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Nur mal so zur Klarstellung

1. Oktober 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 5 Minuten
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Ob sich die Liturgieexperten der Kirche etwas dabei gedacht haben, dass sich das Evangelium des gestrigen Sonntags (Markus 9, 38-43,45,47-48) und das vom heutigen Montag (Lukas 9,46-50) in Teilen überschneiden, nämlich in der Frage, wie damit umzugehen ist, wenn jemand außerhalb des Jüngerkreises (oder ins heute übertragen: außerhalb der Kirche) Gutes im Namen Jesu tut? Man könnte meinen, die Evangelienauswahl orientiere sich daran, diesen Punkt auch ja nicht untergehen zu lassen – und dann besser doppelt als gar nicht wahrgenommen.

Als Katholiken wissen wir, dass wir Mitglied der von Jesus selbst gegründeten Kirche sind, die in der Nachfolge des Petrus steht, dem Jesus die Schlüssel des Himmelreichs anvertraut hat. Damit steht man schon mal auf einer einigermaßen sicheren Seite, wenn es denn dereinst zum Gericht kommt. Aber natürlich: nur „einigermaßen“ – in dem Sinne, dass die Voraussetzungen zum Zugang zum Himmelreich bestens erfüllt sind. Eine Garantie ist das aber nicht – wir wissen auch alle, wie schnell man fallen kann und sich in Sünden verstrickt, die vielleicht zu Beginn gar nicht so aussahen, sich dann aber als hartnäckig und die Seele und die Beziehung zu Gott belastenden Gedanken, Worte oder Taten entpuppen. So wissen wir auch, dass die Umkehr eine lebenslange Aufgabe bleibt – und tun gut daran, anderen diese lebenslange Umkehr auch zuzugestehen und nicht das Gericht für sie (zur Entlastung des Richters?) schon mal vorzuziehen.

Wenn aber die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche schon mal ein guter Schritt ist, wie sieht es dann mit denen aus, die nicht innerhalb dieses „engeren Kreises“ stehen? Jesus ist in seinen Worten, mit denen er dem hitzigen Johannes antwortet, der einen Mann, der nicht zusammen mit den anderen Jüngern Jesus nachfolgt verbieten will, in seinem Namen Dämonen auszutreiben: „Hindert ihn nicht! Denn wer nicht gegen euch ist, der ist für euch.“ sagt er gemäß dem Lukas-Evangelium, im Markus-Evangelium ein bisschen ausführlicher:

Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht! Keiner, der in meinem Namen Wunder tut, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.
Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört – amen, ich sage euch: er wird nicht um seinen Lohn kommen.

Für einen Katholiken starker Tobak, wenn er es denn als Gleichnis auf die heutige Kirche bezieht: darf jemand im Namen Jesu sprechen, ohne der katholischen Kirche zuzugehören? Zum Glück muss ich diese Frage nicht selbst beantworten sondern kann mich der Worte unseres Papstes bedienen, der gestern in Castel Gandolfo zu diesem Thema eine Ansprache zum Angelus gehalten hat, und wie folgt ausführt:

So lehrte er sie, dass sich Gottes gute und wunderbare Werke auch außerhalb ihres Kreises offenbaren können, und dass der Beitrag für das Reich Gottes auf unterschiedliche Weise geleistet werden kann, beispielsweise indem einem Missionar ein Glas Wasser geboten wird. (Mk 9,41). Der Heilige Augustinus schrieb dazu folgendes: „Ebenso wie in der katholischen Kirche auch Nichtkatholisches vorhanden sein kann, so können die Spuren des Katholischen auch außerhalb der katholischen Kirche sichtbar werden (Augustinus, „Sul battesimo contro i donatisti“: PL 43, VII, 39, 77. Eigene Übersetzung)“ Daher müssen die Mitglieder der Kirche nicht eifersüchtig sein, sondern sich darüber freuen, wenn jemand von außen das Gute im Namen Christi vollbringt; vorausgesetzt, es geschieht mit der rechten Absicht und im Geiste des Respekts. Auch innerhalb der Kirche kann es manchmal schwierig sein, die guten Werke der verschiedenen kirchlichen Realitäten im Geiste eines tief empfundenen Miteinanders zu erschließen und zu schätzen. Wir alle sollen aber stets fähig sein, uns gegenseitig Achtung und Wertschätzung entgegen zu bringen und den Herrn für die unerschöpfliche „Fantasie“ bei seinem Wirken in der Kirche und in der Welt zu preisen.

Erwischt (also mich jedenfalls): es geht nicht darum, ob ich der Meinung bin, dass jemand außerhalb – oder innerhalb – der katholischen Kirche „gut“ sein oder „Gutes vollbringen“ kann, es geht darum, welche Möglichkeiten Gott besitzt, außerhalb der Kirche – wie innerhalb – Gutes zu bewirken. Wollen wir doch an dieser Stelle mal Gott besser nicht einschränken! Innerhalb und außerhalb der Kirche gibt es Gutes und Schlechtes, die Grenzlinie verläuft also nicht zwischen Katholiken und „dem Rest“ sondern quer durch alle Glaubensrichtungen. Gottes „Fantasie“ macht eben auch den Kirchenmauern nicht halt – er hat nur eine Bedingung, unter der er Gutes in uns und durch uns bewirkt: dass es „mit der rechten Absicht und im Geiste des Respekts“ geschieht“!

Nebenbei entspricht das – natürlich – auch dem Katechismus der Katholischen Kirche (wie sollte es auch nicht?), der außerhalb der Kirche „vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit“ ausmacht.

819 Zudem sind außerhalb der sichtbaren Grenzen der katholischen Kirche „vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit zu finden“ (LG 8):

„das geschriebene Wort Gottes, das Leben der Gnade, Glaube, Hoffnung und Liebe und andere innere Gaben des Heiligen Geistes und sichtbare Elemente“ (UR 3) [Vgl. LG 15]. Der Geist Christi bedient sich dieser Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften als Mittel zum Heil. Ihre Kraft kommt aus der Gnaden- und Wahrheitsfülle, die Christus der katholischen Kirche anvertraut hat. Alle diese Güter stammen von Christus, führen zu ihm [Vgl. UR 3] und drängen von selbst „auf die katholische Einheit hin“ (LG 8).

Ist es also am Ende genauso gut, in der katholischen Kirche oder außerhalb der katholischen Kirche zu sein, Hauptsache man tut mit der rechten Absicht und um Geiste des Respekts Gutes? Na, so weit wollen wir nicht gehen, wussten doch schon die alten Kirchenväter: „Außerhalb der Kirche kein Heil“! Dazu steht wiederum ein paar Abschnitte weiter im Katechismus:

846 Wie ist diese von den Kirchenvätern oft wiederholte Aussage zu verstehen? Positiv formuliert, besagt sie, daß alles Heil durch die Kirche, die sein Leib ist, von Christus dem Haupt herkommt:

„Gestützt auf die Heilige Schrift und die Überlieferung lehrt [das Konzil], daß diese pilgernde Kirche zum Heile notwendig sei. Der eine Christus nämlich ist Mittler und Weg zum Heil, der in seinem Leib, der die Kirche ist, uns gegenwärtig wird; indem er aber selbst mit ausdrücklichen Worten die Notwendigkeit des Glaubens und der Taufe betont hat, hat er zugleich die Notwendigkeit der Kirche, in die Menschen durch die Taufe wie durch eine Tür eintreten, bekräftigt. Darum können jene Menschen nicht gerettet werden, die sehr wohl wissen, daß die katholische Kirche von Gott durch Jesus Christus als eine notwendige gegründet wurde, jedoch nicht in sie eintreten oder in ihr ausharren wollen“ (LG 14).
[…]
848 „Wenngleich Gott Menschen, die das Evangelium ohne ihre Schuld nicht kennen, auf Wegen, die er weiß, zum Glauben führen kann, ohne den es ‚unmöglich‘ ist, ihm ‚zu gefallen‘ (Hebr 11,6), so liegt doch auf der Kirche die Notwendigkeit und zugleich das heilige Recht der Verkündigung der Frohbotschaft“ (AG 7) an alle Menschen.

Damit wird es denn auch wieder rund, und man kann vereinfacht sagen: auch wer außerhalb der Kirche steht, ist natürlich sehr wohl in der Lage unter Führung des Heiligen Geistes Gutes zu tun – sodass es am Ende auch für einen Katholiken kein Problem darstellt, sich beispielsweise an überkonfessionellen und „guten“ Aktionen wie dem Marsch für das Leben zu beteiligen. Andererseits ist die katholische Kirche als DIE Kirche Jesu Christi eben der „Königsweg“ der Kinder des Königs! Womit wir wieder am Anfang wären: die besten Voraussetzungen bietet es, in der katholischen Kirche zu sein, alles andere sind höchstens Umwege, die so mancher aus Unwissenheit, manche vielleicht auch aus bewusster Abwehrhaltung in Kauf nehmen; Umwege, die – was erschwerend hinzu kommt – auch in die Irre und von Gott weg führen können.

Wie immer also: Bewahrt das Gute, auch das, was außerhalb der katholischen Kirche gewirkt wird – aber wie der Katechismus zusammenfasst:

870 Die einzige Kirche Christi die wir im Glaubensbekenntnis als die eine heilige katholische und apostolische bekennen ist verwirklicht in der katholischen Kirche die vom Nachfolger des Petrus und von den Bischöfen in Gemeinschaft mit ihm geleitet wird auch wenn sich außerhalb ihres Gefüges vielfältige Elemente der Heiligung und der Wahrheit finden“ (LG 8).

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Posted in: Allgemein Tagged: Benedikt XVI, Heil, Katechismus, Kirche, Papst

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