Eigentlich könnte man über das Schlagwort der „Ehe für alle“ lachen, wenn es der Politik nicht im Kern darum ginge, die Familie zu zerstören. Aber Ehe ist etwas viel Besseres!
Am heutigen Freitag soll also die Entscheidung, in einem Hauruckverfahren getroffen werden. Der Bundestag berät über die „Ehe für alle“ und wird vermutlich einen Gesetzentwurf beschließen, der den Weg ebnen soll, dass auch gleichgeschlechtliche Paare, die bislang eine eingetragene Partnerschaft eingehen können, als Ehepaare gelten. Das hat Konsequenzen im Adoptionsrecht – einer der Hauptstreitpunkte – aber auch in ein paar anderen Fragen, in denen bislang die Ehe zwischen Mann und Frau durch den Staat in besonderer Weise geschützt war und gefördert wurde.Diskriminierung oder Aushöhlung der Familie?
Einige halten diese Förderung der Ehe unter Ausschluss gleichgeschlechtlicher Paare für eine Diskriminierung homosexueller Lebensgemeinschaften. Dabei geht es eigentlich nur darum, eine Gemeinschaft zu schützen, die der Gesellschaft durch das Aufziehen selbst gezeugter Kinder dient – etwas, was homosexuelle Paare aus sich heraus naturgemäß nicht können. Von anderer Seite wird dagegen geargwöhnt, dass diese Gleichstellung mit der Ehe nur der neuerliche Beginn sei, um mehr Rechte herauszuschlagen, um am Ende die Familie als kleinste Zelle der Gesellschaft aufzulösen.
Solche Sorgen teile ich, wenn ich auch die staatlich reglementierte und alimentierte Ehe an sich für ein Unding halte: Wenn der Staat aus Steuergeldern etwas fördert, dann ist es kein Wunder, dass sich viele an diese Fleischtöpfe anstellen, die sich eigentlich gar nicht daraus bedienen sollten. Und jeder, der einen Euro vom Staat bekommt – also vom Steuergeld anderer Menschen – macht mit bei der Aushöhlung der Basis der Gesellschaft, die in Verantwortung und im selbständigen Handeln besteht, im Westen gepaart mit einer noch immer vorhandenen christlichen Grundprägung, die aber natürlich mit solchen Gesetzesinitiativen geschleift wird.
Die Entwicklung war nur durch Zwang aufzuhalten
Aber in der Tat: Wenn Staat und Gesellschaft sich daran machen, etwas wie die „Ehe für alle“ zu propagieren und ganz aus dem Häuschen sind, weil die Bundeskanzlerin nicht mehr getan hat, als den Fraktionszwang – was für ein Wort- und Regelungsungetüm! – für die CDU-Bundestagsabgeordneten in dieser Sache aufzuheben, dann muss man befürchten, dass mehr dahinter steckt. Der klassischen Familie will man ans Leder, da unterscheidet sich die Politik von CDU, SPD und Grünen schon seit Jahren nicht mehr besonders, und die offensichtliche Unterstützung der neuerlichen Gesetzesinitiative durch einen Vielzahl von CDU-Abgeordneten zeigt nur, wie weit die Erosion an dieser Stelle schon fortgeschritten ist. Eine Entwicklung, die – wie sich jetzt herausstellt – nur durch Zwangsmittel der Parteiräson kurzzeitig aufzuhalten war.
Für uns Katholiken ist also in gewisser Weise Gefahr in Verzug, denn wer weiß, wann plötzlich das katholische sakramentale Eheverständnis als nicht mehr verfassungsgemäß gebrandmarkt wird? Schon heute gilt man mit der Einschätzung, dass eine Familie am besten aus (kirchlich) verheirateten Vater und Mutter und Kindern bestehen sollte, als „Katholiban“ und „Schwulenhasser“, als stünde man mit so einer Einstellung auf einer Stufe mit islamistischen Schlächtern, denen zwischenzeitlich von manch politischer Seite mehr Verständnis entgegengebracht wird, als einem konservativen Christen.
Was die Ehe wirklich ist
Umso wichtiger ist es, als Christ, als Katholik in besonderer Weise, einmal deutlich zu machen, um was es eigentlich geht: Es geht nämlich nicht um die Ehe! Die Ehe ist ein Sakrament, dass sich Mann und Frau im Angesicht Gottes und im Beisein eines Priesters spenden, unauflöslich und auf die Zeugung von Kindern ausgerichtet. Das ist eine Ehe – Punkt, oder besser: Rufzeichen! Alles andere mag eine Gemeinschaft in gegenseitiger Verantwortung sein, hoffentlich getragen von Liebe, hoffentlich in Achtung vor dem jeweils Anderen. Aber eine Ehe ist nach katholischem Verständnis etwas ganz anderes – und ein Vertrag, auch wenn er vor Zeugen und in schicker Kleidung vor einem Standesbeamten eingegangen wurde, ist keine.
Das katholische Eheverständnis ist nach Einschätzung vieler angeblich moderner Menschen ein Relikt aus dem Mittelalter. Das liegt aber nicht an der Ehe oder an der Kirche, sondern an der mangelnden Bereitschaft der Gesellschaft, sich auf eine derartige Bindung überhaupt einzulassen. Unauflöslichkeit? Das kann doch nicht sein, gerade wo heute Menschen so alt werden! In guten und in bösen Tagen, bis der Tod uns scheidet! Wie unmenschlich das schon klingt! Und wissen Sie was: Das ist etwas dran! Die Ehe ist unmenschlich, im Sinne von „nicht menschlich“. Sie ist gottgemacht, gottgewollt! Christus hat dieses Sakrament begründet und in wenigen anderen Worten so klar gemacht wie hier, wie hoch der Anspruch ist. Der ist beinahe nicht zu erfüllen – es sei denn durch Gottes Hilfe!
Eheähnlich ist keine Ehe
Sicher, es gibt Menschen, die bleiben ein Leben lang zusammen auch ohne kirchliche Trauung. Aber Statistiken zeigen, dass Menschen in einer katholischen Ehe deutlich weniger geschieden werden als nur weltlich „Verheiratete“, vor allem dann, wenn sie ihr Leben und ihre Ehe im Gebet und in den Sakramenten auf Gott aufbauen. Das ist auch eine Tür für Menschen, denen das Sakrament der Ehe verschlossen bleibt und die trotzdem ihren Weg mit Gott gehen wollen. Aber am Ende basiert eine solche Beziehung dann auch auf der Beziehung zu Gott, sie setzt eine Beziehung mit ihm voraus, damit die Berufung zur Ehe nicht zu einem nicht zu bewältigenden Zwang wird.
Mit anderen Worten: Viel von dem, was wir heute an „eheähnlichen“ Beziehungen sehen, die vom Staat gefördert werden, ist eigentlich keine Ehe. Und wir sollten uns als Katholiken nicht dazu hergeben, dem auch nur in den Begrifflichkeiten zu folgen. Gerade jetzt ist es Zeit, aufzustehen und zu sagen, was die Ehe ist, und was nicht. Die Beziehung zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren wird niemals eine Ehe sein, so wenig wie es eine Beziehung zwischen Mann und Frau ist, die nicht durch Gott besiegelt wird. Ob in solchen Beziehungen Gott präsent sein kann, das ist eine Frage, die sich Christen stellen müssen. Ob solche Beziehungen Anspruch auf Unterstützung des Staates haben sollten, ist eine gesellschaftliche Frage. Aber noch einmal: Was eine wirkliche Ehe ist, diese Frage hat Jesus schon beantwortet. Daran ändert auch eine Bundestagsentscheidung nichts.
Calendula
Ich muss leider teilweise widersprechen. Die Kirche erkennt auch Ehen als Ehen an, die nicht sakramental geschlossen wurden. Nämlich dann, wenn die beiden Ehepartner nicht katholisch sind und die Ehe auf andere Weise geschlossen haben. Darum kann auch z. B. ein evangelischer Christ, der schon einmal mit einer evangelischen Frau verheiratet war und geschieden ist (und dessen Frau noch lebt), keine katholische Frau heiraten.
Der Gesetzgeber muss sich nicht an das katholische Eheverständnis halten. In Zeiten, in denen Fruchtbarkeit nicht mehr an Sexualität gebunden ist, ist es schwierig zu vermitteln, warum ein Bund zwischen einem Mann und einer Frau etwas Anderes sein soll, als ein Bund zwischen zwei Männern oder zwei Frauen.
Was ich sehr problematisch finde, und das aber nicht nur bei Homosexuellen, ist, wenn sich eine Frau per anonymer Samenspende befruchten lässt. Ich weiß nicht, wie das gehandhabt wird, aber ich gehe doch davon aus, dass die Mutter gar nicht weiß, wer der Vater ihres Kindes ist. Es gibt also einfach keinen Vater, auch keinen, um den man trauern könnte, oder von dem man sich distanzieren könnte. Diesen Kindern fehlt etwas, und das kann man auch nicht im Nachhinein wiederbringen.
Ron
„In Zeiten, in denen Fruchtbarkeit nicht mehr an Sexualität gebunden ist, “
Das ist der Kern der Ideologieblase, in der wir leben: Fruchtbarkeit und Sexualität gehören immer inhärent zusammen. Wäre es nicht so, gäbe es nicht viel-100.000fach vorgeburtliche Kindstötung und auch künstl. Befruchtung braucht als Rohstoffquelle sexuelle Menschen (Frau/Mann) und verursacht viele, viele tote Kinder: s. http://www.deutsches-ivf-register.de/perch/resources/downloads/dir-2014-d-1.pdf, Seite 14.
Aus 54000 Fertilistationen gehen nur 7500 Geburten hervor: 46500 menschengemachte tote Kinder, mind. 86% Tod. Wobei mir nicht klar ist, ob 54T Fertilisationen gleichzusetzen sind mit 54T Embryonen oder ob eine Fertilisation mehrere Embryonen umfasst. Hm, S.20 lässt eher auf letzteres schliessen: 1,9 Embryonen pro Transfer, d.h. über 90T Tote und 93% Tod.
Konrad Kugler
Als dem Pack Zuzurechnender, als „Dunkeldeutscher“ Beleidigter holze ich jetzt zurück: Wo ist den das Hirn von EB Schick und das von Kardinal Marx und EB Zollitsch?. EB Schick ist im Kampf gegen rechts aktiv und die beiden anderen warnen vor der AfD. Warum dieses? Hat die AfD eine Chance, die Mehrheit zu erringen? NEIN! Wäre die Verwaltung bereit, dann deren Anordnungen auszuführen? NEIN! Warum also der ganze Bohei?
Dagegen hat die große „demokratische“ SPD trickreich das Abtreibungsrecht de facto durchgesetzt, das wöchentlich (!!!) statistisch erfaßt 2000, nach Fiala und Prof. Spieker 4000 bis 5000 Ungeborene das Leben kostet.
Unsere Kanzlerin zerstört machtgeil und charakterlos die Fundamente Europas.
Der Geist des Konzils hat nicht nur die Kircheramponiert, sondern auch DE an den Rand der Katastrophe gebracht. Arm in Arm mit den 68er Trotteln.
Dieter Schrader
Es mag vielleicht komisch oder widersprüchlich klingen, als ev.luth. Christen sehen meine Frau und ich , die Ehe genauso an, wie Sie sie oben dargestellt haben. Es ist dringlich an der Zeit, genau zu sagen was Ehe ist,und was sie nicht ist. Der Slogan“ Ehe für alle“ ist im Grunde eine Lüge, in der Propagandaküche der Hölle ausgedacht. Man verzeihe uns diese drastische Formulierung. ( vielleicht fällt sie unter das Diskriminierungsverbot des Herrn Maas) Auch das jetzt bekannt gewordene Votum der EKD vor der Abstimmung ist beschämend und zeigt den Zustand der evangelischen Kirche zum Glück nur teilweise . Es gibt auch ernst zu nehmende evangelikale Gruppen, die nicht schweigen.
Vielleicht führt diese Abstimmung dazu, dass entschiedene Christen, evangelisch wie katholisch entschiedener für die Ehe im biblischen Sinne eintreten und es auch in ihrem Alltag leben.
Was mich bei der Abstimmung am meisten geärgert hat, ist die “ schlaue“ Haltung der Kanzlerin. Sie hätte konsequenterweise die SPD-Minister vor die Tür setzen sollen, denn es war doch offensichtlich ein klarer Bruch des Koalitionsvertrages. Und noch eins: wo war eigentlich ein klares Wort der katholischen Bischöfe? Die EKD …siehe oben. Zum Schluss: Ihnen sei Dank- wie übrigens Ihrem Mitstreiter Klaus Kelle für die klare Ansage zu dem Thema.
Dieter Schrader
Ich muss noch etwas anfügen. Meine Frau erinnerte mich an den Ausspruch eines befreundeten ev. Propstes. “ Wo keine Verheißung ,da kein Segen“.
Auf der Ehe zwischen Mann und Frau liegt GOTTES Verheißung, darum auch
Sein Segen. Alle anderen Verbindungen haben diese Verheißung nicht.
Gero
Ich gebe dem Autor in eigentlich allen Punkten recht.
Obwohl selbst Atheist, halte ich die Ehe für ein heiliges Sakrament im kulturellen und ideologischen Sinn.
Das Versprechen „…bis der Tod uns scheidet…“ habe ich vierzig Jahre nicht ausgesprochen, weil es mir ernst damit war und alle „Partnerschaften“ bis dahin nicht die Tiefe hatten, die es mir ermöglicht hätte, ein solches Versprechen besten Mutes zu geben und mit Aussicht auf Erfolg durchzuhalten.
Eine Ehe kann natürlich scheitern.
So, daß die beiden Beteiligten nicht mehr zusammenleben können.
Dann sollte man sie auch scheiden.
Wer aber schon bei ihrer Schließung auf ein irgendwie geartetes Ende schielt, dem fehlt die moralische Reife zu so einer Verbindung.
Denn dieses gegenseitige Versprechen ist eine Versicherung, dem anderen beizustehen.
In guten wie in schlechten Tagen.
Auch wenn die große Liebe vielleicht irgendwann einer großen Vertrautheit gewichen ist.
Und wenn Bauch, fehlende Haare oder eine Krebserkrankung den Anderen so verändern, daß er kaum noch äußerliche Ähnlichkeit mit dem Menschen hat, den man einmal kennengelernt hat.
Ehe in diesem Sinn bedeutet Vertrauen und Sicherheit.
Sich auf Jemanden verlassen zu können, ohne sich ständig zurückversichern zu müssen.
Ehe ist die Wand, an die man sich mit dem Rücken stellt, damit man vorne kämpfen kann.
Sexualität ist ebenfalls eine sehr wichtige Sache.
Auch ohne Ehe.
Aber sie kann nie als alleiniger Grund für eine Ehe dienen.
Und da sehe schon einen großen Unterschied zu gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften, wo diese in weit höherem Maß eine Rolle spielt.
Aber das ist ein anderes, langes Thema.
Und Sie haben sicher auch Recht mit Ihrer Vermutung, daß man in Deutschland die Familie zerstören will.
Das ganze Land, unsere Nation, soll zerstört, hilflos, wehrlos und damit gefügig gemacht werden.
Die hereingepumpten Migranten, die eigentlich Invasoren sind stellen nur einen Teil dieses Plans dar.
Aufbegehren dagegen wird von den Machern zeitgleich mit Rede- und Denkverboten belegt.
Und der moralischen Hinrichtung.
Nur in die kleinste Zelle dieser Gemeinschaft, der Familie, konnten alle Machthaber dieser Welt, ob Nationalsozialismus oder DDR nie wirklich eindringen.
Und deshalb versucht man sie zu zerstören.
Man will die Verbindungen zwischen Eheleuten und ihren Kindern aufzulösen, damit aus ihnen keinen Opposition dem alles anmaßenden Staat gegenüber entsteht.
Der Staat will auch im Ehebett, am Küchentisch oder im Kinderzimmer die Deutungshoheit.
Idealerweise sollen sich sowohl die Partner als auch deren Kinder dem Staat mehr verpflichtet fühlen als dem jeweilig anderen.
Das Ziel ist erreicht, wenn sich gegenseitig bei der Behörde denunziert wird.
Ein sicheres Zeichen eines faschistischen Systems.
Eine funktionierende Gemeinschaft kann aber so auf Dauer nicht funktionieren.
Es entsteht ein sozial indifferentes Gebilde, daß in Krisensituationen nicht belastbar ist.
Aber selbst wenn; jeder mit Empathie und Intelligenz bedachte Mensch würde eine solche Form zu leben verabscheuen.
„Lever dood as Slav“
Unserem Land stehen schwere Zeiten bevor.
Lehrer Lämpel
Nun, nicht nur die Ehe zweier Katholiken (Mann und Frau) ist eine von der römisch-katholischen Kirche (RKK) anerkannte Ehe.
Die RKK erkennt auch sogar die sog. Naturehe zweier Nichtchristen(Mann und Frau) als gültige Ehe an und wertet sie als solche.
Geschweige denn Ehen von Christen anderer Konfession untereinander oder mit einem katholischen Part oder auch mit einem nichtchristlichen Part.