriffe wie „Lügenpresse“ oder „Volksverräter“ skandiert – bekanntlich und nachweislich Vokabeln, die von den Nazis im Dritten Reich regelmäßig benutzt wurden.

      Auf der Facebook-Seite des Kölner Doms wurde die Aktion „Licht aus“ angekündigt „als unübersehbares Zeichen des Protests gegen Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung und Rassismus“. Genau so verstehe ich das Ausschalten des Lichtes: Ja, die Menschen werden durch das Ausschalten der Beleuchtung ausgegrenzt; aber es zeigt eben auch: Der Protest kann nicht zusammen mit Rassisten und Fremdenhassern vorgetragen werden! Pegida/Kögida ist der falsche Ort für das Kundtun der persönlichen Sorgen!

      So verstehe ich die Botschaft des Doms ohne Außenbeleuchtung. Deswegen sehe ich sie alles in allem auch positiv. Was man dann allerdings kritisieren kann, ist, dass es nicht deutlich genug kommuniziert worden ist.

      Herzliche Grüße und Ihnen Gottes Segen
      Matija Vudjan

    • Sehr geehrter Herr Vudjan,

      Ihre Einwände gegen meine Argumentation kann ich verstehen. Am Ende ist es eine Frage der Prioritäten. Eine Aktion wie Pegida wird immer durch tatsächliche Rechtsextreme beeinflusst werden, umso mehr, wenn sie in die rechte Ecke gedrängt wird. Aber selbst die haben ein Demonstrationsrecht, wenn sie sich im rechtsstaatlichen Rahmen bewegen. Deshalb sind auch Hogesa, die Demo der Hooligans bei der es offensichtlich nur um Randale und Fremdenhass ging, und Pegida nicht vergleichbar.

      Noch einmal herzliche Grüße und Gottes Segen!

  3. Kompliment! Treffender und kürzer kann man diese Problematik v.a. im Hinblick auf die Aktion des Kölner Doms nicht beschreiben. 100% Zustimmung.

    • Vielen Dank für den Kommentar. Vermutlich ist mit dem Beitrag noch lange nicht alles gesagt, aber in der dem Medium geschuldeten Kürze – gegen die ich sowieso immer verstoße – sollte es das gewesen sein.
      Ihnen Gottes Segen!

  4. Sehr geehrter Herr Honekamp,

    Ihre Einschätzung von Pegida und der Reaktion der Katholischen Kirche bringt es auf den Punkt. Ich persönlich sehe den Islamismus in Europa nicht als Ursache des Problems, sondern als Folge. Das Abendland, zumindest westlich der Leitha und der Oder, hört auf, christlich zu sein. Vor einigen Jahren erntete ich häufig ein gelangweiltes Gesicht oder höfliche Herablassung, wenn ich im Gespräch mit Deutschen religiöse Themen ansprach. Heute bekomme ich als Reaktion Hohn bis offene Feindseligkeit-und zwar sowohl von rot-grün Gesinnten als auch Liberalen und Bürgerlich-Nationalen vom Typ Spieß-bis Wutbürger (die Rechtsextremen sind ohnehin „Rom“-romfeindlich).
    Das Christentum verschwindet, aber da die Natur kein Vakuum zuläßt, rücken Ersatzreligionen (Konsumvergötterung, Gender, CO2-Kult) esoterisch-okkultischer Blödsinn, aber eben auch radikale Strömungen anderer Religionen nach.
    In den mittelalterlichen Gesetzbüchern meiner Heimat Ungarn wurden die Rechte und PFLICHTEN der „Hospes“, darunter auch der Muslime, genau definiert, Krone und Kirche garantierten beides. Sogar während der Kreuzzüge kam es in Ungarn nicht zu Zusammenstößen zwischen Christen, Muslimen und Juden-dies änderte sich erst, als Ende des 15.Jahrhunderts Krone und Kirche viel von ihrer Macht verloren und ihrer „Aufsichtspflicht“ nicht mehr nachkamen.
    Wenn die Katholische Kirche (die evangelische halte ich bereits für verloren) ihre Haltung nicht überdenkt, wird sie weder Muslimen noch Christen helfen. Stattdessen wird sie die Muslime an die Radikalen verlieren und die Wutbürger den Gottlosen in die Arme treiben-und zwischen diesen Mühlsteinen zerrieben werden.

  5. Sehr geehrter Herr Varga,
    ich danke Ihnen herzlich für diesen Kommentar, auch für den kleinen Ausflug in die ungarische Geschichte. In der Tat kann man sich fragen, welche geistliche Alternative wir denn einem radikalisierten Islamisten oder einem, der auf dem Weg dahin ist, machen kann. Ein liberaler christlicher Glaube (politisch bin ich für ein Höchstmaß an Liberalität) ist jedenfalls keiner mehr.
    Gottes Segen für Sie!

    • Sehr geehrter Herr Honekamp,
      auch ich als sehr bis nervig Konservativer habe von der Liberalität in Deutschland profitiert:Die ungarischen Gemeinden können hier ihre Sprache, ihre Traditionen und ihre Kultur ungestört pflegen, ihre Meinung zur deutschen Politik sagen und Lobbyarbeit für Ungarn leisten. Wir wissen sehr gut, dass dies in den wenigsten Staaten der Welt möglich ist!Allerdings haben wir zwei große Vorteile gegenüber anderen „Migranten“:1)in Ungarn existiert die letzte große Gemeinschaft der Osteuropa-Deutschen, die von den Magyaren als fleißige und loyale Mitbürger geschätzt werden. 2) wir gehören dem selben Kulturkreis wie die Deutschen an und werden im Allgemeinen nicht als „Fremde“ eingestuft.
      Das Problem vor allem bei jungen Muslimen ist, dass auf deutschen Schulen und bei einigen gesellschaftlichen Trends „Liberalität“ auf der Verpackung steht und blanker Irrsinn drinsteckt. Man kann von jungen Türken, Arabern, Afghanen usw. nicht verlangen, deutsche Tugenden und abendländische Werte zu respektieren, wenn unsere „Eliten“ ihnen etwas ganz anderes vorleben. Bedenken Sie bitte, welch großen Respekt das Deutsche Kaiserreich oder die Bonner Republik in der islamischen Welt genossen…und dies ohne politisch korrekte Sprachregelung und ebenso teure wie nutzlose Integrationsprogramme!

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