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Jetzt aber wirklich: Advent!

30. November 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
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adventskalender

Nachdem ich mich beim letzten Beitrag aus aktuellem Anlass noch nicht zu einem wirklichen Adventsthema durchringen konnte, hole ich das heute, rechtzeitig zum Öffnen des ersten Türchens des Adventskalenders, gerne nach. Es soll am Ende nicht heißen, ich sei ein Spielverderber. Das bin ich zwar in gewisser Hinsicht natürlich schon, aber (wie ich mir selber immer einrede) nur da, wo es wirklich notwendig ist!

Schauen wir also mal ganz analytisch, was das denn eigentlich ist – Advent?
Meist hilft kathpedia und dort steht es in der Tat schön beschrieben:

Der Advent (von lat. adventus: Ankunft) bezeichnet im Kirchlichen Festjahr die Vorbereitungszeit auf die Ankunft Christi. Sie erinnert an die Erwartung des Messias. Sie hat einen doppelten Charakter: Sie ist einerseits die Vorbereitungszeit auf die weihnachtlichen Hochfeste, mit dem Gedächtnis an das erste Kommen des Gottessohnes Jesus Christus zu den Menschen. Andrerseits ist sie eine Vorbereitungszeit auf die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten.

Die Gläubigen werden durch diese besonders Zeit ermahnt

– sich würdig auf den Jahrestag der Inkarnation ihres Herrn Jesus Christus vorzubereiten
– umzukehren, damit sie ein würdiger Tempel seien für den Erlöser, der in der Heiligen Kommunion zu ihnen kommt.
– sich ebenso vorzubereiten auf das zweite Kommen des Herrn als Richter nach dem Ende ihres irdischen Lebens oder beim Ende der Welt.

Mit dem ersten Advent beginnt in der Lateinischen Kirche das Kirchenjahr.

Den Katholiken unter meinen Lesern wird das alles nicht neu sein, aber ist das wirklich noch bekannt in der Welt? Natürlich kennt man dort den Adventskalender, der die Zeit bis Weihnachten heimelig mit Kerzenschein ausleuchtet. Geschmacklich gibt es dabei alles vom grünen Tannenkranz, über Stahlgestänge bis zu schreiend bunten Exemplaren, die man so auch außerhalb der Adventszeit verwenden könnte, wären sie einem dann nicht ob der Geschmacklosigkeit peinlich. Natürlich muss – besonders für die Kleinen – auch der oben bereits angesprochene Adventskalender sein, der die Zeit bis zum Heiligen Abend versüßt. Dass es früher mal reiner Bilderkalender gab, kann man sich heute außerhalb von alten Filmen gar nicht mehr vorstellen, Edelschokolade ist Minimum, besser noch kleine Geschenke, die wohl in gewisser Weise ein Vorgeschmack auf Weihnachtsgeschenke sein sollen.

Überhaupt: Geschenke! Spätestens zum ersten Advent geht der „Run“ auf die Geschäfte los, die schon seit Wochen für Spiele, Schmuck, Elektronik, Kleidung etc. werben – das Geschäft des Jahres will man schließlich nicht verpassen. Und mit der Werbung schlägt bei uns so was wie ein schlechtes Gewissen an, dass man den Lieben doch etwas Besonderes zukommen lassen möchte. Ich möchte hier übrigens keine Lanze dafür brechen, keine Geschenke mehr zu machen. Dort wo es passt und man dem anderen wirklich eine Freude bereiten kann, ist das sicher keine schlechte Idee – bei Kindern ist das sicher auch noch etwas schöneres, wenn ich auch der Meinung bin, dass man es gerade dort nicht übertreiben sollte, um nicht den Sinn des Weihnachtsfestes zu verfälschen.

Da stellt sich nun also die Frage: was hat das Warten auf die Wiederkunft Christi und die Vorbereitung auf die Hochfeste zu Weihnachten mit dem zu tun, was heute in unseren Medien, besonders in der Fernsehwerbung oder in unseren Fußgängerzonen passiert? Ich bin dabei nicht per se gegen einen schönen Weihnachtsmarkt (wobei ich mich an Fischbuden und wahlweise Asia-Food und Poffertjes-Wagen nur ganz schlecht gewöhnen kann) – die kalte Jahreszeit lädt bei gutem Wetter durchaus zum Spazieren ein, und was spräche dagegen, sich mit Freunden auf ein Glas Glühwein zu treffen?

Was mich aber nachhaltig abstößt sind Exzesse, die heute gar nicht mehr als solche betrachtet werden. Etwa wenn der „Weihnachtsmann“ (als solcher schon ein heidnischer Ersatz für den Nikolaus) in der Werbung „nach Hause“ geschickt wird, weil er nicht die richtige Spielekonsole dabei hat. Schenken soll Freude machen und Freude bringen, dazu passt eine Anspruchshaltung des Beschenkten ganz und gar nicht. Natürlich dürfen sich Kiunder etwas zu Weihnachten „wünschen“, aber wie würden sich Eltern fühlen, deren Kinder sagen, dass sie zu Weihnachten das Spiel xyz „wollen“? Der von einem Stern-Redaktuer beschriebene Adventsstress unter dem Titel „Oh, du Nervige …“ ist nicht nur ein Beweis dessen, dass man sich des Sinns von Weihnachten nicht mehr bewusst ist wenn man Advents- und Weihnachtszeit verwechselt, und die adventliche Frage auf „Bargeld oder Gutschein“ zuspitzt, sondern spielt auch noch (bewusst oder unbewusst) mit den tiefen Bildern der Freude und der Liebe, die die alten Weihnachtslieder wie „Oh du Fröhliche“ zum Ausdruck bringen – aber wem sagt schon noch „Gnadenbringende Weihnachtszeit“ etwas?

Was ist aber nun die Alternative? Eigentlich ist es doch ganz einfach: sich bewusst auf Weihnachten vorzubereiten, bedeutet nicht viel mehr als sich den Sinn wieder ins Bewusstsein zu rufen. Gott ist Mensch geworden, hat seinen Thron verlassen und ist zu uns gekommen, sein Reich zu verkünden, uns seiner Liebe zu versichern – uns letztlich auch durch sein Beispiel zu zeigen, wie das „Menschsein“ wirklich geht, wie wir als Menschen gedacht sind, damit unsere Schöpfung in Gottes Augen wirklich sehr gut ist. Man muss sich dabei auch vor Augen führen, dass diese Geschichte unter den Religionen einmalig ist – so einmalig, dass der Wahrheitsgehalt von vielen in Zweifel gezogen wird. Irgendwo habe ich mal ein Zeugnis (Quelle ist mir leider entfallen) gelesen: Ich bin katholisch, weil sich eine solche Religion kein Mensch ausdenken könnte! Oder schauen wir uns als Vergleich an, dass wir als Menschen, um den Ameisen oder Goldfischen bei einer besseren Lebensführung zu helfen, zur Ameise oder zu einem Goldfisch werden, um ein Beispiel zu geben – und die Differenz zwischen uns und den Goldfischen ist nicht so groß wie die zwischen Gott und uns!

Darüber jeden Tag ein bisschen nachzudenken bereitet einen wirklich gut vor und macht einen auch ein bisschen kritischer gegenüber Konsumexzessen.

Die Lesungen der heiligen Messen in der Adventszeit liefern dazu auch einen guten Beitrag, der Besuch der Heiligen Messe – auch mal in der Woche – verdeutlicht uns die Bedeutung des Advents. Dazu gibt es eine Vielzahl kirchlicher Anbieter für Meditationstexte, die einen durch die Adventszeit führen (als Beispiel seien die Evangeliumsmeditationen unter http://www.meditationen.org/ genannt, die auch im Rest des Jahres zu empfehlen sind).

Und wem das alles zuviel ist, für den eignen sich auch die kurzen Ansprachen des Papstes im Advent. So ist die Ansprache zum Angelus des vergangenen Sonntags ein gutes Beispiel dafür, wie man das Evangelium und die Lesungen in unsere Zeit überträgt, wenn zur Wachsamkeit aufgerufen wird.

Und ein bisschen abgewandelt möchte ich auch zur Wachsamkeit aufrufen: seien wir wachsam, wenn Weihnachten verfälscht wird, wenn die welterschütternde Botschaft von der Menschwerdung Gottes unterzugehen droht – ja schon dann, wenn die Begriffe vermengt werden und jetzt schon von Weihnachtszeit gesprochen wird, die doch erst am 25.12. beginnt. Das mögen für sich genommen alles Kleinigkeiten sein, stellen aber doch unsere christliche Kultur in Frage und sind nicht weniger als der Versuch, Weihnachten zu säkularisieren!

Freuen wir uns also als Christen auf Weihnachten, feiern wir ruhig auch ein bisschen in Vorfreude, entzünden wir einen Adventskranz, freuen wir uns an den leuchtenden Kinderaugen beim Öffnen der Türchen des Adventskalenders, laden wir Freunde zu einem Bummel über Weihnachtsmarkt und zum Plätzchenbacken ein, aber vergessen wir dabei niemals, auf welches Fest wir dabei zugehen!

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Posted in: Allgemein Tagged: Advent, Ankunft, Benedikt XVI, Evangelium, Konsum, Wachsam

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