7 Comments

  1. Mechthild

    Lieber Papsttreuer,

    Wie schlimm es ist, wurde mir kürzlich bewusst als ein Cousin von mir beigesetzt wurde. Er starb an einem schnell fortschreitenden Krebs. 10 Jahre hatte er in der Türkei gelebt und gearbeitet, und sein letzter Wunsch war, in seinem Geburtsort in Deutschland beerdigt zu werden. Er hat 2 erwachsene Kinder, 3 Geschwister und seine über 90jährige Mutter lebt noch in einem abgeschlossenen Seniorenheim. Als zehnte Person durfte ich an der Beisetzung teilnehmen. Illegalerweise waren wir dann 11, denn die Mutter, meine Tante, hatte wieder Erwarten eine Ausnahmegenehmigung bekommen, das Heim zu verlassen und vermummt mut Mundschutz, Handschuhen und einem Netz über ihrer Kleidung an der Beisetzung teilzunehmen. Ich durfte uns Cousins vertreten. Man traf sich am Grab, auf dem Friedhof, wo mein Cousin über all die Jahre hin das Grab seiner Großeltern erhalten hatte – als hätte er geahnt, dass es einmal seine letzte Ruhestätte sein würde. Seine Schwester brachte die alte Mutter im Rollstuhl. Seine Kinder und die Geschwister hatten alle mehrere Stunden Fahrt. Es sollte eine katholische Beerdigung sein. Aber ein gemeinsamer Abschied in der Kirche war nicht erlaubt. Auch kein Zusammensitzen und Gespräch im Anschluss. Wir durften uns nicht die Hand drücken und in den Arm nehmen. Die Gefahr, dass die alte Mutter das Virus in das Heim einschleppt, war zu groß. Die Kinder meines Cousins habe ich seit Jahren zum erstenmal gesehen. Auch sie durften ihre Oma nicht umarmen. Die Beisetzung stand unter einem gewissen Zeitdruck, denn die Friedhofsmitarbeiter sollten nicht zu lange der Gefahr ausgesetzt sein. Man durfte keine Erde und kein Weihwasser auf den Sarg geben, damit nicht durch das Berühren der Geräte das Virus übertragen wird. Der Pfarrer kannte meinen Cousin nicht, aber er predigte schnell, las alles ab, es wirkte unpersönlich. Da war kein Aufschauen vom Textblatt, keine Pausen … Noch während wir vom Grab weg gingen, begannen die Friedhofsmitarbeiter zu schaufeln. Dann traten alle ihre zum Teil 3 stündigen Heimwege an.
    Am nächsten Tag ging ich zum Grab. Ich wohne dort in der Kleinstadt. Auch meine Großeltern und andere Verwandte liegen da begraben. Ich begegnete zwei Frauen, die ich seit Jahren kenne, und immer wieder im Abendgottesdienst traf. Sie erzählten mir, dass einer der Pfarrer gesagt hat, wir Gemeindemitglieder seien selbst schuld, dass es jetzt keine Gottesdienste gebe. Wären wir halt öfter in die Kirche gegangen … Und das zu jemand, der wirklich immer teilnimmt …
    Das war das traurigste, was ich seit vielen Jahren erlebt habe. Ich finde auch, dass unsere Hirten uns im Stich lassen.

    • M. Dreiling

      Ein mir bekannter Priester ist neulich auch unter minimaler Teilnehmerzahl unter die Erde gekommen. Man kann froh sein, wenn es in diesen Zeiten noch Beerdigungen gibt (daß nicht alles verbrannt wird).

  2. akinom

    Den Beitrag habe ich zuerst bei KAT.NET. gelesen.

    Im Vaterunser bete ich jetzt immer: „Dein (nicht nur virtuelles) eucharistisches Brot gib uns wieder“ in der Hoffnung, dass die Sehnsucht danach innerhalb der „deutschen Kirche des synodalen Irrwegs“ wächst. Das bezieht sich auch auf die auf den St. Nimmerleinstag verschobene Erstkommunion und Firmung meiner Enkel. Bitte mit ins Gebet nehmen.

    Von meinem Laptop aus blicke ich auf die Turmuhr der Pfarrkirche St. Gudula, die mir zeigt, was die Stunde geschlagen hat, mich an den Engel des Herrn erinnert und die Nähe des Tabernakels spüren lässt. Möge Maria, die Knotenlöserin nicht aufhören der Schlange den Kopf zu zertrete!

    • akinom

      „Ich freue mich auf die Erstkommunion, wenn dies alles vorbei ist!“ So zitierte der Kölner Weihbischof bei der Messe bei EWTN ein Frau der Gemeinde und forderte alle dazu auf, sich zu überlegen, wie sie diesen Tag feierlich begehen können.
      Wir müssen die Sehnsucht nach dem Sakrament wachhalten und neu entdecken.

  3. M. Dreiling

    Heute habe ich mehrere Vorträge zu Corona auf youtoub von Raphael Bonelli gesehen und gehört – ja, ich konnte mich nicht satt sehen! Am besten war er als „Corona-Panik-Jäger“ und fragte fast zu Beginn; „Sind wir schon auf einer großen Psychiatrie?“ Bei lauter Angsthasen?
    Seitdem die Kirchen keine Hl. Messen mehr anbieten, habe ich noch nie wieder so gelacht wie heute – bitte ansehen! Wenn wir uns weiter so schützen, haben sich die Letzten in 10 Jahren noch nicht immunisiert. Corona wird uns erhalten bleiben, länger als uns lieb ist.
    Da die „Hunderttausend“ von einer Testreihe kommen – nicht etwa von tatsächlich Kranken im Bett – , kann ich natürlich alles mögliche und auch unmögliche zählen. 150 Euro kostet ein Test (für Freiwillige; siehe Dr. med. Claus Köhnlein = Leugner).
    Am meisten ärgert mich, daß „die Kirche“, konkret die Bischöfe uns und damit auch sich selbst aufgegeben haben – im wahrsten Wortsinn. Und die Bischofskonferenz erlaubt sich, vom 2. zum 3. Mai – über Internet – , um Priesterberufung zu beten, ganz zu schweigen von den vielen Konto-Nr., die uns momentan mitgeteilt werden.
    Was mir quer im Magen liegt, ist folgendes: In Italien hat man ja im Norden nicht genügend Beatmungsplätze. Und dann wird dort lt. Information eines Arztes – was er ursprünglich nicht glauben konnte – innerhalb von 2 Tagen mit Morphium entsorgt (siehe katholisch.info).
    Keine Sorge – bei uns ist das genauso geregelt: Beatmungsplatz, wenn die nicht ausreichen, dann Palliativversorgung, d. h. bedarfsgerecht mit Morphin, Lorazepam und Midazolam (Morphium ist das billigste) mit Absegnung der Ethikkommission. Ein Sterben ohne „Palliativ“ gibt’s im Coronafall scheinbar gar nicht. In einem normalen Bett könnten die Viren ja Beine kriegen und davon laufen. Und ich befürchte: das wird – mit unserm neuen Gesetz – die „Sterbe-Zukunft“ für Deutschland sein.
    Was sagte noch neulich der Bischof von Essen: Nichts wird bleiben, wie es war!

    Da hilft wirklich nur, sich Gleichgesinnte suchen.

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