Wenn man mal davon absieht, dass ein Begriff wie City-Maut umgehend an den Sprachpranger gehört (es kann wohl nur darum gehen zu verschleiern, dass es dabei darum geht, dass Menschen die zur Verrichtung ihrer privaten oder gewerblichen Geschäfte in die Innenstadt wollen, dafür durch Wegelagerer zur Kasse gebeten werden sollen), fragt sich der geneigte und freiheitsliebende Bürger dieses schönen Landes, ob denn die von ihm (meist von der Mehrheit der Anderen, jedenfalls was die Freiheitsliebenden angeht) gewählten Regierungsvertreter noch alle Latten am Zaun haben.
Kfz-Steuer, Parkgebühren in den Städten, den Großteil des Spritpreises in den Staatshaushalt als Fass ohne Boden, schwuppdiwupp werden den Autofahrern, und das sind im Wesentlichen alle Haushalte in Deutschland, ein paar Milliarden aus den Taschen gezogen und man schämt sich nicht mal, dabei mit dem Finger auf die bösen, bösen Ölkonzerne zu zeigen, die steigende Nachfragen beim Benzin mit höheren Preisen beantworten! Marktwirtschaft? Ja sicher, aber nur wenn wie sozialistisch ist! Dass sich die Verkehrsminister von Bund und Ländern vergangene Woche parallel zu den Überlegungen zur Maut auch gleichzeitig (!) über eine „Benzinpreisbremse und eine Stärkung des Wettbewerbs auf dem Kraftstoffmarkt beraten haben, zeigt nur noch mehr den versammelten Unverstand in diesem von offensichtlichen Polithasardeuren und Inhaltslaien besiedelten Ressorts.
Und jetzt also die City-Maut! Vater Staat gibt also seinen Bankrott bekannt mit all den Milliarden stopft man lieber andere Haushaltslöcher, und seien es die in Athen, aber bitte keine Schlaglöcher in den Straßen der Städte, für die das Geld eigentlich gedacht sein könnte. Da kommt mir aber doch eine viel bessere Idee zur Finanzierung und/oder Schließung der Haushaltslöcher: die Politikermaut:
Man muss das sicher besser durchdenken, aber wie wäre es denn, wenn wir als Bevölkerung jeweils befragt werden, um welches Thema sich unsere Volkswegtreter kümmern sollen? Ausgehend von einem Maximalgehalt bei einer sozialistischen Rundumversorgung unter Aufgabe aller bürgerlichen Freiheiten (also im Wesentlichen der Istzustand) könnten wir als Bürger einfach auf demokratischem Wege Politikerleistungen abwählen. Wenn wir nicht wollten, dass sie sich um die flächendeckende Einführung von hochgiftigen Quecksilberlampen kümmern, müssten sie das in Zukunft lassen! Wenn sie sich aus der Verkehrspolitik gefälligst raushalten sollten (und sich stattdessen Privatunternehmer dieses Themas annehmen dürfen), dann müssten sie das tun. Auf diese Weise wäre der Spuk solcher Deppen-Ideen für den kleinen Politikanfänger („Kein Geld? Kein Problem, wir greifen dem dummen Bürger einfach weiter in die Tasche!“) bald vorbei. Ganze Ministerien, die sich um Gleichstellung von Frauen, Lesben und Transgender kümmern, würde endlich die Legitimität entzogen, die sich sowieso nicht auf demokratischem Wege erworben zu haben glauben. Familienministerien, die sich darum kümmern, dass die Wirtschaft umfänglich mit weiblichen Produktionsfaktoren beliefert wird, statt die Familien tatsächlich zu fördern abgeschafft, indem man ihnen schlicht das Geld für den Unsinn abnimmt, den sie da verzapfen. Umweltministerien die bar jeder wirtschaftlichen Vernunft in nicht tragfähige, dafür aber politisch korrekte, Energiearten investieren und markteinschränkend tätig werden wollen: Taschengeld gestrichen für diese Wundertüten in denen doch nur Politmüll enthalten ist!
Gut, man bekäme natürlich auch eine Art von Regierung, die sich um das kümmert, was die Mehrheit der Bevölkerung für kümmernswert hält; das birgt schon ein Risiko, macht doch der überwiegende Teil der Bevölkerung Tag für Tag bei dem Regierungsirrsinn mit aber ich habe schon Vertrauen darin, dass, wenn die einzelne Politikerentscheidung Geld kosten wird, Geld im Beutel der Steuerzahler, diese sich schnell auf das notwendige Staatswesen beschränken werden.
Und wenn dann noch einer dieser Ramsauer-Schergen auf den Gedanken verfällt, eine Helmpflicht für Fahrradfahrer auch nur in Erwägung zu ziehen, wird ihm direkt die Kohle für die nächsten zehn Entscheidungen gleich mit entzogen. Was ich immer sage: Wenn für derartigen Unsinn jemand seinen Job verlieren würde, oder ihn das einen Gutteil seines Jahresgehaltes kosten sollte, käme so was auch viel seltener vor!