Ein Kindergarten – so glauben viele – ist der beste Ort für ein Kind. Warum eigentlich?
Das Schöne an einem eigenen Blog ist unter anderem, dass man persönliche Meinungen und Empfindungen veröffentlichen kann, ohne sich darum zu scheren, ob das nun von öffentlichem Interesse ist. Als katholischer Blog gehört ein bisschen Themenbezug zum „Ehrenkodex“, aber der kann auch ein entfernter Bezug sein – und mit Moral oder Gesellschaft hat am Ende doch alles zu tun. Daher ist dieser Beitrag also ein sehr persönlicher, der mit Glaubensfragen zumindest auf den ersten Blick nicht viel zu tun hat.
Es geht um den Besuch des Kindergartens durch unseren Paulus, jetzt vier Jahre alt und seit August halbtags in der örtlichen katholischen Einrichtung betreut. Um es direkt vorwegzunehmen: Seine Erzieherinnen sind Gold wert, er ist ein zurückhaltender Bursche, seinem Vater in dem Alter sehr ähnlich, und hat direkt Zutrauen zu den beiden Damen gefasst. Und die Kindergartenleitung bemüht sich nach Kräften, für die Kinder ein adäquates Umfeld zu schaffen. Kein Vorwurf also an das Personal! Jedoch: Der Kindergarten wird fast seit Beginn seiner Zeit in der Einrichtung umgebaut; umgebaut als Familienzentrum, was am Ende heißt, dass zukünftig auch sogenannte U3-Kinder, also Kinder unter drei Jahren, dort betreut werden sollen.
Der Trend zur U3-Betreuung ist bundesweit mit gesetzlichem Kita-Anspruch nicht von der Hand zu weisen und es wird sicher auch Kinder geben – so das immer wieder angeführte Argument – denen es gut tut, zumindest ein paar Sunden am Tag im stabilen Umfeld eines Kindergartens statt im chaotischen Umfeld der Familie zu verbringen. Skeptisch geworden sind wir auch erst als es hieß, möglicherweise könne seine kleine Schwester nicht mit einem Platz in der Einrichtung rechnen: Mit Beginn der U3-Betreuung wird die Zahl der zu betreuenden Kinder sinken und zunächst mal – daran hängen Fördermittel – mit Priorität Kinder unter drei Jahren aufgenommen. Wenn wir unsere Tochter bereits jetzt – mit zwei Jahren – in den Kindergarten gäben, wäre alles möglich, aber in einem Jahr? Keine Garantie!
Seitdem fragen wir uns, ob ein Kindergarten – auch ein „gut-katholischer“ – überhaupt der richtige Platz für unsere Kleinen ist, jedenfalls unter den gegebenen Rahmenbedingungen, insbesondere solange wir nicht wissen, wie die Betreuung mit dem U3-Konzept in der Realität aussehen wird und – nicht ausschlaggebend aber auch ein Argument – so lange wir gezwungen sind, einen 45-Stunden-Aufenthalt pro Woche zu bezahlen, die Kinder aber bereits mittags wieder abholen und ihn lieber nur zwei oder drei Tage in dieser Art betreuen lassen wollen. Unser Sohn mag die anderen Kinder, möchte sie immer mal wieder gerne einladen, er freut sich immer, wenn er die Erzieherinnen sieht, aber wenn man ihn fragt: „Möchtest Du in den Kindergarten?“ lautet die beständige Antwort „Nein, da will ich nie mehr hin!“
Nun kann man sein Kind nicht alles entscheiden lassen, man tut aber doch gut daran, die Gefühle des Kindes nicht zu ignorieren. Beispielhaft sei eine Begebenheit vom Palmsonntag berichtet, bei der die Kinder gemeinsam nach der Palmweihe in die Kirche zur eingezogen sind um anschließend alle zusammen in den ersten Reihen bei ihren Erzieherinnen zu sitzen. Unser Pauls entdeckte beim Einzug dann seine Mama und wollte direkt bei ihr sitzen. Der Kommentar einer der Erzieherinnen – aus ihrer Sicht durchaus nachvollziehbar: „Hätte der die Mama nicht gesehen, hätte er es geschafft, die Messe in der Gruppe zu feiern“. Meine Antwort, die sich nach ein bisschen Überlegung einstellt, wäre: Sicher hätte er das geschafft, aber wieso sollte er das schaffen müssen? Kinder gehören in der Messe zur Familie – Ausnahmen mögen mal die Regel bestätigen, aber ich sehe keine Zielsetzung darin, mein Kind zu überzeugen, dass es besser wäre, nicht bei Mama und Papa zu sitzen!
Unser Sohn schafft die Tage im Kindergarten, er schafft es, von morgens bis mittags mit Baustellenlärm klarzukommen, er schafft es, mit 24 Kindern und zwei Erzieherinnen von denen gefühlt die Hälfte der Zeit jeweils eine zur Weiterbildung, im Urlaub oder krank ist, den Vormittag zu verbringen. Er schafft das alles, wie es andere Kinder in seinem Alter auch schaffen … aber ist das erstrebenswert?
Namhafte Kinderpsychologen – nicht solche, die unsere sogenannte Familienministerin beraten – empfehlen, dass Kinder im Alter ab drei Jahren, Sozialkompetenz durch Kontakt mit anderen Kindern erlernen – im Umfang von etwa drei Stunden pro Woche! Mehr ist nicht notwendig für die „Herzensbidlung“ von Kindern, die in geregelten, ehemals normalen Verhältnissen aufwachsen, die mit Geschwistern aufwachsen, deren Mutter präsent ist und die sich auch darauf verlassen können, dass der Vater zu geregelten Zeiten zu Hause ist. Und einen solchen Umfang bekommt man auch familienintern mit Freunden sichergestellt, ohne auf einen Kindergarten zurückgreifen zu müssen. Eine Kinderbetreuung von 25 Stunden und mehr im Kindergarten ist lediglich dem Wunsch vieler Eltern – und der Politik, Wirtschaft und Gesellschaft – geschuldet, dass beide Elternteile berufstätig sind, viele müssen es auch aus finanziellen Gründen. Es gibt aber keinen einizigen Grund, Kinder in diesem Umfang aus einer intakten Familie fernzuhalten, der in der Entwicklung der Kinder begründet läge!
Dabei will ich nicht verschweigen, dass ich die Erziehung der Kinder auch überwiegend in unserer eigenen Hand sehen möchte. Ich habe da durchaus Zutrauen zu den bisherigen Erzieherinnen, die auch eine religiöse Grundbildung mitliefern. Aber wieso sollte man das auslagern? Unseren Kinder beibringen, was Ostern ist, auch was Karfreitag ist, was wir Weihnachten feiern und warum St. Martin kein Lichterfest ist – das schaffen wir auch selbst und lassen uns ansonsten in dieser Hinsicht gerne von anderen Familien inspirieren. Für diese wenigen „Events“ im Jahr ist eine ganzjährige Unterbringung in einem Kindergarten ebenfalls nicht notwendig. Erziehung ist also Elternsache, verfassungsrechtlich in Deutschland sogar zugesichert, weshalb eine Ganztagsbetreuung unserer Kinder ohnehin nie eine Option für uns war.
Bleibt noch der nicht von der Hand zu weisende Umstand, dass Kinder, die ohne Kindergartenaufenthalt in die Schule kommen, den Umgang mit einem Klassenverband nicht gewohnt sind. Auch hierzu gibt es Untersuchungen die zeigen, dass solche Kinder eher zurückhaltend sind, nicht allzu schnell Freundschaften schließen. Aber auch hier die Frage: Ist das so schlimm? Das wäre es, wenn sie in der Familie keinen Rückhalt hätten, sich nicht verlassen könnten auf Mama, Papa, Geschwister und den Rest der Familie. Wer aber familiär gestärkt auf ein unbekanntes Umfeld trifft, der ist auch in der Lage, damit umzugehen: Familiäre Bindungen ist das, was Kinder brauchen, nicht frühzeitige Abnabelung! Und – für Sozialingenieure vermutlich eher ein Dorn im Auge – Kinder mit intakter Elternbindung sind auch in der Lage, die Lehrinhalte kritischer zu bewerten. Das wird sicher noch mal spannend werden, wenn unseren Kindern schulisch fächerübergreifend nahegebracht werden soll, dass jede „Gender-Konstellation“ gleichwertig sein soll, wenn ihnen doch bereits klar ist, dass das Idealmodell das von Vater-Mutter-Kindern ist (ohne andere Konstellationen dabei zu verurteilen).
Eine solche Stärke kritischen Denkens erlangen sie aber nicht in einem Verbund von mehr als zwanzig Kindergartenkindern, die schon alleine aus organisatorischen Gründen idealerweise gleich „ticken“. Diese Stärke erlangen sie zu Hause, wo ihnen beigebracht wird, andere Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion oder auch sexueller Orientierung zu respektieren, und doch die Unterschiede zu sehen, die offensichtlich sind, aber nur zu gerne negiert werden. Und wo ihnen auch Respekt für ihre Belange und Meinungen entgegengebracht wird in einer Art, wie es Erzieherinnen im Kindergarten gar nicht leisten können. Auch hierzu haben wir in unserem Umfeld viele Beispiele, wie man das organisieren kann, in erster Linie dadurch, dass man auch schon kleine Kinder in die familiären Diskussionen einbezieht, für die sie sich dann ganz automatisch interessieren. Wie mir erst gerade ein Vater berichtete, der sein Kind nicht in den Kindergarten gegeben hat, war man in der Schule über die Allgemeinbildung des Jungen überrascht. Das wiederum überraschte den Vater, der meint, eigentlich machten sie in der Familie gar nichts Besonderes in dieser Richtung. Der Unterschied ist aber klar: Hat der Junge zu Hause eine Frage, bekommt er direkt eine Antwort, fragt er im Kindergarten muss er sich bei 20 Kindern anstellen!
Das alles macht auch deutlich, woher die Intenistät des gesellschaftlichen Drucks zur Fremdbetreuung von Kindern stammt: Betreuung in Familien mindert den Einfluss des Staates auf die Erziehung, Betreuung in Familien verstärkt den Familienverbund und die Unabhängigkeit von der „Masse“, Betreuung in Familien bedeutet möglicherweise sogar einen Bildungs-Startvorteil dieser intensiv betreuten Kinder, selbst in Familien, die nicht übermäßig gebildet wirken – für die Kleinen wird es in den allermeisten Fällen ausreichen. Betreuung im Kindergarten dagegen egalisiert all diese Effekte – und egalisiert unsere Kinder: Gleichheit als Ziel der Politik, das macht auch vor den Kleinsten nicht Halt! Diese Effekte mögen in guten katholischen Einrichtungen nicht so gewollt sein, wirksam sind sie aber dennoch; dass die Kirchengemeinden sich mit dem staatlichen System der frühkindlichen Betreuung gemein machen, kann man (hoffentlich) nur mit gesellschaftlicher Kurzsichtigkeit erklären.
Auf Eltern, die sich diesem Trend – einem wirklichen Mega-Trend in der westlichen Welt – entziehen wollen, lastet aus diesen Gründen ein gehöriger Druck. Es ist, als würde eine Regelung, die für Kinder und Familien einfach nicht ideal ist – Loslösung statt Bindung, Trennung statt familiärer Gemeinschaft -, zum Standard erhoben, um dann das eigentliche Ideal zu problematisieren. Oder bildhaft: Alle Welt scheint den Kindern über genetische Manipulationen eine blaue Hautfarbe verpassen zu wollen, und Eltern, die sich dieser Entwicklung entziehen werden erstaunt gefragt, ob sie nicht meinen, ihre Kinder würden doch damit zu Außenseitern?
Darum, bei allem guten Willen, bei aller Wertschätzung für die aufopferungsvolle Arbeit der Erzieherinnen in „unserem“ Kindergarten, bei aller Anerkennung des Bemühens vieler Einrichtungen, eine möglichst ideale Umgebung für Kinder jeden Alters zu schaffen, bei allen in Betracht zu ziehenden Optionen, die Kleinen vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt, in dem die Bindung zu den Eltern schon stärker ausgeprägt ist, doch noch mal in eine geeignete Einrichtung unter geeigneten Bedingungen zu geben: Kindergärten sind immer nur die maximal zweitbeste Lösung für unsere Kinder und das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten. Das wird nicht einfach werden und auf viel gesellschaftliches Verständnis darf man nicht hoffen, aber: Unser Sohn darf sich jetzt auf viel mehr gemeinsame Zeit in der Familie freuen, in den Kindergarten werden wir ihn nicht mehr zwingen.
Und: Unsere Kinder werden wir nicht blau einfärben!
Pirkl
Als Ehemann einer Erzieherin, die zwei Mal pro Woche U 3 Kinder betreut, der drei eigene Kinder hat und mehrere Jahre im Vorstand eines Kindergartenträgervereins war, kann ich auch hier meinen Senf dazu geben;-).
Als erstes war ich aber vor allem selber mal im Kindergarten. Der allererste Tag war ein Alptraum, an den ich mich noch 50 Jahre später erinnere. Und ich habe damals mit meinen Tränen auch meine Zwillingsschwester angesteckt, die – bis heute – ein ganz anderer Typ ist.
Fazit und Erfahrung auch meiner Frau als Profi: Gott hat die Menschen vermutlich mit vollster Absicht – meine Wege sind nicht Eure Wege und meine Gedanken nicht Eure Gedanken, heißt es im AT – verschieden gemacht. Das wird die Weisen und Klugen dieser Welt – denen oft und lange vieles verborgen bleibt, außer was gerade Mode ist – immer irritieren. Die Kleinen und Unmündigen aber nicht
Papsttreuer
Danke für diesen Kommentar. In der Tat hat Gott uns alle unterschiedlich geschaffen, sodass auch jeder, besonders jedes Kind, ein Anrecht auf die Berücksichtigung seiner Eigenarten hat. Das aber ist wie gesagt in einem Kindergarten nicht zu leisten, es gelingt ja selbst uns als Eltern mit zwei Kindern nicht immer. Das bedeutet aber auch, dass es Kinder geben mag, für die das Umfeld eines Kindergartens genau richtig ist. Ich glaube nur nicht, dass das für jedes Kind oder auch nur die Mehrheit gilt.
Gottes Segen!
Gast
Glückwunsch zu dieser Entscheidung! 100%ig profitiert ihr Kind davon. Ich bin auch ganz fest der Meinung, dass der Kindergarten bestenfalls nicht schadet. Ganz provokant meine ich, dass kein Mensch eine fünfjährige Ausbildung braucht, um Menschen beim Heranwachsen zu begleiten. Eigentlich brauchen wir gar keine staatlich geprüften Erzieher. Was wirklich von Nöten ist, sind Eltern, denen die Gesellschaft wieder die Wichtigkeit zuschreibt, die sie verdient haben und Eltern, die wie Sie und Ihre Frau, das auch erkennen. Es scheint eben doch nicht egal zu sein, ob eine Erzieherin das Kind betreut oder aber die eigene Mutter, bzw. die eigene Familie. Dass Fremdbetreuung Risiken birgt, wird den Eltern aber nicht mitgeteilt, schlimmer noch, die Erzieher kennen diese Studien meist gar nicht. Mögen die Risiken der Fremdbetreuung mit höherem Lebensalter der Kinder auch geringer werden, gibt es unabhängig von Cortisolwerten, wie ich glaube, andere, heute noch nicht messbare Gegebenheiten, die familiäre Betreuung konkurrenzlos machen. Ich erhoffe mir, dass es ähnlich sein wird wie beim Rauchen. Erst war es en vogue, dann verpönt. Mit der Kita-Betreuung, wird es, wenn weitere Erkenntnisse dazukommen hoffentlich auch so sein. Irgendwann wird man sich wundern, dass man früher die eigenen kleinen Kinder in Massenkindgruppen fremden Menschen überlassen hat.
Unser viertes Kind, 6 Jahre, wurde bisher im Gegensatz zu drei größeren Geschwistern ohne Krippe und Kindergarten groß. Wir durften unglaublich vielfältige, durchweg nur positive Erfahrungen machen, was Krankheiten, Sprachvermögen, Sozialverhalten, Gemütszustand von Kind und Eltern und die familiäre Harmonie betrifft. Schade nur, dass die eingesparten Kita-Steuergelder in Höhe von ca. 50.000 bis 60.000 Euro uns nicht überwiesen werden .
Und wenn wir dürften, würden wir die Grundschulzeit auch „ohne Schule“ verbringen. Aber leider müssen wir uns hier der Schulpflicht beugen – noch.
Papsttreuer
Danke für diesen ermutigenden Kommentar; es erreicht einen nicht eben viel Zustimmung oder Unterstützung, besonders nicht von Seiten der Erzieher, die – naturgemäß – der Ansicht sind, Kinder gehörten in einen Kindergarten. Spannenderweise habe ich die erste echte Zustimmung von unserem Pastor – als Chef des katholischen Kindergartens – erhalten. Der sieht zwar den Kindergarten grundsätzlich positiv, kann aber unsere Beweggründe nachvollziehen und hat Unterstützung in schwierigen erzieherischen Situationen zugesagt. So geht’s eben auch …
Davon abgesehen: Als Zigarrenraucher kann ich Ihrem Bild der Entwicklung wenig abgewinnen, aber ich weiß, was sie meinen :-)
Danke noch einmal und Gottes Segen!
Túrin Turambar
,,Das wird sicher noch mal spannend werden, wenn unseren Kindern schulisch fächerübergreifend nahegebracht werden soll, dass jede “Gender-Konstellation” gleichwertig sein soll, wenn ihnen doch bereits klar ist, dass das Idealmodell das von Vater-Mutter-Kindern ist (ohne andere Konstellationen dabei zu verurteilen).“
,,[…] und das Bessere ist bekanntlich der Feind des Guten.“
… vielleicht bin ich ja nur gewohnt, auf solche Sachen zu achten.
Grüßle
Túrin
Papsttreuer
Danke für den Kommentar, den ich aber – leider – nicht ganz verstanden habe? Widerspreche ich mir?
Für Aufklärung dankbar und mit besten Wünschen für Gottes Segen!
Andreas
Sehr schöner Artikel.
Ich warte schon sehr sehnsüchtig darauf, dass unsere Eltern in Deutschland endlich wach werden. Was derzeit von unserer Regierung auf uns runter geschüttet wird, ist einfach nur gruselig.
Wir brauchen einfach noch mehr Aufklärung über diese ganze Gender Geschichte, die von Otto Normalverbraucher immer noch als „Gleichberechtigung der Frau“ angesehen wird. Dabei ist sie eine Ideologie, die dabei ist alles auf den Kopf zu stellen. Schwarz für weiß und weiß für schwarz zu erklären. Und jeder der andere Ansicht ist, wird mundtot gemacht.
Diese Entwicklung gilt es zu stoppen. Sofern das überhaupt noch möglich ist. Sie ist bereits so in die Instanzen und in den mainstream übergegangen, dass man als Gegner der Gender Ideologie sofort im abseits steht. Einfach nur weil man andere Ansicht ist. Wir befinden uns in einer Phase der eklatanten Beschneidung unsere Freiheiten.
Papsttreuer
Lieber Andreas,
vielen Dank für den Kommentar. Natürlich muss man den bestehenden Tendenzen entgegenwirken; im Vordergrund sehe ich dabei, diejenigen eben nicht „mundtot“ zu machen, die sich einen eigenen Kopf bewahrt haben. Veröffentlichungen wie meine, aber auch die von vielen anderen, auch nicht-christlichen, Medien sollen ein Beitrag dazu sein. Ich denke, jeder kann in dem Gebiet etwas tun, in seinem persönlichen Rahmen und Möglichkeiten.
Gottes Segen!
Hugo
Guter Beitrag. Zu erwähnen wäre noch, dass Kindergarten und Schule dem Bio- Rhythmus so einiger Kinder nicht gerecht werden und massiv in die zeitl. Gestaltungsfreiheit der Familien eingreifen.
Papsttreuer
Danke auch für diesen Kommentar. In der Tat wird der Biorhythmus der Kinder meist nicht berücksichtigt, der sich dann den Öffnungszeiten der Kindergärten anzupassen hat – und die orientieren sich an den Standard-Arbeitszeiten der Eltern. Kein Wunder, dass Erziehrinnen mit übermüdeten oder völlig aufgedrehten kleinen Kindern mitunter überfordert sind – das schaffen nicht mal Eltern in 1:1-Betreuung, aber die passen dann die Spiel- und Ruhezeiten individuell an.
Gottes Segen!
Romy
Vielen Dank für die umsichtige und klare Darstellung einer Väter-Sichtweise! Bitte mehr davon!
Papsttreuer
Danke für das Lob. Meine persönliche „männliche“ Sicht dominiert hier natürlich; nicht unbedingt aus ideologischen sondern auch aus rein praktischen Gründen kommt diese Stimme meist zu kurz.
Gottes Segen!
P.S. Eine schöne Webseite haben Sie da!
Carolus
Ihr letzter Satz hat mich neugierig gemacht; und tatsächlich scheint http://www.nestbau-familie.de eine Schatztruhe zu sein.
Danke für Ihr Postscriptum!
P. S.: Erfreulich, dass Paulus empathische Eltern hat!
Papsttreuer
Verehrter Carolus,
dann danke ich ebenfalls für das Postscriptum und hoffe, dass Sie damit Recht haben!
Gottes Segen!
Anonym
Lieber Herr Honekamp,
es gefällt mir nicht, wie Sie hier alle Kindergärten über einen Kamm scheren und sich anmaßen, beurteilen zu können, was für die meisten Kinder gut ist.
Sie haben nur 2 Kinder, die noch klein sind. Kinder sind sehr unterschiedlich, und ebenso sind Familien sehr unterschiedlich. Die Zeiten, in denen es für Frauen nur einen Beruf gab, nämlich den der Hausfrau und Mutter, sind Gott sei Dank vorbei.
Das schreibt Ihnen eine konservative Katholikin mit sechs Kindern, die alle den Kindergarten besuchen /besucht haben, und die mit Freude auf die schönen Kindergartenjahre zurückblicken.
Ich möchte meinen Namen nicht im Internet veröffentlichen, da ich damit schlechte Erfahrungen gemacht habe.
Nichts für ungut.
Papsttreuer
Danke für den Kommentar – wenn ich ehrlich bin, habe ich ein bisschen auf kritische Kommentare gewartet. Vermutlich kommen die seltener, weil Äußerungen wie meine nicht eben oft auftauchen.
Natürlich sind die Situationen individuell. Ich selbst bin auch ab dem dritten Lebensjahr halbtags im Kindergarten gewesen und bilde mir ein, einigermaßen geraten zu sein. Meine Eltern hatten damals keine andere Möglichkeit, es waren aber auch in den Kindergärten andere Zeiten. Auch unter denen gibt es gute und weniger gute. „Unser“ Kindergarten ist dabei – wenn ich die Untetschiede im Bekanntenkreis betrachte – durchaus ein guter, mit Ausnahme der Betreuungsschlüssel, die aber auch nicht völlig außerhalb der Norm sind.
Weshalb ich den Beitrag etwas polarisierender geschrieben habe, hat einen einfachen Grund: Die Argumente werden heute gar nicht mehr ausgetauscht: Kinder gehören in den Kindergarten, Kindergärten sind gut für Kinder! Meine Position: Die Frage, ob ein Kindergarten gut für Kinder ist, muss sich an der individuellen Situation der Familie und dem Charakter des Kindes orientieren. Da fällt eine Antwort bei 6 Kindern (wir haben sie leider nicht, im Freundeskreis kennen wir aber einige „kinderreiche Familien“) naturgemäß anders aus als bei einer Zwei-Kind-Familie wie unserer. Ich wehre mich aber auch gegen die Standardargumente, die angebracht werden, hinsichtlich der Sozialisiation und der notwendigen Lösung von den Eltern. Das ist – prägnant gesagt – Quatsch. Kinder sollten sich – immer unter der Maßgabe eines normalen Umfelds und der Machbarkeit – an den eigenen Eltern orientieren, dann den Großeltern, dann Verwandten, anderen Bekannten, dann deren Kinder … und irgendwann kann dann mal eine Erzieherin auftauchen. Aber warum es erstrebenswert sein soll, dass sich meine Kinder in einer Erzieherin eine „Ersatzbezugsperson“ suchen, erschließt sich mir nicht.
Darum hoffe ich auf Verständnis: Es geht mir nicht darum, alles über einen Leisten zu scheren. Es geht mir ganz sicher nicht darum, Eltern, die ihre Kinder aus nachvollziehbaren Gründen in einen Kindergarten geben, zu verurteilen. Es geht mir aber deutlich darum, einen Kontrapunkt zu setzen gegen einen angeblichen gesellschaftlichen Konsens, der in zumindest vielen Fällen schädlich für die Kinder ist. Kindergärten sind in vielen Fällen ein zweitbester Ersatz – ihn zum Standard zu erheben, selbst dort, wo der Ersatz nicht notwendig ist, gegen diese Entwicklung trete ich ein!
Ihnen und Ihrer ganzen Familie wünsche ich Gottes reichen Segen!
Papsttreuer
P.S. Ich veröffentliche bei mir auch anonyme Kommentare, so lange sie nicht beleidigend sind (letztere gar nicht). Daher keine Sorge, Anonymität muss den Austausch nicht verhindern.
Hugo
„was für die meisten Kinder gut ist.“
Ist das nicht DER Punkt, dass die Frage danach nicht gestellt wird? Um das Kindeswohl geht es doch bei der Fremdbetreuung sekundär, wenn überhaupt, sondern, wie der Kommentar zeigt, primär um die Erwachsenen, z.B. um die Möglichkeit für die Mutter, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen (was ja durchaus so geschehen kann, dass das Kindeswohl nicht beeinträchtigt wird.
Auch unser Kind geht nicht ungern in den Kindergarten, darf dort auch manches Schöne erleben – aber es ist alles andere als unglücklich, wenn es daheim bei Mama und Geschwistern bleiben darf.
David Decker
Vielen Dank für diesen starken Artikel!
Als „gelernter DDR-Bürger“ bin ich der einzige aus unserer Familie (hab noch 3 Geschwister), der Krippen- und Kindergartengeschädigt war bzw. noch ist (wie mir mehr und mehr bewusst wird). Ich hab teilweise sehr negative Erinnerungen an diese Zeit meines Lebens, weitaus mehr als positive (die es auch gibt!).
Sicher, heute ist manches anders in diesem „System“, aber manches geht wieder in Richtung DDR-System. Damals waren viele Erzieherinnen (blödes Wort, nur Eltern sind die Erzieher) sehr streng und „voll auf Linie“, teilweise herrschten diktatorische Zustände in den Einrichtungen. Man hat mir später erzählt, dass ich in eine andere Gruppe gesteckt wurde, weil ich plötzlich mal angefangen hatte, christliche Lieder aus dem Kindergottesdienst zu singen… So verlor ich meinen Kindergartenfreund – dem ich erst Jahre später auf dem Gymnasium wieder begegnete…
Nun hab ich selber eine Tochter, das 2. Kind ist unterwegs. Hierzulande (Sachsen) wird man mittlerweile *wieder* schief angeschaut, wenn man die Kinder nicht in den Kindergarten gibt. Das ist sehr sehr traurig. Meine Frau wird nur gefragt, ob bzw. wann sie wieder arbeiten geht. Wird sie erstmal gar nicht, denn wir haben uns bewusst entschieden, bei unseren Kindern zu bleiben und sie zu Hause bzw. selber zu betreuen und natürlich zu erziehen. Das bedeutet in Deutschland mittlerweile wieder Opfer und Verzicht für Familien, man wird dafür quasi bestraft, die mickrigen 150 EUR Betreuungsgeld sollen einem ja wieder genommen werden…? Dagegen ist ein Kindergartenplatz in Deutschland dem Staat pro Monat mind. 1000 EUR wert, bei Krippen sogar noch mehr…!
Ich weiß das von vielen Freunden und Bekannten: den Betreuungsschlüssel gibt es nur auf dem Papier. In der Realität sind viele Kinder ständigem Personalwechseln ausgesetzt, manche vertragen das überhaupt nicht, wie wir von Freunden wissen. Und ja: ständig sind Frauen auf Weiterbildung (was eigentlich, „GenderQuark“, oder was?), krank oder im Urlaub… Männliche Erzieher gibt es wohl bei 100 Kindergärten nur 1 oder 2…?
Naja, es ließe sich endlos fortführen. Dabei versuchen viele Mitarbeiter in den Einrichtungen wirklich ihr Bestes. Leider wird das System inzwischen wieder voll politisiert und der Staat will sich offenbar nichts mehr nehmen lassen. Dagegen kommen engagierte Mitarbeiter auch immer weniger an und resignieren wohl irgendwann?
Wer sich für Kindergarten entscheidet für seine Kinder: ok, alles Gute! Absoluten Respekt. Wir haben uns anders entschieden und wollen uns dafür nicht ständig rechtfertigen müssen oder sonst etwas. Wir wehren uns jedenfalls gegen Vereinnahmung.
Papsttreuer
Lieber Herr Decker,
vielen Dank für den Kommentar. Über die Kindergartenzustände in der ehem. DDR kann ich nichts sagen, da höre ich nur Gerüchte, die ich nicht bewerten kann. Umso wichtiger, dass es Menschen wie Sie gibt, die den Vergleich mit heutigen Zuständen ziehen können. Tatsächlich möchte auch ich niemandem vorschreiben, wie er seine Kinder zu erziehen hat, aber das Argumente gegen den Kindergarten gar nicht mehr gehört werden, stimmt bedenklich: Der Kindergarten als gesellschaftliches Dogma!
Meine Frau muss sich auch rechtfertigen, findet aber umgekehrt immer mehr Gleichgesinnte. Unbezahlbar sind aber auch die Blicke freundlicher Passanten, denen unser Junge auf die Frage, ob er denn schon in den Kindergarten geht antwortet: Nein, da bin ich wieder abgemeldet. Für ihn ist das immer wieder ein Glücksgefühl!
Ich kann Sie darum nur darin bestärken, durchzuhalten, die Kinder so lange wie möglich zu Hause zu halten. Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, nicht anders geht, kann man es nicht ändern, aber wir bereuen es jedenfalls bislang nicht, bereuen eher, unseren Sohn nicht schon vorher abgemeldet zu haben.
Gottes Segen!