Wenn christliche Flüchtlinge von anderen über Bord geworfen werden … Wo liegen die Grenzen der Barmherzigkeit?
Jetzt hatte ich gerade gestern einen Beitrag zum Thema Barmherzigkeit gegenüber Flüchtlingen aus Nordafrika veröffentlicht … und wie als Antwort darauf, geht die Nachricht über Gewalt auf Flüchtlingsbooten durch die Presse. Wie gemeldet wird, sind 12 Menschen von einem Boot über Bord geworfen worden und ertrunken. Dass solche Boote der Hölle auf Erden vermutlich recht nahe kommen, kann sich jeder denken, der mal Bilder davon gesehen hat. Dass es dabei zu Streitereien kommt, die Nerven blank liegen … nicht auszuschließen.
Zwischen blank liegenden Nerven und dem bewussten Umbringen von Menschen liegt aber noch eine ganze Wegstrecke, so dass man sich schon fragen kann, ob man die Täter nicht stante pede wieder zurück in ihre Heimat schicken soll. Wer sich einen solchen Einstand gönnt, kann nicht mit besonderer Solidarität rechnen. Noch mehr betroffen machen einen aber die Hintergründe: So hätten die 15 Verdächtigen (andere Flüchtlinge haben wohl über sie berichtet, etwas zu beweisen wird eher schwer fallen) „aus Wut über den christlichen Glauben“ der Opfer gehandelt.
Dass muss man sich – auch wenn man es eigentlich gar nicht will – vorstellen: Menschen flüchten gegen vermutlich nicht wenig Geld auf so einen Seelenverkäufer, ihre Sorge ist es, Italien zu erreichen, die Freude mag aber auch bestehen, der Verfolgung oder dem Elend im Heimatland endlich entgangen zu sein … und dann werden Menschen wegen ihres Glaubens ermordet!
Wer da in sich nicht archaische Gefühle entdeckt sondern das mit einer schweren Kindheit und den Zuständen auf dem Boot erklären will muss schon besonders abgebrüht sein. Und solche Umstände führen die Fragen der Barmherzigkeit an ihre Grenze: Ist es wirklich unsere moralische Pflicht, diese Menschen aufzunehmen? Man muss doch zumindest die Frage stellen, ob es sich dabei überhaupt um Flüchtlinge handelt oder nicht doch um die bereits gestern erwähnten Islamisten, die sich unter die Flüchtlinge mischen um nach Europa zu gelangen. Vor Menschen wie denen flüchten andere – sie sind keine Flüchtlinge sondern lediglich Verbrecher! Barmherzigkeit im Sinne einer Aufnahme im Westen und unserem Bemühen, sie zu integrieren ist da völlig fehl am Platz.
Ist das aber nicht eine Bedingung für Barmherzigkeit, wie ich sie gestern eher von mir gewiesen habe? Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht! Was ich aber sicher glaube ist, dass solche Täter Barmherzigkeit ausnutzen, die moralische Verpflichtung zur Hilfe, die wir in unserem Gewissen spüren, auf eine Art und Weise missbrauchen, die sie außerhalb dessen stellt, was ihnen Anspruch auf Hilfe geben würde. Und solche Menschen sorgen dafür, dass hierzulande das Verständnis für Flüchtlinge eher sinkt und die Vorbehalte langsam aber sicher überwiegen.
Es hilft alles nichts, es gibt Tausende von Menschen die ganz ehrlich Hilfe bei uns suchen: Schutz vor Verfolgung oder Besserung ihrer elenden Lebensumstände. Ihnen auf intelligente Art zu helfen ist unsere moralische Verpflichtung (was nebenbei nicht gleichbedeutend ist mit einer Zustimmung zum dauernden Aufenthalt). Wer aber hierher kommt und eigentlich keine Hilfe braucht sondern direkt kriminell wird, und das auch noch auf eine solche menschenverachtende Art und Weise … Ist es da unbarmherzig, sie wieder zurück zu schicken, selbst wenn ihnen in ihrer Heimat Verfolgung drohen sollte? Ich bin geneigt, mit „nein“ zu antworten … und bete, dass ich eine bessere Antwort finde.