Aus einem aktuellen Anlass, der mich gar nicht persönlich betrifft und den ich auch gar nicht näher erläutern möchte (diese Einführung nur, damit der folgende Text nicht einfach vom Himmel fällt) muss ich ein paar Dinge klarstellen und fixieren. Es mag sein, dass sich der eine oder andere Leser, der dem katholischen Glauben noch skeptisch gegenübersteht, davon abgeschreckt fühlen wird, ich baue aber eher darauf, dass eine klare Kante ihren Wert hat und besser ist als ein Missverständnis, dass sich aus sprachlichem Weichspülen ergibt. Also, ein paar harte Worte:
Ich bin Katholik, wer eine andere Position als eine katholische von mir erwartet, wird sicher nicht zufriedengestellt werden.
Katholisch sein, bedeutet für mich nicht nur getauft sein, sondern Jesus zu folgen.
Jesus zu folgen und damit katholisch zu sein, bedeutet auch, der katholischen Kirche und ihren Lehren zu folgen, egal ob sie mir im Einzelfall widerstreben sollten oder nicht. Die Kirche ist von Jesus als Sakrament eingesetzt und wir schulden ihr Gehorsam wie wir Jesus Gehorsam schulden.
Wer der Lehre der katholischen Kirche nicht folgt, kann auch nicht von sich behaupten, katholisch zu sein. Vielleicht vertritt er in bestimmten Themen katholische Positionen, vertritt er in anderen aber von der katholischen Lehre abweichende Positionen, ist er nicht katholisch Null oder Eins!
Ich glaube, dass wir als Katholiken unserem Bischof und als Nachfolger Petri und Stellvertreter Christi dem Papst Gehorsam schulden. Das macht sich in vielen Fällen praktisch kaum bemerkbar, wird aber relevant, wenn unser Handeln mit den Lehren der Kirche in Beziehung steht.
In besonderer Weise, weil durch ein Sakrament und einen Eid gebunden, sind Priester und Bischöfe zu diesem Gehorsam verpflichtet. Wer als Priester dem Bischof oder dem Papst den Gehorsam verweigert, mag sakramental noch ein Priester sein, katholisch im oben beschriebenen Sinn ist er nicht mehr.
Die oberste finale Rechtsprechung in unserer Kirche liegt beim Papst selbst. Inwieweit der seine Leitungsaufgaben im Sinne einer Subsidiarität auf untere, regionale Ebenen delegiert, liegt in seiner Entscheidung und nicht bei denen dieser unterordneten Einheiten.
Die katholische Lehre folgt der Heiligen Schrift, in besonderem Maße den Evangelien und dem Handeln und Lehren Jesu. In den Fällen, in denen ich das nicht direkt nachvollziehen kann, bemühe ich mich um Einsicht und vertraue ansonsten den Hirten der Kirche, die diese Lehre durch die zwischenzeitlich zwei Jahrtausende bewahrt haben.
Zusammengefasst finden wir die Lehre der katholischen Kirche im Katechismus wieder. Wer sich in Widerspruch zu den hier gemachten Aussagen setzt, kann sich folglich ebenfalls nicht mehr als der katholischen Lehre folgend oder eben als Katholik bezeichnen.
Die katholische Kirche wird nicht nur repräsentiert durch die Institution, in Deutschland durch die Körperschaft öffentlichen Rechts, sondern durch die Glieder dieser Kirche, die sich im oben beschriebenen Einvernehmen befinden. Dazu gehören die Aktivitäten im Rahmen der Liturgie, der Diakonie und der Bezeugung des Evangeliums (Martyria). Der Anspruch an uns Katholiken ist, in diesen Bereichen gemeinschaftlich (Communio) in der Kirche zusammen zu wirken. Ein Ausscheren eines Teils der Kirche aus diesem mystischen Leib Christi, dessen Kopf Jesus selbst ist, schwächt die Kirche und den Aufbau des Reichs Christi in dieser Welt.
Den Gehorsam gegenüber der katholischen Kirche kann von niemandem verlangt sondern nur freiwillig geleistet werden. Auch ich entscheide mich jeden Tag in aller Freiheit, dieser Kirche angehören, Jesus folgen zu wollen und bemühe mich, diese freie Entscheidung mit immer festerem Entschluss zu vertiefen.
Fortsetzung ist sicher notwendig, aber damit will ich es erstmal bewenden lassen, bis auf den folgenden Satz:
Wenn ich mit meinen Aussagen, den oben getroffenen oder anderen von mir, besonders in diesem Blog getätigten Aussagen von den Lehren der katholischen Kirche abweichen sollte, bitte ich um Korrektur und werde mich um Richtigstellung bemühen.
Für mich gilt: So geht katholisch! Jesus selbst, die Heilige Schrift und unsere Mutter Kirche sind das Fundament meines Glaubens. Macht mich das zu einem Fundamentalisten? Für den einen oder anderen bestimmt aber in dem Fall bin ich es gerne! Unser Glaube duldet keine halben Sachen Jesus hat auch keine gemacht!