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Endzeit in England?

10. August 2011 by Papsttreuer
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Krawalle in England
Wer in den letzten Tagen die Bilder der Krawalle aus Englang verfolgt hat, kommt nicht umhin, sich an Endzeitfilme zu erinnern: eine entfesselte, gewaltbereite Menge ohne Hemmungen vor Menschenleben, geschweige denn vor Gewalt gegen Gebäude, Autos etc. Ausgelöst durch einen Funken (die Tötung eines Familienvaters durch einen Polizisten bei noch nicht geklärten Hintergründen), der aber wohl nur den Auslöser und nicht die wahren Gründe für die Eskalation der Gewalt liefert.

Was mich an dem Thema beschäftigt ist denn auch nicht so sehr die Frage nach dem genauen Hintergrund der Wut der Beteiligten sondern nach der Sicherung, die offenbar kollektiv durchgebrannt sein muss, um alle zivilisatorischen Korrektive außer Kraft zu setzen. Ich maße mir nicht die Arbeit eines Soziologen an, auch bin ich kein intimer Kenner der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Großbritannien. Aber was, wenn die Hintergründe gar nicht in sozialen Schieflagen zu suchen sind, sondern auch diese nur ein Aspekt der Gewaltausbrüche sind? Was, wenn der Verlust der Zivilisation eine Entwicklung ist, die auch in sozial gefestigten Strukturen auftreten kann? Was, wenn die Hemmschwelle vor der Zerstörung von Sachen und vor der Verletzung oder gar Tötung von Menschen gar nicht in erster Linie eine Frage des sozialen Status und der Entwicklungsmöglichkeiten ist? Was, wenn diese Umstände nur eine Art Brandbeschleuniger in einer schon explosiven Mischung ist, der dann nur noch ein Funken zur Explosion fehlt?

Oder anders gefragt: was hindert die Menschheit unter normalen Umständen aufeinander los zu gehen ohne Rücksicht auf persönliche Verantwortung des jeweils anderen (also mal abgesehen von Notwehr oder Affekthandlungen oder persönlichen Ressentiments)?

Wie wäre es denn mit der Einstellung zum Leben im Allgemeinen – und da steht es an vielen Stellen nicht allzu gut:

Ungeborenes Leben ist in Europa zwischenzeitlich fast ungeschützt: in Deutschland können Abtreibungen innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate ohne Begründung durchgeführt werden, anschließend bis zur Geburt bei bestimmten Indikationen, die aber bspw. auch die Unverhältnismäßigkeit der Geburt und der Pflege des Kindes durch die Mutter beinhalten.

Menschen mit Behinderungen werden zunehmend gering geachtet: sie erscheinen vielen Menschen zunehmend als Belastung und Kostenfaktor. Bester Ausdruck dieser Gesinnung ist die Argumentation zur Zulassung der Präimplantationsselektion in vielen Ländern.

Der Schutz älterer Menschen, insbesondere derer die nicht mehr selbständig leben können, wird immer weiter „sturmreif geschossen“: Ärztevertreter fordern immer wieder eine Freigabe der aktiven Sterbehilfe, Sterbehilfeorganisationen erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Damit wächst auch der Wunsch älterer Menschen, den Kindern und der Gesellschaft nicht zur Last fallen zu wollen.

Das alles, von Papst Johannes Paul II. mal mit der Kultur des Todes beschrieben, hat in den vergangenen Jahren Fahrt aufgenommen. Prognostiziert wurde die Entwicklung übrigens schon zu Zeiten von Papst Paul VI, dessen Enzyklika Humanae Vitae viele der Entwicklungen, die wir heute im Bereich des Kulturverlustes insbesondere im Bereich der Sexualität beklagen, vorausgesagt hat.

Wenn sich diese Geringschätzung nun schon über Generationen in den Köpfen der Menschen manifestiert hat – was bringt uns zu der Einschätzung, dass dies keine Auswirkung auf unseren Umgang miteinander haben sollte?

Der Weg von der Liberalisierung von Abtreibungsgesetzen hin zu in Schutt und Asche gelegten ganzen Stadtteilen ist zugegeben kein schneller und direkter, aber ein logischer und ich meine zwingender. Wenn Staat und Mitte der Gesellschaft das Leben gering achten, was soll mich davon abhalten, mich an ihm zu vergreifen?

Die einzige Antwort auf diese Frage kann in meinen Augen nur heißen: Gott! Wenn der Staat Verbrechen zulässt oder legitimiert, dann hilft nur noch ein gut ausgebildetes Wissen um nicht „Erlaubtes“ mit „Gutem“ zu verwechseln. Diesen Anker gibt es noch, aber wer von den Krawallmachern in England, wer von den Autonomen in anderen Regionen, die Steine werfen und dabei Verletzung und Tod von Menschen in Kauf nehmen, denkt dabei schon an Gott?

Unsere Aufgabe als Christen ist es also, Gott wieder präsent zu machen – mit Gott an der Seite der Menschen wird auch die übelste Verklausulierung von Unrecht auch weiterhin Unrecht genannt. Und dann lassen sich auch Zustände wie jetzt in England verhindern, die Ausdruck einer tiefen Gottlosigkeit sind – und insofern kein britisches sondern ein zumindest westliches, wenn nicht weltweites Problem.

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Posted in: Allgemein Tagged: England, Gewissen, Gott, Krawalle, Moral

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