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Der Blog zur Wahl: Das Ziel der Menschen

6. November 2012 by Papsttreuer
Lesezeit 4 Minuten
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In einem Beitrag von vor ein paar Tagen hatte ich schon mal meinen Tischkalender erwähnt, in dem Zitate von Papst Benedikt XVI enthalten sind. Mit jedem Tag lese ich also eine neue Botschaft des Heiligen Vaters und man kann sich daran gewöhnen – im negativen Sinne, dass einem Sinn und Hintergrund der Worte nicht mehr recht bewusst werden.

Umso schöner, wenn mir dann und wann ein Zitat auffällt, das ich fast – da an einem Sonntag, 4.11.2012 platziert – überlesen hätte. Ich nehme das Zitat also hier erstmal auf:

Das Ziel der Erwartungen des Menschen ist nicht das irdische Reich der Gewalt, des Geldes und der weltlichen Vergnügen ist, sondern das Reich Gottes: »der Wahrheit und des Lebens, der Heiligkeit und der Gnade, der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens«

Ich habe mal gesucht und das Zitat stammt aus der Ansprache zum Angelus zum Christkönigstag 2009. Darin wiederum geht es, wie nicht anders zu erwarten, um das Königtum Jesu, dass die Juden und Heiden seiner Zeit nicht verstanden haben: Obschon er König ist, stieg er nicht vom Kreuz! Oder noch besser: Weil er König ist „hat sich Jesus gerade als Sohn Gottes frei seinem Leiden ausgeliefert, und das Kreuz ist das paradoxe Zeichen seines Königtums, das im liebevollen Willen Gottvaters gegenüber dem Ungehorsam der Sünde zum Ausdruck kommt.“ (Zitat aus der Ansprache)

Wenn wir heute auf die Präsidentenwahlen in den USA schauen, dann stellt sich für uns hier in Deutschland zum Glück nicht die Frage, wen wir wählen wollen. Unbestreitbar ist aber das Amt des US-amerikanischen Präsidenten eines der mächtigsten Ämter, die diese Welt zu bieten hat. Da ist es nicht verkehrt, auch darauf zu schauen, welche Art von Macht denn bei dieser Wahl vergeben wird – und welche nicht! In zunehmendem Maße der Säkularisierung der Welt wird von den weltlichen Machthabern etwas erwartet, dass sie gar nicht bieten können: persönliches Glück und Wohlstand, Gesundheit und die Erziehung der Kinder, die Sicherung des Arbeitsplatzes und der Schutz der Umwelt – all das und noch viel mehr soll eine weltliche Regierung heute leisten, und ist doch umso weniger dazu in der Lage, je mehr die Ansprüche steigen. Vielleicht wäre es da an der Zeit, die Ansprüche an einen Präsidenten wie auch eine(n) Bundeskanzler(in) herunterzuschrauben, ihm auch die damit korrespondierende zur Verfügung gestellte Macht zu nehmen, sodass sich die weltlichen Regierungen nur noch um das „kümmern“, was man wirklich erwarten darf: den Schutz der Freiheit, die uns als Menschen ausmacht und der körperlichen Unversehrtheit und Sicherheit, soweit sie ein Staat unter Wahrung der Freiheit schützen kann. Natürlich ist diese kurze Beschreibung nicht erschöpfend, die Tücke liegt hier im Detail, aber wesentlich ist doch, was die Macht eines Präsidenten und eines Kanzlers nicht ausmacht, weil es in den Zuständigkeitsbereich eines ganz anderen Königs fällt, der Macht Jesu Christi. So sagte der Papst in der Ansprache:

Worin aber besteht die »Macht« Jesu Christi als König? Sie ist nicht die Macht der Könige und der Großen dieser Welt: Sie ist die göttliche Macht, ewiges Leben zu schenken, vom Bösen zu befreien, die Herrschaft des Todes zu besiegen. Sie ist die Macht der Liebe, die es versteht, Gutes aus dem Bösen zu gewinnen, ein verhärtetes Herz zu erweichen, Frieden in den härtesten Streit zu tragen, die Hoffnung im finstersten Dunkel zu entflammen. Dieses Reich der Gnade zwingt sich nie auf und achtet immer unsere Freiheit. Christus ist gekommen, um »für die Wahrheit Zeugnis abzulegen« (Joh 18,37), wie er vor Pilatus erklärte: Wer sein Zeugnis annimmt, stellt sich nach einem Bild, das der hl. Ignatius von Loyola gern gebrauchte, unter sein »Banner«. Jedes Gewissen also, das ist richtig, steht vor der Notwendigkeit einer Entscheidung: Wem will ich folgen? Gott oder dem Verderber? Der Wahrheit oder der Lüge? Die Entscheidung für Christus garantiert keinen Erfolg nach den Kriterien der Welt, sichert jedoch jenen Frieden und jene Freude, die allein Christus schenken kann. Dies beweist in jedem Zeitalter die Erfahrung so vieler Männer und Frauen, die es im Namen Christi, im Namen der Wahrheit und der Gerechtigkeit verstanden haben, sich den Verlockungen der irdischen Mächte unter ihren verschiedenen Masken zu widersetzen, bis hin zur Besiegelung dieser ihrer Treue mit dem Martyrium.

Wer dieses „Wahlprogramm“ Jesu in eine etwas modernere Sprache übersetzt ist gar nicht so weit von den Wahlprogrammen heutiger Parteien entfernt, die auch gehört und für die die Stimmen abgegeben werden. Mangels eines Glaubens an Gott, was bleibt den Menschen auch anderes übrig, als all ihre Hoffnung in eine irdische Macht zu setzen, auf eine Regierung, eine Partei, vielleicht eine Ideologie zu setzen, die es schon richten wird … und es doch niemals kann.

Was wir aber tun können als Wähler in einer Demokratie, egal ob wir gerade zur Wahl aufgerufen sind oder nicht, ist, diejenigen, die uns „anführen“ wollen zu prüfen, ob sie den Grundsätzen unseres Königs widersprechen oder ihm seinen Rang streitig zu machen versuchen:

Das Reich Gottes, das – wenn man so will – „Programm“ Jesu ist eines »der Wahrheit und des Lebens, der Heiligkeit und der Gnade, der Gerechtigkeit, der Liebe und des Friedens«. Wer sich also anschickt, gegen die Wahrheit und das Leben zu wirken, wer sich gegen die Verehrung dessen, was heilig ist, wendet, wer Gnade und Gerechtigkeit nicht als Leitlinien seines Handelns sieht und sich nicht um Liebe und Frieden bemüht, dessen restliches Programm kann gar nicht mehr so gut sein, als ob man ihn wählen könnte. Und wer als Mensch verspricht, diese Ziele in der Welt selbst erreichen zu können, der setzt sich – mit seiner zur Ideologie mutierte Politik – auf den Thron, der ihm nicht zusteht. Und – das ganz besonders – wir sollten uns hüten, eine entsprechende Erwartung in einen Menschen oder eine weltliche Organisation zu setzen, egal welche Rolle er bzw. sie in unserem Leben, ob privat oder öffentlich – einnehmen soll.

Beten wir also für die USA wie für alle anderen Länder, dass sie und ihre Regierenden diese im Grund einfachen Prinzipien befolgen – verglichen damit ist die Frage nach der rechten Wirtschaftspolitik eher sekundär wenn sich auch einiges hierfür daraus ableiten ließe, aber das ist ein anderes Thema.

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Posted in: Allgemein Tagged: Christkönig, Königtum, Benedikt XVI, Libertarismus, USA, Wahlen

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