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  1. (was sie aus politischer Sicht als „Mütter und Hausfrauen“ offenbar nicht sind)

    Die Sache ist doch ganz einfach. Wenn „Mütter und Hausfrauen“ nicht in unserem ganz wunderbar freiheitlichen Kapitalismus die grösste Gefahr hätten von allen soziologischen Gruppen (wahrscheinlich noch vor den Alkoholikern und Tagedieben), arm zu werden (was heisst, dass sie nicht wissen, wie sie morgen den Schulausflug für die Kinder oder die Gasrechnung von den Stadwerken bezahlen sollen, ja ich weiss, die Kinder in Afrika sind noch viel ärmer, aber dort gibts auch keine Schulausflüge oder Stadtwerke und die Mieten sind viel niedriger) und bis ins Grab auch zu bleiben, weil kein Einkommen (wie bei „Müttern und Hausfrauen“ in unserer herrlichen sozialen Marktwirtschaft üblich) eben Armut bedeutet, nicht nur wenn die Kinder klein sind, sondern auch bedeutet eine Rente noch unterhalb des Sozialhilfeniveaus zu bekommen, dann bräuchten wir keine KiTas.

    Weil bei uns eben ein Einkommen nicht mehr ausreicht, um Familien durchzufüttern (geschweige denn „am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, Musikunterricht oder gar ein Instument für die Kleine geht nicht, da reicht das Geld nicht für), das Einkommen aus abhängiger Beschäftigung ist ja die letzten Jahrzehnte systematisch in Grund und Boden gefahren worden (Stichwort Leiharbeit, Zeitarbeitsverträge, Werkverträge, ich-AG, Sub-sub-sib-subunternehmertum, Generation Praktikum und was dergleichen Lohnsenker mehr sind), während die Einkommen aus Kapitalerträgen und Selbständiger Tätigkeit einen kräftigen Ruck nach oben getan haben (das war wahrscheinlich der Ruck, den Bundespräsident Herzog in seiner Ruck-Rede gefordert hat: die Löhne und Gehälter sind nach unten geruckt, die Steuerlast für Zahnärzte und sonstige Besserverdiener auch und die Einkommen der Hochvermögenden einen kräftigen Ruck nach oben), MÜSSEN die Mütter möglichst viel verdienen. Und um möglichst viel zu verdienen muss man in unserer so herrlich kapitalistischen Welt eben dem Arbeitgeber so gut und viel wie möglich dienen. Deswegen können sich Frauen nicht rund um die Uhr um ihre Kinder kümmern. Die Arbeitgeber wollen das nicht und die Frauen sind auf das Einkommen angewiesen, sonst ist die Familie arm und die Frauen sind dann eben arm bis ins Grab, wg. Minimalrente; siehe oben.
    Mein Arbeitgeber hat daraus gelernt. Er hat dort wo bei uns die meisten Frauen mit Kindern arbeiten, eine Kinderkrippe hingestellt, in der die Kinder perfekt betreut und versorgt werden, während die Mütter in den Büsros sitzen und Geld und Rentenanwartschaften verdienen. Und dreimal dürfen Sie raten, wo in unserer Stadt die am besten ausgebildeten und motivierten Frauen arbeiten, denen ihre Arbeit richtig Spass macht und die gutes Geld dabei verdienen.

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