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Schon mal ein guter Vorsatz …

6. Dezember 2011 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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liebe

Manchmal springen einen Erkenntnisse an, die für andere vielleicht selbstverständlich sind. Ich hatte so in einem Gespräch am vergangenen Wochenende eine derartige Eingebung. Der Hintergrund des Gesprächs ist dabei gar nicht so wichtig, daher möchte ich damit auch nicht langweilen.

Aber um den Versuch zu machen: Wer würde sagen, dass er sowohl seine Ehefrau oder seinen Ehemann, seinen Chef, seine Kinder, seinen Konkurrenten in der Firma, den Sitznachbarn in der Kirche, den Attentäter aus dem Fernsehen, die Bundeskanzlerin, den amerikanischen Präsidenten und Saddam Hussein in gleicher Weise liebt? Wohl niemand (ich wäre für Widerspruch durchaus dankbar, und würde daraus dann gerne eine Diskussion entfalten, aber ich bin eher skeptisch)! Und wie viele Definitionen von Liebe gibt es in der Bibel? Ich kenne jedenfalls keine unterschiedlichen. Es gibt die verschiedensten Aufrufe von Jesus selbst, seinen Nächsten und auch seine Feinde zu lieben. Ich kenne die Aussagen des Apostels Paulus hinsichtlich der Liebe zur Ehefrau. Wir alle kennen wohl auch die Liebesgebote aus dem alten und neuen Testament. Die alle beschreiben unterschiedliche Aspekte der Liebe, aber sie gelten nicht für einen bestimmten Personenkreis. „Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst“ lässt wenig Interpretationsspielraum dafür, den einen so und den anderen anders zu lieben.

Natürlich, Menschen wie meine Ehefrau, die mir sehr nahestehen, liebe ich anders als den Kollegen, den vermeintlichen Feind oder den Verbrecher aus der Presse. Aber das sind nur Ausprägungen, und die alle sollten unter den Hut der Liebesbeschreibung von Paulus passen:

Die Liebe ist langmütig, die Liebe ist gütig. Sie ereifert sich nicht, sie prahlt nicht, sie bläht sich nicht auf. Sie handelt nicht ungehörig, sucht nicht ihren Vorteil, lässt sich nicht zum Zorn reizen, trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht über das Unrecht, sondern freut sich an der Wahrheit. Sie erträgt alles, glaubt alles, hofft alles, hält allem stand. Die Liebe hört niemals auf. (1. Korinther 13, 4ff)

Und also stellt sich die Frage: Wie langmütig und gütig bin ich denn mit Menschen, die mir ungeduldig und unfreundlich entgegentreten? Trage ich das Böse tatsächlich niemandem nach? Erträgt die Liebe zu meinem Feind alles, glaubt alles, hofft alles und hält allem stand?

Um nicht missverstanden zu werden, es geht nicht darum, eine naive Liebe zu den Menschen zu entwickeln, es geht im Gegenteil darum eine reale und realistische Liebe zu entwickeln. Vergleichen wir uns doch mal mit Jesus: er ist ganz Mensch und ganz Gott und hat uns gezeigt, wie wir Menschen eigentlich gedacht sind. Und er ist ganz Liebe und „kann nicht anders“ als den Menschen in Liebe zu begegnen. Und so weist er natürlich Sünder zurecht genauso wie er Trauernde tröstet. Aber ab und zu erwische ich mich schon dabei, bei den Zurechtweisungen der Pharisäer und Schriftgelehrten ein Gefühl der „Genugtuung“ zu entwickeln, ähnlich dem, wenn in einem Actionfilm den Bösewicht sein „verdientes“ (?) Schicksal ereilt. Das ist aber nicht das Gefühl von Jesus diesen Menschen gegenüber. Was er tut, tut er aus Liebe, und auch die Vertreibung aus dem Tempel tut er aus Liebe. Er beschimpft die Pharisäer und Schriftgelehrten als Heuchler und Höllenbrut – aus Liebe! Im Herzen Jesu ist schlicht kein Platz für Hass gegen Menschen (man kann theologisch überlegen, ob überhaupt Platz für Hass ist, wie gegen die Sünde oder den Tod, oder ob das Gefühl nicht auch eher eines der Trauer ist – aber das ist eine andere Geschichte). Und so sollte auch in unserem Herzen kein Platz für Hass sein, auch keiner für Neid, Missgunst oder nur Gleichgültigkeit! Das einzig zulässige Gefühl für Familienmitglieder, Freunde, Feinde, Kollegen … ist das der Liebe. Vielleicht in Ausprägungen von Mitleid, Trauer, Sorge, aber niemals Hass und dessen Ausprägungen.

Kann man das schaffen? Kann ich das schaffen? Mich beschleicht das Gefühl – nein! Aber genauer: Nein, nicht alleine! Dazu brauche ich die Gnade Gottes, der mir hilft, der mir bei Ausrutschern wieder auf die Beine hilft und mir meine eigenen Sünden gegen den Nächsten und damit auch gegen Gott vergibt. Um diese Gnade aber kann ich Gott sehr wohl im Gebet bitten – meiner Schwäche bewusst, meine Unzulänglichkeiten in die Hände Gottes legen, der etwas Großartiges daraus machen kann. Er kann – um im Bild zu bleiben – unser Herz frei räumen von allem Bösen und Platz schaffen für die Liebe, sodass auch ich eines Tages hoffentlich nicht mehr anders kann, als meinen Nächsten – egal wer es ist – zu lieben!

Wenn das kein guter Vorsatz für die Adventszeit oder das nächste Jahr … naja, vielleicht besser für das ganze Leben ist?!

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Posted in: Allgemein Tagged: Vorsätze, Erkenntnis, Liebe

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