Es gibt durchaus auch Verteidiger – mit guten Argumenten – für die Schulpflicht. Die Probleme zeigen sich aber im Detail … und in der Freiheit.
Nehmen wir mal an, es gäbe keine Schulpflicht. Es gibt nur private Schulen unterschiedlicher Qualität und Preise. Nehmen wir mal weiterhin an, der Staat würde in einer solchen Konstellation so weit zurück gedrängt sein, dass sich jeder normale Angestellte eine anständige Ausbildung für seine Kinder leisten könnte. Blenden wir auch mal weitere Finanzierungsfragestellungen der Einfachheit halber aus. Die Konsequenz wäre, Sie könnten die Schule und Ausbildung Ihrer Kinder selbst bestimmen: Vom Homeschooling bis hin zur Finanzierung einer Eliteausbildung, letztere vielleicht auch eher durch Stipendien unterstützt.
Markterwartungen
Jedenfalls würden Sie sich bei der monatlichen Abbuchung des Schulbeitrags immer mal wieder fragen, was Sie dafür bekommen. In günstigen Schulen würden Sie vielleicht eine hohe Ausfallquote von Lehrern, eingeschränktes Unterrichtsmaterial bemerken – alles nicht so auf dem neuesten Stand. In sehr teuren Schulen würden Sie Top-Lehrkräfte erwarten und eine Ausstattung, die neuesten Standards entspricht. Und natürlich – in beiden Schulen – aktuelles Lehrmaterial, in dem in Fragen der Informatik nicht von Disketten die Rede ist.
Für die Kinder nur das Beste
Und nun käme also der Schulleiter auf Sie zu und bäte sie um mehr Geld für den Physikkurs Ihres Kindes. Der Grund: Das Lehrmaterial war eigentlich auf dem neuesten Stand, nun hat man aber an einigen Universitäten bahnbrechende Erkenntnisse gewonnen, die die bisherigen Lehrinhalte in Frage stellen. Man könne das nun auch irgendwie mündlich rüber bringen, didaktisch sei es aber sinnvoll, das mit neuen Lehrbüchern und –materialien zu tun. Und für die brauche man nun leider Geld und wolle die Entscheidung den Eltern überlassen, wie man damit umgeht: Kostengünstig aber lehrtechnisch nicht ideal oder mit Zusatzkosten verbunden, dafür auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Kenntnisse. Daneben sind Sie auch an einem Fond beteiligt, der Zusatzkosten für diejenigen Schüler abfedert, deren Eltern sich so etwas nicht leisten können.
Wollte man also den Unterricht adäquat umstellen, so der Schulleiter, müssten Sie mit einmaligen Kosten in diesem Jahr von 200 € rechnen. Teil dieser Kosten sind die Lehrmaterialien, aber auch die entsprechende Weiterbildung der Lehrer und ein paar Nebenkosten die dafür anfielen. Wie gesagt: Sie zahlen kaum noch Steuern, die Schule ist nicht staatsfinanziert, Sie haben bereits Schulgeld gezahlt, aber jetzt stellt sich die Frage einer Zusatzfinanzierung – die nicht zwingend notwendig aber doch sinnvoll ist. Was würden Sie tun?
Was ist mir das wert?
Wenn Sie so ticken wie ich, würde ich einen kleinen Abzug beim nächsten Urlaub vorsehen und dafür meinen Kindern eine gute Ausbildung sicherstellen. 200 € wäre es mir wert. Riefe der Schulleiter 1.000 € auf müsste ich allerdings schon überlegen. Wie hoch schätze ich den Mehrwert einer solchen Aktualisierung der Lehrmethode ein? Wie viel kann ich mir faktisch leisten, selbst wenn ich auf dem Standpunkt stehe, meinen Kindern nur die beste Schulbildung angedeihen lassen zu wollen?
Jedenfalls gäbe es eine Abwägung: Was bin ich bereit, was ist der „Bildungsmarkt“ bereit, für Zusatzausbildungen zu bezahlen?
Und was ist mir so was wert?
Jetzt noch mal die gleiche Ausgangssituation: Freie Schule, privat finanziert, Schulgeld privat gezahlt … und der Schulleiter fragt bei Ihnen an: Es gäbe da eine umstrittene soziologische Theorie, die von der Politik befördert würde. Wissenschaftlich sei diese Theorie nicht belegt, aber es sei doch gewünscht, sie den Kindern nahezubringen. Diese Theorie würde sich zwar am ehesten in den Biologieunterricht einfügen, aber um die Kinder entsprechend an diese Theorie heranzuführen, plane man, alle Schulbücher – von Natur- bis Geisteswissenschaften, von Chemie bis Deutsch – anzupassen. Nur so sei gewährleistet, dass sich diese Theorie immer weiter verbreite und ein gesellschaftlicher Wandel einsetzt, der damit bezweckt werde.
Es stünde also an, über die kommenden wenigen Jahre alle Schulbücher im Sinne dieser Theorie zu überarbeiten, entsprechende Neuanschaffungen zu tätigen, die Inhalte der Unterrichtsfächer anzupassen. Nein, besser werde der Physik-, Chemie-, Deutsch- oder Geografieunterricht dadurch nicht, aber in dem Sinne dass dieser Theorie zum Durchbruch verholfen werden solle, würde man sich wünschen, dass Sie sich an den nicht geringen Zusatzkosten beteiligen.
Der Markt reguliert – der Staat zwingt
Und was würden Sie tun? Wenn Sie so ticken wie ich, würden Sie den Schulleiter raus schmeißen und die Schulwahl noch einmal überdenken. Wer will schon sein Kind bei solchen Spinnern in die Ausbildung geben? Der Schulleiter würde kein Geld dafür zusammen bekommen und diese unwissenschaftlich Theorie würde da landen, wo sie hingehört: Zunächst mal in den Mülleimer der Soziologie und dann in Vergessenheit.
In Hessen werden Eltern und Steuerzahler keine Wahl haben – eine Polit- und Gesellschaftsingenieurmafia wird sich voraussichtlich durchsetzen, und abstruse Gendertheorien als Querschnittsfach lehren. Gender Mainstreaming, Gender Theorien wären eigentlich nur ein Spuk, der schnell vorbei sein könnte. Aber da Universitäten, Schulen und eine Vielzahl führender Medien nicht frei sind, bezahlen Sie und ich dafür mit. Und in Hessen, das nur nebenbei, in einer grün getünchten Regierung unter CDU-Führung!
Andreas
Ich würde die interessante Frage der Schulpflicht von der Genderideologie trennen wollen – dafür ist das Thema einfach zu ernst.
Wer wissen will, wovon ich rede, sollte sich im Netz zum Ursprung dieses Wahnsinns schlau machen und den Fall der Reimer Zwillinge zur Kenntnis nehmen, einem grausamen Menschenexperiment, das zwei Unschuldige Menschen das Leben gekostet hat und das u. A. von Alice Schwarzer in einem Buch propagiert hat.
Dabei ist den meisten offenbar gar nicht klar, was man da mit ihren Kindern anstellen will, denn die Bildungspläne liest offenbar keiner – übrigens in NRW kommt das unter dem Namen „Schule der Vielfalt“ auch auf uns zu – und auch hier ist von der CDU nichts zu erwarten, da der unsägliche Herr Laschet sowieso nur endlich den Steigbügel von Frau Kraft halten möchte.
Das einzig positive ist, dass nun zwangsläufig mehr Öffentlichkeit auf das Thema zukommt und die geplanten Praktiken, von Koffern mit Sexspielzeug, Theateraufführungen mit homosexuellen Praktiken (nur von „Aktivisten“ begleitet – ohne Lehrer) die gemeinsame Planung von Bordellen etc. allgemein bekannt werden.
Vielleicht regt sich da ja mal Widerstand.
Werner Kaunzner
Schulbücher sind ein leidiges Thema. Die Schüler schleppen Kiloware mit, die Lehrer arbeiten mit Fotokopien, für die dann noch Kopiergeld kassiert wird.
Die meist guten Schulbücher bleiben weitgehend ungenutzt. Die Zettel (keine Farbdrucke, die sind zu teuer, weil die Schule nur keinen Farbkopierer hat) werden in Aktenordnern gesammelt.
Man könnte die Schulbücher als JPG-Datei auf einen Server stellen, bei Bedarf abrufen und auf einem Farblaserdrucker ausdrucken. Das würde den Verlagen und den Druckereien Umsatz wegnehmen. Das Thema Arbeitsplätze müssen gesichert werden.
Die Schulbürokratien sind ein überwiegend ein dekadenter, fauler Haufen. Die Schulräte sind überflüssig wie ein Kropf, Abschiebebahnof für Parteigenossen.
Hebel
Die Überbetonung der Sexualität – der Philosoph HEGEL hat dies einmal ais „geistiges Tierreich“ treffend bezeichnet – erfasst im Erziehungsbereich schon die Kleinsten und Jüngsten (Kita, staatliche Schule).
Es kann nicht ernst genug genommen werden, was die Vernichtung des Selbstverständnisses von Mann und Frau für Buben und Mädchen bedeutet, die sich gemäß ihren genetischen Vorgaben an Vorbildern entwickeln müssen [siehe Kapitel „Kinder – Die Gefährdung ihrer normalen (Gehirn-) Entwicklung durch Gender Mainstreaming“ im Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 6. Auflage, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4 und „Es trifft Frauen und Kinder zuerst – Wie der Genderismus krank machen kann“, Verlag Logos Editions, Ansbach, 2015: ISBN 978- 3-945818-01-5]