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Stadt ohne Gott

21. August 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Beim Papstbesuch in Berlin 2011 verwehrte sich der Berliner Erzbischof Woelki gegen die Formulierung, Berlin sei eine gottlose Stadt. Gott sei auch in Berlin, in vielen Fällen vielleicht nicht so leicht zu erkennen, aber eben doch da. Man kann auch theologisch argumentieren, dass Gott selbstverständlich in der Welt ist, es mithin wo es Menschen gibt auch Gott gibt.

Von einer Stadt ohne Gott zu sprechen ist so also theologischer Unsinn, wobei im Unterschied hierzu genau der oben beschriebene Zustand, den Kardinal Woelki bezeichnet, eine Stadt ohne Gott ausmacht: eine Stadt, in der der überwiegende Teil der Einwohner von Gott nichts wissen will, in der Gott im Sprachgebrauch nicht mehr vorkommt, in der Kirchen, wenn es sie gibt leer stehen oder nicht besucht werden und in der man sich – ein bisschen Wohlfühlen muss schon sein – anderen Götzen zuwendet. So findet man in Berlin, so mein subjektiver Eindruck von Besuchen der Familie meiner Frau, jede Menge Esoterik und – als „Hauptkirchen“ – an jeder Ecke einen Bio-Laden. Sicher, es ist ein subjektives Gefühl und womöglich bin ich auch in den richtigen Ecken nicht gewesen, aber Berlin ist ein Pflaster, auf dem ich als Christ ungern bin und von dem ich glaube, dass Gott mich dort auch nicht haben möchte.

Wie zum Beweis der „Gottlosigkeit“ dieser Stadt hat jetzt in Friedrichshain-Kreuzberg das Bezirksparlament auf Antrag der „Piraten“, unterstützt von SPD, Grünen und Linken den Beschluss gefasst, dass die sogenannte „Bezirksmedaille“, eine Ehrung für besonderes Bürgerengagement, nicht mehr an Bürger vergeben werden darf, wenn sie sich im Rahmen einer religiösen Gemeinschaft engagieren. Die BZ Berlin berichtet:

Die Piraten begründeten ihren Antrag mit dem Satz: „Religion passt nicht zu Friedrichshain-Kreuzberg“. Grüne, SPD und Linkspartei folgten dieser Auffassung. Die CDU, die in diesem Bezirk als Splittergruppe mit vier BVV-Politikern arbeitet, stimmte dagegen

.

Totalitärer kann man es fast nicht begründen, das hätte Adolf-Nazi nicht besser formulieren können.

Jessica Zinn, Fraktionschefin der Piraten versucht zu beschwichtigen: „Menschen, die sich im Rahmen einer Kirche ehrenamtlich engagieren, können weiter geehrt werden. Wir fanden nur, niemand sollte geehrt werden, nur weil er zum Beispiel evangelisch ist“. Da ist sicher was wahres dran, dann sollte man aber ehrlicherweise auch aufzählen, wer denn in der Vergangenheit den Preis erhalten hat, „nur weil er evangelisch ist“?!

Den antireligiösen Ausputzern mit dem Wahlspruch „Kauft nicht bei Gläubigen!“ geht diese Regelung aber noch nicht weit genug. Darüber hinaus sollen in dem Bezirk Straßenfeste zukünftig keinen religiös geprägten Namen mehr tragen: Weihnachtsmarkt adé, es kommt der Wintermarkt. Immerhin ist man sich im Furor gegen Gott insofern einig, dass man auch andere Religionen nicht von dieser Regelung ausnimmt: ein muslimisches Straßenfest zum Ende des Ramadan durfte in diesem Jahr nicht „Ramadan-Fest“ heißen sondern „Sommerfest“.

Das Ziel ist klar: Gott und Religion ist aus dem öffentlichen Bewusstsein zu entfernen. Das „Opium für’s Volk“, wie sie von linken und atheistischen Zeitgenossen gerne bezeichnet wird, steht dem Dealen mit linken Erlösungsdrogen im Weg. Wer an Gott glaubt (jedenfalls im Rahmen der gängigen Religionen), der kann mit Genderwahn wenig anfangen, der ist immun gegen die politisch gewünschte Auslöschung familiärer Strukturen, legt Wert auf die selbstbestimmte Erziehung der Kinder durch die Eltern, steht staatlichen Eingriffen in die persönliche Freiheit (ob Religions- oder andere bürgerliche Freiheiten) im Zweifel skeptisch gegenüber – kurz: er widerspricht allem, was linke Sozialingenieure in ihrem Tunneldenken so den lieben langen Tag aushecken (was nicht bedeutet, dass das nicht auch nichtgläubige Menschen tun, bei den Gläubigen ist das aber quasi systemimmanent).

Ziel von „Piraten“ wie auch von SPD, Grünen und Linken, die sich mit den Forderungen gemein machen, ist die Stadt ohne Gott zu errichten. Da stehen sie den totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts in nichts nach, was es für sie so erforderlich macht, sich vehement von ihnen zu distanzieren (von dem einen „Sozialismus“ mehr als von dem anderen). Das Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg ist demokratisch gewählt, man wird nicht ganz falsch in der Annahme liegen, dass zumindest ein Großteil der Einwohner die Neureglungen durchaus positiv wertet. Umso wichtiger ist es in jedem anderen Umfeld, Flagge zu zeigen: Kreuze in die Wohnung, religiöse Symbole in die Öffentlichkeit und „Weihnachtsmarkt – jetzt erst recht!“

Quellen: Tagesspiegel und BZ

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Posted in: Allgemein Tagged: Ersatzreligion, Friedrichshain-Kreuzberg, Piraten, Stadt ohne Gott

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