Eigentlich hatte ich ja geplant, dass mir Artikel zu den Glaubenswegen der Leser dieses Blogs zugesandt werden und ich sie hier veröffentliche. Dass der eine oder andere Blogger aber natürlich seine Erfahrungen und Berichte auch auf seiner eigenen Seite veröffentlicht ist umgekehrt auch mehr als verständlich. Und weil ich den anhängenden Glaubensweg für unglaublich interessant halte, zeigt er doch auch, auf welche Achterbahnfahrten wir uns einlassen, wenn wir uns von Gott abwenden, verlinke ich ihn hier gerne mit ein paar kleinen inhaltlichen „Teasern“.
Hier der Link: http://katholischesleben.blog.de/2012/09/25/glaubensweg-14881297/
Und hier ein paar Ausschnitte – wobei ich dringend empfehle, den ganzen Beitrag von cathnet zu lesen:
Aufgewachsen bin ich in der DDR in einem regierungstreuen Haushalt. Entsprechend war Religion bei uns fast schon ein Tabu-Thema. Meine Tante, die den Zeugen Jehovas angehörte, war nirgendwo gern gesehen. Dennoch gab es auch in meiner Kindheit bereits Berührungspunkte mit dem Glauben. Ich fand zum Beispiel eines Tages in einem Schubfach einen Rosenkranz. Anfangen konnte ich damit nichts, aber dadurch begann ich nachzuforschen und fand heraus, dass mein Vater sehr wohl christlich erzogen wurde. Meine Oma trat sogar erst nach der Wende aus der Kirche aus, wobei ich auch in den Ferien, die ich zumeist bei ihr verbrachte, kaum etwas mit Glauben zu tun bekam.
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Aber in diesem Alter sind dann doch andere Dinge wichtiger und so geriet „die Sache mit Jesus“ wieder für ein paar Jahre in Vergessenheit als mich der Alltag nach den Ferien zurück hatte. Bis ich 15 Jahre alt war. Zu dieser Zeit hatte ich meine ersten Kontakte zur Punk- und Gothic-Szene. In letzterer findet man auch viele Satanisten (wobei bitte bedacht werden sollte, dass nicht jeder Gothic auch ein Satanist ist) und ihr Glaube faszinierte mich. Er lehrte Durchsetzungskraft, Ausnutzung von Schwächen, Manipulationstechniken uvm., was einem das Leben scheinbar erleichterte. Gerade in meinen ersten Jahren in der Satanisten-Szene entwickelte ich sogar eine Abneigung gegen „die schwachen Christen“, was sich allerdings legte, als ich mich vom theistischen Satanismus abwendete und eher die philosophischen, gottlosen Ansätze verfolgte. Von Zeit zu Zeit las ich sogar in der Bibel. Anfangs nur unter dem Gesichtspunkt von „Kenne deinen Feind“, aber im Laufe der Jahre auch aus Interesse an den historischen Aspekten und weil ich mich pseudowissenschaftlich mit dem Aufbau von Religionen der Menschheit befasste.
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Als Vater bin ich Vorbild für meinen Sohn und wollte ich ihn wirklich lehren, wie man Menschen manipuliert um seine Ziele zu erreichen, wie man Schwächere ausnutzt und sich selbst immer maximale Vorteile verschafft? Nein! Ich sehe ja woran unsere Gesellschaft momentan krankt und das sind genau diese Dinge. Unsere westliche Gesellschaft besteht fast nur noch aus Satanisten, nur ist es den meisten gar nicht bewusst. Will ich also, dass er in einer weniger egoistischen Gesellschaft aufwächst, muss ich selbst diesen Weg verlassen und mich wieder auf einen Weg begeben, der unserer Gesellschaft hilfreich ist.
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Ich musste also meine Spiritualität nicht für den Glauben aufgeben. Und ich begann wieder zu beten und es reifte über Monate in mir der Entschluss, der mich dann dazu brachte mich zusammen mit meinem Sohn taufen zu lassen und mich wieder Gott zuzuwenden. Warum unbedingt katholisch, ist ein Thema für sich. Mein Sohn war zu diesem Zeitpunkt allerdings schon fast 2 Jahre alt. Er hat mein Leben aber in vielerlei Hinsicht auf den Kopf gestellt. :D
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Mein Glaubensweg wurde lange Zeit von Gott immer wieder nur kurz berührt. Letztendlich musste ich erst das Wunder der Schöpfung bei der Geburt meines Sohnes erleben um wieder zu Gott zu finden.
Vielleicht ist der Begriff ein bisschen unpassend, aber das ist ein „Hammer-Glaubensweg“ und vielleicht auch eine Ermutigung an andere, ihren Glaubensweg zu beschreiben (gerne auch im eigenen Blog oder eben per Mail an mich)!
Gott ist gut und großartig!