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Na also!

28. September 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Es gibt dann doch ab und zu mal gute Nachrichten, wenn auch die nachfolgende kein Grund für Triumphgeheul ist: der deutsche Presserat beurteilt die Darstellung von Papst Benedikt XVI. auf dem Titanic-Cover als „entwürdigend und ehrverletzend“. Dadurch werde die Ziffer 9 des Pressekodex verletzt („Es widerspricht journalistischer Ethik, mit unangemessenen Darstellungen in Wort und Bild Menschen in ihrer Ehre zu verletzen.“).

Laut Pressemitteilung begründet das Gremium seinen Entschluss wie folgt:

Zwar hat Satire die Freiheit, Kritik an gesellschaftlichen Vorgängen mit den ihr eigenen Stilmitteln wie Übertreibung und Ironie darzustellen. Im vorliegenden Fall wurde die Grenze der Meinungsfreiheit jedoch überschritten. Das Gremium sah keinen Sachbezug zur Rolle des Papstes in der „Vatileaks“-Affäre gegeben. Die Person Joseph Ratzinger wird von TITANIC als „undichte Stelle“ tituliert und durch die befleckte Soutane der Lächerlichkeit preis gegeben. Dies ist nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt, urteilte das Gremium.
(Hervorhebung durch mich)

Insgesamt sind offenbar 182 Beschwerden beim Presserat eingegangen (eine davon auch von mir), die sich auf das Titanic-Cover bezogen.

Ist das jetzt ein Sieg für die Kirche, ein Sieg für den Glauben? Zunächst mal ist die „öffentliche Rüge“, wie sie jetzt ausgesprochen wurde, die schärfste Beurteilung die der Presserat abgeben kann, wobei auch eine solche Rüge keine Konsequenzen hat. Da der Presserat aber selbst mit Journalisten besetzt ist, darf man andererseits wohl davon ausgehen, dass bei allem Verständnis für Kirchenkritik auf deren Seite, in diesem Fall eine Grenze überschritten wurde. Wesentlich scheint mir an der Begründung zu sein, dass es keinen „Sachbezug“ zur Rolle des Papstes in der „Vatileaks“-Affaire gibt. Was von dem Cover bleibt ist also die einhellige Meinung, dass es sich hier gar nicht um Satire sondern um einen schmierigen Pennälerwitz handelt, für den man seitens der Titanic-Redaktion eigentlich um Entschuldigung bitten sollte – auf eine solche ehrlich geäußerte Bitte werden wir aber sicher lange warten dürfen.

Man kann also nicht davon ausgehen, dass sich die Titanic zukünftig solcher Entgleisungen enthält, zumal man seitens der Redaktion auf die Verkaufszahlen schielen wird, und an denen gemessen wird das Cover wohl ein Erfolg gewesen sein. Dass man jetzt versucht, die Scharte des Vorwurfs, gegen Christen gratismutig, gegen den Islam aber kuschend zu sein, mit einem Cover mit Bettina Wulff im Arm eines Mannes mit Säbel, der wohl Mohammes darstellen soll, auszuwetzen, zeigt nur das ganze Unvermögen der Titanic, eigene Verantwortung zu übernehmen. Man darf gespannt sein, ob man hier wiederum zum Schluss kommen kann, dass die Darstellung weder einen Sachbezug zur aktuellen Diskussion um das Mohammed-Video, noch zu der Verteidigung von Bettina Wulff gegen Vorwürfe zu angeblichen Kontakten ins Rotlichtmilieu, hat. Ein Nachtreten gegen Bettina Wulff ist zudem erneut gratismutig! Besserung der Redaktion der Titanic oder deren Leserschaft wird also nicht zu erwarten sein!

Dennoch stimmt mich das Urteil der Journalisten des Presserates hoffnungsfroh: Wie es so schön heißt gibt es bei einer Ansammlung von zehn Leuten immer mindestens einen Idioten. Als solche haben sie die Titanic-Redaktuere mit Leo Fischer an der Spitze selbst enttarnt und die Journalistenschaft, die in diesem Blog ansonsten meist nicht so gut wegkommt, hat sie auch identifiziert und das, was sich die Titanic erlaubt hat als nicht mehr von der Meinungsfreiheit gedeckt beurteilt. Offenbar ist man also gewillt, bei aller Kritik an Kirche und Papst doch noch ein Mindestmaß an „Contenance“ zu wahren – was nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass der Weg zu einem fairen und journalistisch korrekten Umgang der Mehrzahl der Journalisten mit Kirche, Vatikan und Papst noch ein weiter ist.

Kleiner Nachtrag: wer es sich antun will findet in der untenstehenden Pressemittelung eine quengelnde Rechtfertigung der Titanic-Redaktion, der offenbar die Rolle des Presserates selbst nicht ganz klar ist, wenn sie sich auf die zurückgezogene Unterlassungserklärung des Vatikans bezieht, die mit den Beschwerden beim Presserat und deren Urteil gar nichts zu tun hat (Quelle: Titanic) Sei’s drum, jeder blamiert sich so gut er kann und Leo Fischer eben vorneweg – beten wir für ihn und seine Redaktion, dass sie doch noch irgendwann die Umkehr schaffen!

Der Beschwerdeausschuß des Deutschen Presserats hat sich aufgrund von 182 Beschwerden mit dem TITANIC-Titel „Halleluja im Vatikan – Die undichte Stelle ist gefunden!“ beschäftigt. Er sieht in dem Titel eine Verletzung der Ziffer 9 des Pressekodex, „Schutz der Ehre“. Das Gremium „sah keinen Sachbezug zur Rolle des Papstes in der ‚Vatileaks‘-Affäre“ gegeben. „Die Person Joseph Ratzinger“, so der Presserat weiter, „wird von TITANIC als ‚undichte Stelle‘ tituliert und durch die befleckte Soutane der Lächerlichkeit preisgegeben.“ Chefredakteur Leo Fischer hält hierzu fest: „Der Presserat kann offenbar Papst Benedikt nicht an seiner Dienstkleidung erkennen.“ Der Papst war in vollem Ornat und mit typischer Handbewegung seines Berufsstands abgebildet gewesen. Zudem habe der Papst nicht als Privatperson Joseph Ratzinger, sondern ausdrücklich als „Papst Benedikt XVI.“ in seiner Funktion als katholisches Kirchenoberhaupt gegen das Satiremagazin auf Unterlassung geklagt.

Über den Sachbezug zwischen der Vatileaks-Affäre und dem Titelbild kann sich der Presserat in der am Freitag erscheinenden Oktoberausgabe von TITANIC informieren. In dieser findet sich der Widerspruch von TITANIC-Anwältin Gabriele Rittig gegen die päpstliche Verfügung vor dem Landgericht Hamburg in gekürzter, presseratsfreundlicher Form.

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Posted in: Allgemein Tagged: Rüge, Benedikt XVI, Leo Fischer, Papst, Presserat, Satire, Titanic

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