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Todesgurken und ewiges Leben

31. Mai 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Manchmal muss man auch bei ernsten Themen unwillkürlich lachen …- auch der ernstestes Hintergrund ist immer noch so zu banalisieren, dass man, wenn man ganz alleine wäre, sich schütteln müsste. So heute Morgen mit der Bildschlagzeile „Darm-Seuche: Wurden die Todes-Gurken in Hamburg verseucht?“

Natürlich ist das für alle Betroffenen kein Spaß und jedes Opfer ist eines zuviel –- aber letztlich, ist noch die Verhältnismäßigkeit gewahrt? Was ist es, dass uns jede schlechte Nachricht direkt als Katastrophe verkauft wird und sie auch als solche wahrgenommen wird. Und woran liegt es, dass der Tod bei alldem immer wieder eine besondere Anziehungskraft ausübt: Todes-Gurken, Killer-Virus -– kleiner geht es wohl nicht? Was alle Atheisten und Agnostiker gemeinsam bislang nicht geschafft haben, ist, dem Ende des irdischen Lebens seine Faszination, für einige seinen Schrecken, zu nehmen! Dieses -– vermeintliche -– Ende hat wohl zu allen Zeiten schon etwas Mystisches gehabt. Ich bin kein Soziologe und kein Ethnologe, aber ich nehme an, dass es einen Grund hat, dass es wohl keine Kultur gibt, die mit ihren Toten respektlos umgeht, die nicht gebannt auf diesen singulären Zeitpunkt schaut und ihn zu deuten versucht. Selbst solche Entgleisungen wie die Körperwelten von Gunter von Hagen erhalten ihren Schauer von der Besonderheit dieser Situation, der Umgang in kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Toten der Gegner offenbart viel über die Kultur des Siegers. Das in vielen Städten zu findende Denkmal des unbekannten Soldaten ist ebenfalls ein Hinweis darauf, dass der Tod eine Sonderstellung im Leben hat.

Wenn ich versuche, mich in die Position eines Atheisten zu versetzen, dann müsste für mich der Tod eine große Beleidigung sein: ich schaffe mein Lebenswerk, und wenn ich dann die „Altersgrenze“ erreicht habe, braucht es vermutlich nur noch drei Generationen, bis sich niemand mehr an mich persönlich erinnert und nicht viele mehr, bis das Andenken an mich völlig ausgelöscht ist (es sei denn ich habe eine historisch wichtige Rolle gespielt, dann kann das etwas länger dauern). Kein Wunder also, wenn in der säkularen Welt der Tod am liebsten aus dem Leben ausgeklammert wird oder alles Tödliche gleich mit einem Mystizismus umgeben wird, der ihn unaussprechlich macht. Dabei gibt es, ich verlasse dann lieber die Sicht eines Atheisten, eine Alternative. Ich habe mich entschlossen, dass der Tod keine Macht über mich hat –- ich werde sterben, aber dieser irdische Tod hat eben nicht das letzte Wort, dafür ist Jesus gestorben und auferstanden.

„Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz. Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch Jesus Christus, unseren Herrn. Daher, geliebte Brüder, seid standhaft und unerschütterlich, nehmt immer eifriger am Werk des Herrn teil und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist.“ (1. Kor 15, 55-58)

„Denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht vergeblich ist“ -– das wäre ja gerade die Umkehrung der „Beleidigung durch den Tod“. Meine Mühe im Leben bleibt wertvoll, ich werde nicht aus den Büchern gestrichen, jedenfalls nicht aus dem Buch, das wirklich zählt. Und so wie ich wurden auch alle anderen nicht einfach ausgelöscht. Auch die, an die sich heute kein Mensch mehr auf dieser Erde erinnert, sie alle haben nicht vergeblich gelebt und gekämpft. Wichtig ist nur noch die Mühe, der Kampf, nicht der Erfolg oder die Dauerhaftigkeit. Wenn ich mich um Heiligkeit bemühe, sollte diese Mühe dann bei Gott vergeblich gewesen sein, auch wenn ich immer wieder falle und nach irdischen Maßstäben die Heiligkeit nicht erreicht habe?

Ich glaube von Nicolás Gómez Dávila stammt der Satz „“Der Glaube löst keine Probleme, aber er macht sie lächerlich““ -– in Abwandlung könnte man sagen „“Der Glaube verhindert nicht den irdischen Tod, aber er macht ihn lächerlich“,“ – und so kann man dem Tod auch vor dem Hintergrund kleiner und großer Katastrophen, persönlicher Betroffenheit und Trauer, lächelnd begegnen und ihm ins Gesicht sagen: „Weil Christus für mich gestorben ist, hast Du keine Macht über mich!“ Und all den Todes-Gurken in dieser Welt kann man dann tatsächlich auch etwas Erheiterndes abringen!

Beten wir für uns selbst und jeden anderen Menschen, dass wir, wenn es soweit ist, dem Tod genau so gegenübertreten können!

P.S. Für alle mit Humor hier noch eine schöne Beschreibung der Vorgänge und Folgen hinsichtlich der „spanischen Nazi-Atomgurke, die uns alle mit ihrem riesigen, sexistischen EHEC-Killervirus vernichten wird.“: http://ef-magazin.de/2011/05/30/3010-ehec-gurken-schlimmer-als-fukushima

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Posted in: Allgemein Tagged: Glaube, Jesus, Tod

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