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Die Demut des Menschen

8. Dezember 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Maria

Nachdem das Thema gestern die Demut Gottes war, dachte ich, wäre es auch gut, ein Wort über die notwendige Demut des Menschen zu verlieren. Und – wie passend – finden wir dazu auch in dem heutigen Festtag „Mariä Empfängnis“ oder genauer „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ und im zugehörigen Tagesevangelium (Lukas 1, 26-38) ein gutes Beispiel.

Der Mensch Maria erhitzt in gewisser Weise immer wieder die Gemüter: die Verehrung (nicht Anbetung), die ihr in der katholischen Kirche zuteil wird, irritiert nicht nur Protestanten und Freikirchler, auch in der katholischen Kirche selbst gibt es nicht wenige Priester, die mit der „Marienfrömmigkeit“ wenig anfangen können. Dabei ist doch gerade Maria diejenige, die uns ein sehr gutes Bild davon gibt, wie sich Gott eigentlich uns Menschen vorgestellt hat.

Wie im heutigen Evangelium bemüht sie sich, den Auftrag Gottes an sie zu verstehen, nicht um ihn in Zweifel zu ziehen, sondern um ihn erfüllen zu können! Die Formulierung „Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?“ wird seit jeher eben nicht als Zweifel gedeutet, sondern als das Bemühen, die Berufung Gottes möglichst gut zu erfüllen.

„Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.“ – das ist allerdings der eigentliche Satz, der uns ein Beispiel dafür gibt, wie wir uns Gott gegenüber verhalten sollen. Was hier nämlich neben dem „Ja“ Marias zum Ausdruck kommt, ist die Freiwilligkeit. Der Mensch – auch Maria ohne Erbsünde – ist mit einem freien Willen geschaffen. Flapsig ausgedrückt hätte sich Gott viel Ärger ersparen können, wenn er uns nicht frei geschaffen hätte … es wäre allerdings nicht mehr das Werk der Liebe gewesen sondern der Unterwerfung!

Was das Christentum von vielen anderen Religionen unterscheidet ist eben, dass uns Gott nicht durch seine schiere Größe einschüchtert um uns seinen Willen aufzuzwingen. Wie gestern beschrieben, er wird Mensch, vor dem wir uns nicht fürchten müssen! Und auch die in der Bibel auftauchenden Engel beginnen ihre Botschaft, wie der Engel Gabriel bei der Verkündigung im Evangelium mit den Worten: „Fürchte dich nicht!“. Das legt nahe, dass es durchaus einen Grund zur Furcht gäbe: Engel als mächtige Geistwesen haben ausreichend Macht und sind doch nur Geschöpfe Gottes! Der möchte aber nicht, dass wir uns aus Angst unterwerfen, sondern, dass wir in Liebe seinem Willen folgen. Nicht, weil er seinen Willen durchsetzen will, sondern weil sein Plan für uns das Beste für uns darstellt, auch wenn wir das manchmal anders sehen und eigene Pläne machen, die wir für besser halten.

Maria unterwirft sich also dem Willen Gottes, aber eben nicht aus Angst vor ihm sondern aus der Erkenntnis, dass der Auftrag, den Gott für sie hat, für sie selbst gut ist und auch einer ist, den nur sie erfüllen kann. Darin gleicht sie wiederum uns: Gott hat einen Plan für uns – eine Berufung, die nur wir erfüllen können – der wir aber nicht zu folgen gezwungen werden. Einer Berufung zum Priestertum kann ein Mann aus Angst vor den Folgen (Ehe- und Kinderlosigkeit) widersprechen. Eine Berufung zur Ehe können Mann und Frau ausschlagen, um sich Optionen offenzuhalten – oder sie folgen dieser Berufung nur eingeschränkt, solange sie es eben für sich für vertretbar halten. Eine Berufung zum Apostolat kann jeder von uns ausschlagen, weil er die Geringschätzung der Welt fürchtet oder seinen persönlichen Erfolg an anderer Stelle sieht. In all diesen Fällen respektiert Gott unseren Willen, wobei wir allerdings mit dieser Freiheit auch eine Verantwortung übernehmen. Mich von Gott abzuwenden kann auch bedeuten, diese Entscheidung für immer zu treffen. Die warnenden Hinweise von Jesus, dass zu einem Tag und einer Stunde die wir nicht kennen, die Entscheidung getroffen wird, ob wir das ewige Leben im Paradies gewinnen oder uns auf ewig aus der Nähe Gottes ausschließen, sollten wir also ernst nehmen. Wie C.S. Lewis schreibt: „Es gibt am Ende nur zwei Arten von Menschen: Die, die zu Gott sagen: ‚Dein Wille geschehe’ und jene, zu denen Gott sagt ‚Dein Wille geschehe’. Alle Menschen, die in der Hölle sind, trafen diese Wahl. Ohne die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, gäbe es keine Hölle. Keine Seele, die ernst und beständig nach Freude trachtet, wird sie jemals vermissen. Wer sucht, der findet. Wer anklopft, dem wird aufgetan“ (C. S. Lewis, Die große Scheidung).

Genug aber der warnenden Worte: Gottes Barmherzigkeit ist riesig und so haben wir jeden Tag auf’s neue die Möglichkeit „Ja“ zu Gottes Willen zu sagen. Wir können damit dem Beispiel Mariens folgen – und sie auch für unsere Entscheidungen um Unterstützung bitten: schließlich ist sie direkt in den Himmel aufgenommen worden (so der katholische Glaube), steht also immer vor Gott, und – um ein bisschen Marienfrömmigkeit wieder mit einzubringen -:wie sollte Jesus die Bitten seiner leiblichen Mutter abschlagen?

Folgen wir also dem Beispiel menschlicher Demut, dass uns Maria gibt, und bitten wir sie um ihre Fürsprache, dass Gott uns ausreichend Glauben verleiht, der uns seinen Plan für uns erkennen lässt und die Demut und den Willen gibt, diesem Plan auch zu folgen!

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Posted in: Allgemein Tagged: C.S. Lewis, Demut, Furcht, Gott, Maria, Mensch, Unterwerfung

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