Am gestrigen Himmelfahrtstag, der von vielen auch als Vatertag betrachtet wird, durfte ich bei einer Veranstaltung des Projekts LiebeLeben für Männer unter dem Motto Grenzenlos Mann nicht nur teilnehmen sondern auch einen kleinen Vortrag halten über das Mann sein. Natürlich war ich ein bisschen nervös kann ich so einen Vortrag eigentlich halten, bin ich Mann genug, um anderen Männern etwas über das Mann sein zu berichten, Ihnen dazu sogar noch etwas Neues zu vermitteln? Und noch dazu standen der Rahmen des Vortrags (Powerpoint-Charts und grobe Inhalte) im Vorfeld bereits fest, sodass ich also quasi einen bestehenden Vortrag zu meinem eigenen machen musste. In der Vorbereitung war das nicht einfach und hat einiges an Stunden der Auseinandersetzung auch mit meinem eigenen Mann-sein erfordert.
Aber mit Gottes Hilfe: Es hat sich gelohnt, jedenfalls für mich und wie ich hoffe und den ersten Rückmeldungen entnehme auch für die Teilnehmer! Wie man sich denken kann, geht es bei den Grenzenlos Mann Veranstaltungen nicht um säkulare Tschakka-Runden sondern darum, unser alle Berufung als Mann zu entdecken, die persönliche, göttliche Berufung als Mann zu hören und sie dann auch im Leben umzusetzen. So ist heute in Gesellschaft, Medien und Politik schon eine erste Aussage, mit der ich in den Vortrag gestartet bin: Ein Mann ist keine Frau nicht mehr Allgemeingut. Eine Ideologie des Gender Mainstreaming, die nicht Gleichberechtigung von Mann und Frau sondern Gleichheit der Geschlechter und aller sexueller Orientierung propagiert, verbietet eigentlich schon einen solchen Satz. Und doch ist uns allen, die zumindest einen Rest an unideologisiertem gesunden Menschenverstand behalten haben klar, dass es nicht nur körperliche Unterschiede zwischen Mann und Frau gibt sondern auch fundamentale Unterschiede in ihrem Wesen.
Für Christen ist das auch gar nicht kritisch und hat vor allem nichts mit einer Wertung zu tun: Frauen und Männer sind beide nach dem Abbild Gottes geschaffen und repräsentieren unterschiedliche Wesenszüge Gottes! Wer wollte da sagen, dass die Wesenszüge einer Frau weniger (oder mehr) wert wären, als die von Männern? Einmal so eingestimmt kann man sich dann getrost mit den Wesenszügen des Mannes als Abenteurer, Kämpfer, Initiator, Beschützer etc. auseinandersetzen. Das wir Männer bei alldem weniger komplex gestrickt sind als Frauen, ist auch keine Neuigkeit für diejenigen, die offenen Auges durch die Welt laufen.
Über die Inhalte des Vortrags möchte ich an dieser Stelle gar nicht weiter ins Detail gehen, weil sie auch nur einen Ausschnitt aus einem Gesamtprogramm des Wochenendes darstellen (leider konnte ich nur gestern teilnehmen), die zum Gesamtverständnis notwendig sind. So kann ich jedem Mann nur empfehlen, mindestens einmal an einem solchen Wochenende teilzunehmen, um sich selbst, sein Mann sein, seine spezifischen Berufungen, immer auch mal wieder in Frage zu stellen: Bin ich eigentlich der Mann, den Gott mit mir im Sinn gehabt hat? Entspreche ich noch dem göttlichen Bild des Kämpfers und Abenteurers? In meinem Vortrag habe ich diese Frage auf einen einfachen Punkt zusammen gedampft: Wenn mich mein Leben oder wesentliche Teile davon langweilt ist es vermutlich nicht das, was Gott für mich im Sinn gehabt hat!
Dankbar bin ich aber nicht nur, dass ich den Vortrag halten durfte sondern auch für die Zusammensetzung der Teilnehmer: Gestandene, gläubige Männer, die im Berufsleben stehen, ihren Familien teilweise schon seit vielen Jahren dienen, und die aus ihrem Glauben keinen Hehl machen, die zu Beginn der Veranstaltung und auch zu den Mahlzeiten ganz selbstverständlich beten und das Angebot von Pater Michael Luxbacher LC, der durch die ganze Veranstaltung führt, zur Heiligen Messe gerne angenommen haben und die Spaß hatten auch an der wunderbar vorbereiteten Outdoor-Veranstaltung (einer Erlebnistour durch die Kluterthöhle in Ennepetal, deren Besuch ich allen Vätern mit ihren Söhnen nur empfehlen kann durch dunkle Höhlengänge kriechen, tief unter der Erde und sich dabei ordentlich dreckig machen!), dem späteren Grillen, lockeren Gesprächen bei Tisch oder einfach zwischendurch So cool kann es sein, ein katholischer Mann zu sein! Und so habe ich von den Männern mindestens so viel gelernt, was es heißt, Mann zu sein, wie die das hoffentlich von mir mitgenommen haben.
Schade, dass ich nicht die gesamte Veranstaltung teilnehmen konnte, das werde ich in Zukunft aber sicher wieder tun und kann es nur jedem Mann ebenfalls empfehlen: eine kleine Auszeit mit gleichgesinnten katholischen Männern, fromm aber nicht frömmelnd und mit ganz viel Spaß am Leben und an dem, was uns der liebe Gott so an Abenteuern anbietet!