Dass es auch bei ihrem Job hilft, Halluzinogene zu konsumieren, beweist Marlene Mortler, Drogenbeauftrage der Bundesregierung.
Drogenbeauftragte mit ihrem Furor gegen alles was aromatisch schmeckt, riecht und Qualm erzeugt, haben bei mir sowieso schon einen schweren Stand. Wenn sie undifferenziert gegen alles agitieren, was irgendwie nach Drogen aussehen könnte, wird es für einen freiheitsliebenden Menschen nicht besser. Und wenn sie sich dann noch selbst neue Tätigkeitsfelder suchen und argumentieren, ist meine Geduld vollends am Ende.
Nun kann ich mich aber nicht mit jedem Unsinn, den Marlene Mortler, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung (ob die Heiko Maas versorgt?) verzapft, gleichermaßen beschäftigen. Da aber in dieser Woche ausreichend Probleme auf diesem Blog gewälzt wurden, nutze ich die manchmal augenzwinkernde, aber dennoch ernst gemeinte Analyse einer Pressemitteilung dieser Dame auf dem Blog ScienceFiles – Kritische Wissenschaft. Unerbittlich geht es auf diesem Blog gegen Scheinwissenschaftlichkeit und angeblich wissenschaftlich fundierte politische Aussagen.
Wenn man dann auch noch „Flüchtigkeitsfehler“ begeht wie Frau Mortler bei der Vorstellung „erster Ergebnisse des Projektes BLIKK-Medien“, die Auswirkungen der „digitalen Welt“ auf Kinder zu analysieren beauftragt ist, dann hat man schnell die Lacher gegen sich:
“Mehr als 50% der befragten Eltern fühlen sich hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Medien in ihrer Kindererziehung unzureichend informiert”, erklärt Marlene Mortler und dokumentiert damit eindrücklich, dass sie mindestens doppelt sieht, denn weiter unten im Bericht (dazu gleich) heißt es: “Mehr als 23% der befragten Eltern zum Thema “Mein Kind im Umgang mit den Medien” fühlen sich hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Medien in ihrer Kindererziehung unzureichend informiert”.
100% der Drogenbeauftragten des Bundes, so müssen wir folgern, sind nicht in der Lage, einen Satz aus einem Teil der Pressemeldung richtig in einen anderen Teil der Pressemeldung zu kopieren. In welcher virtuellen Welt leben die 100%igen Drogenbeauftragten eigentlich?
Das ist aber natürlich nicht der einzige Lapsus, den ScienceFiles aufdeckt. Denn hat man sich erst mal durchgearbeitet stellt man fest, dass die ganze Analyse auf extrem wackeligen Beinen steht. Da ist es gut, einfach mal nicht mit Prozent- sondern mit absoluten Zahlen zu rechnen:
Wie immer, wenn Pressemeldungen im Rauschzustand verfasst werden, schleicht sich die ein oder andere unbeabsichtigte Information ein. Z.B. die Anzahl der Befragten, die in der “BLIKK Pre-Test-Projekt-Phase” befragt wurden. Es handelt sich dabei um: 26 Versprengte.
In Worten: Sechsundzwanzig.
Nehmen wir die 26 Eltern mit ihren Angaben zu 60 Kindern und machen wir die manipulative Pressemeldung zu einer faktenbasierten Pressemeldung:
Manipulationsversuch Realität Mehr als 23 % der befragten Eltern zum Thema „Mein Kind im Umgang mit Medien“,
fühlen sich hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Medien in ihrer Kindeserziehung
unzureichend informiert6 befragte “Eltern zum Thema „Mein Kind im Umgang mit Medien“, fühlen sich hinsichtlich des Umgangs mit digitalen Medien in ihrer Kindeserziehung
unzureichend informiert.Mehr als 60% der 9-10 jährigen Kinder (U-11) können sich weniger als 30-Minuten ohne
Nutzung von digitalen Medien beschäftigen36 9-10 jährige Kinder (U-11) können sich weniger als 30-Minuten ohne Nutzung von digitalen Medien beschäftigen “Im Rahmen dieser Pre-Test-Projektphase konnte belegt werden, dass diese BLIKKStudie
eine Forschungsrelevanz im digitalen Medienzeitalter hat.”Wer von der Drogenbeauftragten Steuergelder erhalten will, muss 26 Eltern einsammeln, z.B. im Kindergarten vor Ort, sie unsinnige Fragen fragen, einen ominösen 30% Anteil behaupten und aufgrund von 6 Befragten einen Drogennotstand erklären. Das genügt.
Es lohnt, den Rest des Beitrags zu lesen – sonst hätte ich ihn auch nicht verlinkt – wie auch andere Beiträge des Blogs zu stöbern, der immer wieder mit diebischer Freude auch Pseudo-Wissenschaftliches wie „Gender-Wissenschaften“ auseinandernimmt.
Viel Spaß also beim Stöbern!