Die einzige deutschsprachige überregionale katholische Tageszeitung „Die Tagespost“ nimmt auch in schwierigen Zeiten Herausforderungen an. Beachtens- und vor allem unterstützenswert!
Interessierte Katholiken konnten in den vergangenen Wochen durchaus gewahr werden, dass es um die „gute alte Tagespost“ nicht besonders gut stand. Rückgang der Abonnentenzahlen auf eine nur noch – wenn auch hohe – vierstellige Zahl , Redaktionswechsel, die Umstellung auf eine nur noch wöchentliche Erscheinungsweise ab 2018, ein Brandbrief des neuen Chefredakteurs Oliver Maksan an die verbliebenen Abonnenten zur Rettung der konservativen katholischen Zeitung … das alles hat es nicht in die großen Nachrichten geschafft, so wie wenn ein Mainstreammedium ins Schlingern geraten wäre. Trotzdem reichte es für Aufmerksamkeit im katholischen Umfeld, und manch einer sah die Zeitung, für die ich ab und an – aus Zeitmangel leider zu selten – schreibe, schon verloren.
Die Tagespost-Webseite in neuem Gewand
Aber Totgesagte leben länger und wer, wie offenbar die Verantwortlichen bei dem Würzburger Blatt, sich darüber im Klaren ist, dass er nicht nur Verantwortung für angestellte Mitarbeiter trägt und mit der Einstellung einer solchen Tageszeitung eine so schnell nicht wieder zu füllende Lücke hinterlassen würde, sondern sie auch noch als Teil eines Missionsauftrags begreift, der gibt so schnell nicht auf. Und einen großen Schritt bei der Neuerfindung der Tagespost werden wir ab dem 11.12.2017 bewundern dürfen. Ab 9:00 Uhr – so die Pressemitteilung – erscheint der Internetauftritt, die Tagespost-Website – „in neuem Gewand“.
Dass es dabei nicht nur um Optik gehen wird, macht die Ankündigung deutlich: Denn neben Maximilian Lutz hat Josef Bordat, den Lesern des PAPSTTREUENBLOGs bekannt als Blogger-Urgestein, als Online-Redakteur bei der Tagespost angeheuert. Deren Aufgabe wird es unter anderem sein, Meldungen zu selektieren, die tagtäglich über die Ticker der Agenturen laufen. Dazu Josef Bordat:
Das ist ein ganz wichtiger Teil unserer Arbeit, denn wir wollen unseren Lesern wirklich das Wichtigste vom Wichtigen bieten. Wer regelmäßig die Tagespost-Seite besucht, soll über Vorgänge in der Kirche und über das, was für Katholiken heute wichtig ist, rasch und genau informiert werden.
Online & Print
Und weiter in der Pressemeldung:
In dieser Hinsicht wird die Tagespost versuchen, sich den aktuellen Trends und Entwicklungen in den Bereichen Kommunikation und Nachrichtenkonsum anzupassen. Auf den Social-Media-Plattformen Facebook und Twitter ist die Zeitung schon vertreten, nun kommt auch noch „WhatsApp“ hinzu.[…]
Schließlich geht es auch darum, die Abonnenten – und alle, die es werden wollen – über die Inhalte der kommenden Printausgabe auf dem Laufenden zu halten. „Dazu werden kurze Zusammenfassungen auf der Seite erscheinen, die andeuten, was in der gedruckten Zeitung zu erwarten ist“, erläutert der Chefredakteur der Tagespost, Oliver Maksan. In dieser wird wiederum auf das Angebot der Website verwiesen – Print und Online bilden künftig eine Einheit.
Bordats Blog
Neben aktuellen Nachrichten und Informationen über die Druck- bzw. Online-Ausgabe der Zeitung steht Josef Bordat auch Pate für den auf der Seite eingebundenen „Bordats Blog“, in dem in bewährter und – davon gehe ich aus – qualitativ hochwertiger Manier das Geschehen in Kirche und Welt kommentiert werden wird.
Nach eigenen Aussagen Bordats stellt sein Engagement bei der Tagespost eine logische Fortsetzung seiner Bloggeraktivitäten unter dem Label „Jobo72“ dar: „Ich hoffe, dass möglichst viele meiner bisherigen Leserinnen und Leser den Schritt zur Tagespost-Seite mitvollziehen – und dass noch viel mehr ‚User‘ hinzukommen werden.“
Nachrichten aus kirchlicher Perspektive
Ich jedenfalls kann das meinen Lesern nur empfehlen – viel fundierter als bei Josef Bordat wird man Kommentare zu kirchlichen, katholischen aber auch philosophischen Themen in der deutschen Bloggerlandschaft kaum finden. „Bordats Blog“ wird frei zugänglich sein, aber natürlich kann das „Die Tagespost“ nicht retten. Wer also weiter nicht nur dem Blog folgen sondern auch aktuelle kirchliche Nachrichten sowie gesellschaftliche Nachrichten aus kirchlicher Sicht lesen möchte, dem sei herzlich ein Abonnement – natürlich auch als e-Abonnement – empfohlen.
Gerd
Die Tagespost erfindet sich neu? Hoffentlich nicht.
Ich WAR etwas irritiert.
Jorge
Das Opus Dei sollte einfach offenherziger auftreten. Es ist doch heutzutage nur noch lächerlich, dass Maksan nicht klarstellt, ob und inwieweit eine Mitgliedschaft oder Verbundenheit im OD Bedingung für eine redaktionelle Mitarbeit an dem Blatt ist (und auch glaube ich gar nicht sagt, dass er Mitglied in dem Verein ist), und dadurch die Spekulationen um die Zusammensetzung der Redaktion nur noch mehr antreibt. Diese Geheimnistuerei ist nicht mehr zeitgemäß und passt m.E. auch nicht zum neuen Kurs von Ocariz.
Dominik Ventus
Was für ein Marktweibergewäsch …
Jorge
Also ich finde schon, dass Bordat, wenn er schon einen Posten bei so einem bekannten Organ des Werks annimmt, in seinem Blog oder so öffentlich zu der Frage Stellung nehmen sollte, welche Bindung er oder sein Schwiegervater an das Opus Dei besitzt oder nicht besitzt. Marktweiber hin oder her, Transparenz gilt heute auch auf dem Zeitungsmarkt als Qualitätsmerkmal und steigert doch eher den Vertrauensfaktor, hilft also der Zeitung mehr als es ihr schadet.
Gerd
Im Ernst jetzt: Der Schwiegervater?
Jorge
Transparenz ist Transparenz. Familienbande spielen beim OD eine sehr große Rolle. Ich hätte Bordat bislang nicht unbedingt dem Opus-Universum zugeordnet, aber seinen Schwiegervater kennt man natürlich aus dem Blog. Da Bordat bekanntermaßen viel mit Münsteraner Theologenkreisen zu tun hat (die bis hinein in die progressiven Spitzen vom OD durchsetzt sind, sogar Memorandum-Unterzeichner sind dabei) und wenn man dann den Schwiegervater hinzunimmt, macht ein Job bei der Tagespost natürlich schon etwas neugierig. Ohne den Job wäre mir Bordats Schwiegervater aber gar nicht weiter aufgefallen, den Ausschlag gibt hier schon dieser Tagespost-Job. Der ist ohne Opus-Parteibuch (oder CL oder etwas Vergleichbares) jedenfalls nicht zu bekommen. Deshalb wäre es sinnvoll, dass er das einfach mal klarstellt, damit man klarer sieht.
Papsttreuer
Also jetzt mal im Ernst: Dass einen sowas persönlich interessiert, mag ja noch angehen, aber die Methode „Sein Schwiegervater ist hier oder dort engagiert, und darum ist er selbst so und so …“ ist etwas, was ich der Mainstreampresse regelmäßig gerne um die Ohren hauen möchte. Da ich aber hier nur Mutmaßungen lese („bekanntermaßen“; kein Job bei der Tagespost ohne OD „Parteibuch“ …?), halte ich das hier tatsächlich eher für Klatsch und Tratsch, der mit der Neuaufstellung der Tagespost nichts zu tun hat.
Gottes Segen allen an der Diskussion Beteiligten, deren Verlauf ich allerdings als recht unfruchtbar empfinde.
Jorge
Also ich erlaube mir trotzdem nochmal ein Schlusswort.
Ich finde den Diskussionsverlauf gut, weil es relativ selten ist, dass solche „Mutmaßungen“ überhaupt offen geäußert werden dürfen. Deshalb danke und Gottes Segen zurück!
Der Denkfehler ist halt, solche Dinge herunterzuspielen und als rein „persönliche Interessen“ abzutun. Ob und in welcher Weise ein in die kirchliche Öffentlichkeit wirkender Buchautor, Blogger oder Zeitungsmacher in solche Netzwerke eingebunden ist (ganz egal ob über den Schwiegervater oder über den Doktorvater), ist aber gar nichts Privates.
Mehr Transparenz läge hier im öffentlichen Interesse (und wie ich meine auch im Interesse der Zeitung und aller Beteiligten selber). Wenn man diese Lehre mitnimmt, war die Diskussion auch nicht „unfruchtbar“.
Papsttreuer
Naja, wer bei mir das Schlussort haben darf, entscheide ich dann doch lieber selbst.
Vielleicht habe ich mich in meiner vorherigen Antwort nicht richtig, oder zu diplomatisch?, ausgedrückt: Ob der Schwiegervater (!) eines Tagespostmitarbeiters Mitglied des Opus Dei ist, ist völlig unerheblich, und die hier geäußerten Spekulationen darüber dienen ganz offenbar einem anderen Zweck als der sachlichen Auseinandersetzung mit seiner Tätigkeit. Mir jedenfalls ist es egal, ob er, sein Schwiegervater oder sein Kanarienvogel Mitglied im OD sind – derartige Mutmaßungen anzustellen würde ich auf medialer Seite als Gossenjournalismus bezeichnen – es sei denn, man hätte Belege dafür, dass die nachgewiesene (!) Tätigkeit des Kanarienvogels die Arbeit Josef Bordats negativ (!) beeinflusste.
Ich lasse also, um auf den Kommentar noch mal einzugehen, solche Mutmaßnungen durchaus zu, ich wertschätze sie aber nicht damit, dass ich sie unkommentiert stehen lasse. Wer also noch was zu Josef Bordat oder zur Tagepost oder dessen neuem Internetauftritt (der ja seit gestern zu besichtigen ist) an sachlich relevanten Kommentaren vorzutragen hat, der möge das hier gerne tun. Wer dessen Familie, Freunde oder auch Haustiere mit hineinziehen möchte, darf nicht darauf hoffen, dass die Kommentare hier noch weiter veröffentlicht werden.
So, das war das Schlusswort zu diesem Themenstrang! Gottes Segen und eine geruhsame Nacht allen Menschen guten Willens!
Lehrer Lämpel
Ich beziehe die Tagespost seit rd. 25 Jahren und schätze sie seitdem als mir wertvolles seriöses katholisches Medium, um mir oft mit dessen Hilfe eine eigene Meinung auch zu manchmal komplexen religiösen, gesellschaftlichen oder politischen Themen, Büchern, Filmen etc. bilden zu können.
Auf mache wie z.B. ReiseBeilagen oder auch Musik- oder z.T. Theaterkritiken kann ich allerdings verzichten, denn das kommt mir z.T. etwas elitär daher, und mir fehlen auch Geld und Zeit zu einem Besuch dort beschriebener Veranstaltungen.
Versäumt wurde m.E. in der Vergangenheit eine intensive Werbung gerade auch im kirchlich- gemeindlichen Bereich. So ist die Leserschaft inzwischen wohl eher überaltert.
Immerhin ist doch DT eine überregionale kath. Zeitung, die aber i.d.R. nur Insidern bekannt ist.
Auch ich kam nur durch Empfehlung eines Bekannten an diese Zeitung. In meiner Kleinstadt sind mir außer uns selbst nur noch 3 weitere Abonnenten (alle im Rentenalter) bekannt – eine davon habe ich seinerzeit geworben.
Konrad Kugler
Als doch schon etwas länger DT-Abonnent Seiender habe ich mich vor allem gewundert, daß im Schreiben von Oliver Maksan konkrete Zahlen fehlen.
Nicht die not – wendende Summe, die ja astronomisch aussieht, sondern die Häppchen, die auf die Abonnenten treffen, fehlen.
Wenn 8000 Abonnenten 20 Euro spenden, sind 160000 Euro beieinander. Sicherheitshalber habe ich diese Rechnung am Taschenrechner nachgeprüft.
Große Zahlen [Summe] kann man nur mit großen Zahlen [Zahlern] erledigen
Lehrer Lämpel
M.W. entfielen aber im Schnitt 100€ auf jeden Abonnenten , um die zur Rettung der DT nötige Gesamtsumme aufzubringen.
Rüßmann, Rudolf
Nicht ein Blog / Newsletter / Epaper ist zwingend geboten, sondern eine Zeitungs-APP.
Paul Baldauf
Meines Erachtens sollte in der katholischen Kirche für „Die Tagespost“ offensiv geworben werden. Wer nie von ihr gehört hat, bestellt und liest sie auch nicht. Dass Dr. Josef Bordat nunmehr mit seinem Blog fest eingebunden ist, finde ich sehr sinnvoll und es freut mich. In der Vorweihnachtszeit darf man sich auch an „Spekulatius“ erfreuen; Spekulationen über einen Schwiegervater finde ich aber etwas seltsam…
Fazit: Wer „Die Tagespost“ kennt, liest, schätzt und für unverzichtbar hält: Bitte weitersagen; an Freunde, Nachbarn, Bekannte oder – wenn möglich – vielleicht sogar ein Abo verschenken.
Lehrer Lämpel
Ab Januar 2018 erscheint Die Tagespost ausschließlich als 32 Seiten starke Wochenzeitung zu einem Bezugspreis von jährlich 189,60€.
Das ist fast doppelt so teuer wie der bisherige Bezug der Wochenendausgabe (die mit Beilage 24seitige sog. Allgemeine Sonntagszeitung zu einem Bezugspreis von zuletzt 101,40€).
Mal sehen, ob mir die geänderte Ausgabe den teureren Preis noch wert ist. Ich kam schon jetzt kaum mehr mit dem Lesen nach; vieles gefiel mir in der letzten Zeit nicht mehr so recht und die von mir niemals versäumte Lektüre des Leserbriefteils ist durch das in den letzten Jahren sowohl von der Qualität als auch von der Quantität derselben auch nicht mehr so interessant und lehrreich-bildend wie früher.
Lehrer Lämpel
Außerdem müssen wir mit unserer knapperen Rente gut haushalten und sehr genau schauen und in jedem Einzelfall stets kritisch und nüchtern entscheiden, ob und wofür sie ausgeben.