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Das gute Gefühl, auf der richtigen Seite zu stehen

14. Oktober 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Christus am Kreuz

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber die richtige Seite zu finden, ist manchmal gar nicht so einfach. Als Jugendlicher war ich oft versucht, mich auf die Seite der Underdogs zu stellen, nicht aus gutem Willen sondern aus Prinzip. Politisch hieß das auf einer konservativen Klosterschule, mich links zu stellen. Ab und an kommt dann auch die Versuchung, sich doch der Mehrheitsmeinung anzuschließen, weil es eben einfacher ist – was einen dazu bringen könnte, sich auch heute politisch links aufzustellen: wer wollte bestreiten, dass das der Weg ist, der im Moment en vogue ist?

Nun hat mich Gott irgendwann den Weg zurück zu ihm geführt, und ich stelle fest: ich bin wieder auf der Seite der Underdogs angelangt. Diesmal aber sogar „mit Ansage“: Christus hat uns nichts anderes versprochen. Anders ausgedrückt: wenn ich mich auf der Seite der gesellschaftlichen Mehrheit wiederfinden würde, müsste ich mir Sorgen machen, ob ich noch auf Gottes Seite bin!

Bei der Verabschiedung des damaligen Weihbischofs Dr. Rainer Maria Woelki aus Köln, sprach Kardinal Meisner von der „Babylonisierung und Atheisierung“ der Welt, in der man sich, wenn man sich wie der designierte Berliner Erzbischof diesem Trend entgegenstellt, schnell „am Pranger“ wiederfindet. Am Pranger – oder eben am „Kreuz“ unserer Zeit. Christus hat uns vorgemacht, was es bedeutet, auf der richtigen Seite, nämlich auf der Seite Gottes zu stehen: man bricht in vielen Punkten mit den Vorstellungen der Welt und wird dafür nicht geliebt, bleibt aber aufgefordert, die Menschen in der Welt zu lieben. So hängt also Christus am Kreuz und vergibt sogar dort noch seinen Peinigern. Und so muss der Christ damit rechnen, in unseren Breiten medial gekreuzigt zu werden, gesellschaftlich an den Rand gedrängt, in seiner Arbeit behindert, Karrierewege verstellt vorzufinden, im besten Fall belächelt, eher aber beschimpft zu werden.

Und was ist nun unsere Aufgabe? Wir sollten wie Maria beim Kreuz bleiben – bei Jesus am Kreuz ausharren und ihm folgen. Und das heißt auch, den Nachfolgern Christi, den Nachfolgern der Apostel beizustehen, wenn Sie in die Schusslinie der Welt geraten. Auch wenn in unseren Breiten nicht mehr wortwörtlich gekreuzigt wird, so stehen eben doch Menschen wie Kardinal Meisner und der Erzbischof von Berlin Woelki am medialen Pranger. Gleiches gilt für Medienschaffende, die sich auf die Seite der Kirche stellen. Vielleicht stehen auch Priester unserer Gemeinden in der Schusslinie von Pfarrgemeinderat oder Kirchenvorstand – derzeitiges prominentes Beispiel ist das des Pfarrers von Kopfing, Andreas Skoblicki, dem aufgrund seiner Kirchentreue vorgeworfen wird, die Gemeinde zu spalten. Es steht vielleicht ein Freund auf dem Abstellgleis der Gesellschaft oder ein Kollege auf dem Abstellgleis der Karriere – und alle einfach deshalb, weil sie sich auf die Seite Gottes geschlagen haben und sich schlicht weigern, den Weg der Welt so einfach mitzugehen. Da ist es gut, neben diesen Menschen zu stehen, sie zu unterstützen, durch Taten oder – wo dies nicht möglich ist – durch Worte und Gebet.

Auf dieser Seite stehen wir dann richtig, auch wenn es manchmal sehr schwerfällt und ich selbst auch immer wieder der Versuchung erliege, mir den einfacheren Weg zu suchen: mit den Wölfen zu heulen oder nur still zu sein. Aber Pilatus hat nicht mit den Wölfen geheult, und Jesus trotzdem dem Kreuz ausgeliefert – unter uns: da sind mir selbst „Überzeugungstäter“ lieber als solche lauen Genossen – und ich laufe immer wieder Gefahr, diesen Weg zu gehen – meine Hände in Unschuld zu waschen, weil ich ja nicht der Treiber des Unrechts bin, aber mich trotzdem durch Unterlassen „schmutzig“ zu machen.

Hier wie in allen anderen Fällen ist es gut, sich dessen bewusst zu werden, vielleicht durch eine eingehende Gewissenserforschung oder den Rat geistlicher Leiter, und den Herrn in der Beichte um Vergebung zu bitten. Auch diese Schuld hat Christus schließlich schon am Kreuz getragen und wir sollten uns nicht zu schade sein, dieses Geschenk in Freiheit anzunehmen. Gott richtet uns wieder auf und stellt uns wieder auf die richtige Seite. Versuchen wir gemeinsam dort zu bleiben und Christus zu folgen.

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Posted in: Allgemein Tagged: Andreas Skoblicki, Beichte, Glaube, Kopfing, Kreuz, Meisner, Pilatus, Pranger, Woelki

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