Liebe Freunde, die Weihnachtspause des Papsttreuen ist zu Ende und ich nehme gerne wieder den Faden auf, um in 2012 den im Vorjahr begonnen Blog fortzusetzen: Gott zu Ehren und zum Nutzen seiner Kirche und wenn notwendig auch zur Verteidigung des heiligen Vaters in Rom, unserem Papst Benedikt XVI. Der Anspruch ist hoch und vermutlich so gar nicht zu erfüllen, aber wie ich im Beruf manchmal sage : wenns einfach wäre, könnte es ja jeder! Ob ich es kann steht auf einem anderen Blatt, aber ich hoffe, dass ich zumindest einen kleinen Beitrag leisten kann, und für den einen oder anderen einen Gedanken vertiefen kann, der ihm auf seinem Glaubensweg hilfreich sein kann. In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein frohes neues Jahr 2012 und vor allen anderen Dingen Gottes Segen und Beistand in allen Aktivitäten, die Sie in diesem Jahr bewältigen müssen!
Den Jahreswechsel nehmen viele Menschen zum Anlass, sich gute Vorsätze zu machen irgendwie muss im kommenden Jahr immer etwas anders werden als es im vergangenen Jahr war und der Schnitt im Kalender eignet sich offenbar besonders gut dazu, auch im eigenen Leben einen Schnitt zu machen. Nun ist aus kirchlicher Sicht der 31.12. oder 1.1. eines Kalenderjahres eher zufällig, aber wenn es denn hilfreich ist, sich an diesem Datum festzuhalten, warum es nicht nutzen. Die andere Frage ist aber, was denn wirklich gute Vorsätze sind viele meinen, im Jahr x Kilogramm Gewicht verlieren zu wollen, mehr Sport zu treiben, sich vielleicht das Rauchen abzugewöhnen alles in sich vielleicht keine schlechten Dinge (wenn ich auch als Cigarrenraucher eine etwas differenziertere Einstellung zum Rauchen abgewöhnen habe) aber sind es wirklich gute Dinge, die man sich da vornimmt? Wer kennt sie nicht, diese grantigen Personen, die uns daran teilhaben lassen, dass sie nun schon drei Tage rauchfrei sind oder bereits unter Schmerzen ein Kilogramm abgenommen haben. Sie wirken mit diesen Erfolgsmeldungen nicht unbedingt glücklich und ihr Umfeld wird durch solche Erfolgsmeldungen auch nicht glücklicher. Wenn einen guten Vorsatz ausmacht, nicht nur sich selbst sondern vor allem andere Menschen glücklich zu machen, sind die genannten Beispiele wohl nicht geeignet als gute Vorsätze durchzugehen.
Wie immer, so hat auch in dieser Frage, unser Papst eine gute Antwort, was sich als genereller wirklich guter Vorsatz eignet (Predigt von Papst Benedikt XVI. bei der ersten Vesper des Hochfestes der Gottesmutter Maria zum Jahresabschluss):
Die quaestio fidei ist [ ] die vordringliche pastorale Herausforderung. Die Jünger Christi sind gerufen, in sich selbst und in den anderen die Sehnsucht nach Gott wieder wachzurufen wie auch die Freude, in ihm zu leben und ihn zu bezeugen, ausgehend von der stets sehr persönlichen Frage: Warum glaube ich? Man muss der Wahrheit den Vorrang einräumen; die Verbindung von Glaube und Vernunft als zwei Flügeln bekräftigen, mit denen sich der menschliche Geist zur Betrachtung der Wahrheit erhebt (vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Fides et ratio, Einleitung); den Dialog zwischen Christentum und moderner Kultur fruchtbar machen; die Schönheit und Aktualität des Glaubens wieder entdecken lassen, und zwar nicht als einen in sich stehenden, isolierten Akt, der einige Momente des Lebens betrifft, sondern als eine beständige Orientierung, die auch für die ganz einfachen Entscheidungen gilt und zur tiefen Einheit des Menschen führt und ihn gerecht, wirksam, wohlwollend und gut macht. Es geht darum, einen Glauben zu beleben, der einen neuen Humanismus begründet, der in der Lage ist, Kultur und soziales Engagement hervorzubringen.
Da sind sie versammelt, die guten Vorsätze, die uns auch helfen können, zum Ende des Kalender- und des liturgischen Jahres in das vom Papst ausgerufene Jahr des Glaubens zu starten. Als Christen sind wir (immer) aufgefordert, die Menschen zu Christus zu führen. Wir können niemanden glauben machen, aber wir können ihm als Dienstleister Gottes Jesus und damit Gott nahebringen. Das setzt aber gerade in heutiger Zeit voraus, zunächst mal die unter weltlichen Befriedigungen verschüttete Sehnsucht nach Gott wieder wachzurufen. Ist das erst mal gelungen, ist erst einmal das Schöne unseres Glaubens offenbar geworden, kommt von ganz alleine die Frage nach dem Grund unseres Glaubens wie kommt es, dass wir als Christen, bei allen weltlichen Problemen am Ende immer eine gewisse Grundgelassenheit wahren können in dieser Welt aber nicht von dieser Welt zu sein, das ist die Botschaft, die unser Leben ausstrahlen muss. Dann gewinnt auch die Frage nach der Wahrheit an Bedeutung eine Wahrheit, die den Vorrang haben muss, wie der Papst sagt. Das klingt fast gefährlich: wie gehe ich mit meinem Glauben um, wenn ich Unwahrheiten entdecke? Eigentlich ist der Satz aber geprägt von einem grenzenlosen Vertrauen unseres Papstes in unseren Herrn und seine Kirche, von der Verknüpfung zwischen Glaube und Vernunft, die nicht in Widerspruch stehen dürfen ohne das eines von ihnen aus der Wahrheit fällt. Folge ich Christus, folge ich seiner Kirche, so folge ich auch der Wahrheit!
Ich möchte den Predigttext des Papstes nicht weiter paraphrasieren, aber ich hoffe, es ist deutlich geworden, was ich meine: Wenn es einen guten Vorsatz für das neue Jahr gibt, dann den, seinen eigenen Glauben zu vertiefen und den Glauben an Gott zu verbreiten!
Und wie geht das konkret? Vorsätze sollten sich ja im täglichen Leben auch niederschlagen, sonst sind es keine oder doch eher schlechte Vorsätze, bei denen wir am Ende feststellen müssen, sie nicht erfüllt zu haben (oder uns selber belügen, sie eingehalten zu haben). Was also tun?
Vielleicht ist es gut, sich erst mal zu überlegen, wie ich die Sehnsucht nach Gott in mir selber wachrufe oder verstärke. Sicher ist die Grundlage mal ein regelmäßiger Empfang der Sakramente: der sonntägliche Besuch der Heiligen Messe und Empfang der Eucharistie, eine regelmäßige Beichte sind eine gute Grundlage, Christus näherzukommen. Natürlich ist auch das tägliche Gebet wichtig: den Tag mit einem Morgengebet zu starten und zu beenden es muss nicht direkt ganz lang sein, der Hunger nach mehr Gespräch mit Gott kommt dann von ganz alleine. Es ist auch sicher nicht falsch, sich für seinen geistlichen Weg einen Begleiter oder Leiter zu suchen: vielleicht ein Priester ihres Vertrauens oder ein Pater eines Ihnen bekannten Ordens. Wirklich gute Priester freuen sich im Zweifel auf die Ansprache zu diesem Thema, selbst wenn sie wenig Zeit haben. Geistliche Lektüre führt uns noch weiter in die Tiefen des Glaubens und macht Lust auf mehr: vielleicht die Biografie eines Heiligen studieren, vielleicht die Schriften alter Kirchenlehrer oder auch es nimmt kaum Wunder, dass ich das hier mit in die Liste aufnehme – Veröffentlichungen unseres Papstes? Vielleicht reicht die Zeit auch nur zur Lektüre aktueller Papstpredigten, aber auch die sind so gehaltvoll, dass jeder gelesene Satz einen Gewinn darstellt! Am Ende halten wir die Sehnsucht nach Gott mit all diesen Mitteln in unserem Leben wach: Gott, du mein Gott, dich suche ich, meine Seele dürstet nach dir. Nach dir schmachtet mein Leib wie dürres, lechzendes Land ohne Wasser. (Psalm 63, 2)
Durch dieses innere geistliche Leben gestärkt sind wir gerüstet, auch andere Menschen zu Gott zu führen. Der einfachste Weg ist dabei natürlich unser Zeugnis: Rede über deinen Glauben wenn Du gefragt wirst und lebe so, dass Du gefragt wirst ist ein Satz, den ich dazu mal von einem Priester gehört habe (ob es eine weitere Quelle gibt, weiß ich leider nicht) und der sich mir eingebrannt hat. Die meisten von uns leben in einem Umfeld in dem eine christliche Lebensführung nicht selbstverständlich ist, da ist es nur normal, wenn einen Menschen darauf ansprechen, wie man so tickt. Das bedeutet nicht ein pharisäerhaftes Vor-sich-hertragen des Glaubens (gerne auch mit finsterer, ernster und bedeutender Miene) sondern das Zeigen des eigenen Glücks, das in Gott ruht; das offene Sprechen über den eigenen Glauben, über die besuchte Messe, über eine geistliche Lektüre oder ein geistliches Gespräch; das Schwärmen über einen Film, der Glaubensinhalte vermittelt
Natürlich ist auch das Zeugnis hinsichtlich christlicher, ethischer Themen wichtig mich einzumischen, wenn mal wieder über künstliche Verhütung gesprochen wird, mich einzumischen, wenn jemand mit seinen Liebesabenteuern prahlt, mich einzumischen wenn mal wieder Halbwahrheiten über die Kirche und den Papst verbreitet werden, mich auch einzumischen wenn ein Kollege oder ein Freund meine Hilfe braucht, der bei anderen nicht gut gelitten ist schaffe ich das? Oder fällt es mir schwer? Dann wäre das sicher ein guter Vorsatz. Allerdings geht es nicht nur um das Einmischen in christliche Themen, es kann auch einfach ein Leben nach den Geboten Christi sein, das auffällt, ohne das wir direkt über Gott sprechen. Jedem werden sicher Mittel und Wege einfallen, sich seiner Berufung zu stellen, sein eigenes Apostolat zu finden, Christus zu folgen und Menschen zu ihm zu führen. Ich habe schon mal in einem anderen Beitrag geschrieben: es muss nichts großes sein, aber Gott kann etwas großes daraus machen!
Wenn das die Vorsätze sind und wir die uns zur Verfügung stehenden Mittel, unsere gottgegebenen Talente genau so wie die Stärkung durch Gebet, Heilige Messe, Sakramente, dafür einsetzen, dann wird es sicher ein gutes Jahr, egal wie sich Wirtschaftskrise, Umweltveränderungen oder auch das persönliche Umfeld entwickeln. Machen wir 2012 zu einem guten Jahr, indem wir den Menschen Christus wieder näherbringen: jeder Mensch hat in sich die Sehnsucht nach Gott und Erlösung, das Streben nach weltlichem Gut ist letztlich nur ein Ausgleich, ein Ersatz, der niemals wirkliche Befriedigung geben kann. Nein sagen kann jeder zu uns, aber geben wir den Menschen zumindest die Gelegenheit, Ja zu sagen – nicht zu uns sondern zu Gott!