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Rosenkranzbetrachtung: Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat

15. Mai 2013 by Papsttreuer
Lesezeit 3 Minuten
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Rosenkranzbetrachtungen

Nachdem ich demnächst in eine kleine Blogpause gehe, in der ich maximal nur kleinere Beiträge werde verfassen können, möchte ich meinem Vorsatz entsprechend wenigstens aus jedem der gängigen Rosenkranzgeheimnisse ein Gesätz betrachten. So ist es eben heute – abweichend zu den am Wochentag vorgeschlagenen Geheimnissen – der schmerzhafte Rosenkranz, über den ich hier schreiben möchte, dort das erste Gesätz über Jesus, der für uns Blut geschwitzt hat.

Wieso dieses Gesätz? In den bekannten Jesusverfilmungen tauchen die anderen Themen, die Geißelung, die Krönung mit Dornen, der Weg nach Golgatha und die Kreuzigung selbst, meist mehr oder weniger detailliert auf. Die Zeit am Ölberg dagegen, begleitet von seinen Lieblingsaposteln, vor der Verhaftung, sie wird eher stiefmütterlich behandelt, oft nur reduziert auf ein kurzes Gebet und dann den Verrat durch Judas. Dabei hat uns die Formulierung, dass Jesus Blut geschwitzt hat, die auf Lukas 22, 44 basiert, einiges zu sagen:

Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.

Ich will das hier gar nicht medizinisch betrachten (offenbar gibt es ein Krankheitsbild bei Menschen, die dazu führt, dass man tatsächlich Blut schwitzen kann) sondern den Hintergrund dieses Schwitzens: die Angst! Vielleicht ist es gut, den Text noch mal im Zusammenhang zu sehen:

Dann verließ Jesus die Stadt und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm. Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet darum, dass ihr nicht in Versuchung geratet! Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete: Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.
Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und gab ihm (neue) Kraft.
Und er betete in seiner Angst noch inständiger und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte.
Nach dem Gebet stand er auf, ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend; denn sie waren vor Kummer erschöpft. Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen? Steht auf und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet.

Jesus weiß, was ihm bevorsteht, er weiß, dass ihn Judas verraten wird, er weiß – so hat er es seinen Jüngern berichtet – dass er getötet werden wird und kennt auch die Umstände seines Todes. Dies alles vor Augen ist es kein Wunder, wenn einen Menschen Angst überkommt. Aber genau das ist der Punkt: Jesus ist zwar auch Gott, aber eben auch ganz Mensch! Er hat von Geburt an alle Phasen des Menschseins durchlaufen und steht nun vor seinem Tod, und er weiß, dass es ein grausamer Tod sein wird. Und wie jeder Mensch ist auch er versucht, diesem Tod, den Qualen dieses Todes auszuweichen: „Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir!“ – der Unterschied besteht wohl vor allem darin, dass er dies im Gebet sagt, nicht menschlich gegen das Schicksal ankämpft (dann wäre Flucht die „bessere“ Alternative als Gebet) sondern sich an Gott selbst wendet. Und er bleibt seinem Auftrag treu, bittet zwar um Erleichterung, ist aber bereit, das Leiden auf sich zu nehmen: „Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.“ Wenn wir an dieser Stelle beides in Erinnerung rufen, Jesu Menschsein und diese Art, mit dem Leiden, mit der Angst und mit den Versuchungen umzugehen, ist dies wiederum ein Beispiel dafür, wie das geht, ganz Mensch zu sein. In Gott sind diese Dinge möglich, selbst dann, wenn sie uns unmöglich oder unmenschlich erscheinen.

Ergänzend möchte ich noch auf einen Aspekt hinweisen: es ist nicht nur der rein menschliche Tod, so qualvoll er auch werden wird, den Jesus hier vor Augen hat: es ist die Erlösung die daraus erwirkt wird, damit die Sünden, für die er leidet. Man muss es sich vielleicht so vorstellen: in den Momenten des Gebets am Ölberg, bei seinem Weg zum Kreuz und am Kreuz selbst, hat Jesus, der auch als Mensch ohne Schuld geblieben ist, die Schuld der Welt aller Zeiten vor Augen! Er hat vor Augen alle Situationen seit Anbeginn der Welt bis zu deren Ende, in denen sich Menschen von Gott ab- und der Sünde zugewandt haben. Es ist die Entscheidung Gottes gewesen, diese Sünden auf sich zu nehmen, sich selbst als Opfer hierfür hinzugeben, darum muss es uns nicht schwer werden ums Herz, wenn er dies tut … und dennoch: jede meiner Sünden hat er in diesem Augenblick vor Augen gehabt. Für jede meiner Sünden hat er die Verantwortung übernommen und sie mit auf’s Kreuz getragen. Unsere Schuld, meine persönliche Schuld ist es, die Jesus in diesem Augenblick den Blutschweiß schwitzen lässt. Es ist schwer und dennoch notwendig, dabei nicht in einen ungesunden Schuldkomplex zu verfallen: es geht nicht mehr darum, dass Jesus meine Schuld auf sich nimmt, es geht heute darum, diese Wahrheit allen Menschen zugänglich zu machen, als frohe Botschaft, dass sie bereits gerettet sind. Wenn dieser Aspekt dazu führt, dass wir unser Gewissen besser prüfen und ausbilden, um Jesus nicht noch mehr Schuld „aufzuladen“ so ist das sicher ein guter „Nebeneffekt“ – es geht aber in dieser Betrachtung, sollte es jedenfalls, nicht darum, „Schuldgefühle“ zu schüren, sondern darum, dass wir uns der Schuld bewusst werden, bewusst werden auch dessen, was Jesus für uns getan hat – und dann hoffnungsvoll mit dem Leben weiter zu machen, im Vertrauen darauf, dass Gott selbst unsere Schuld, wenn wir sie bereuen und beichten, tilgen wird, schon getilgt hat.

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Posted in: Allgemein Tagged: Leiden, Rosenkranzbetrachtungen, schmerzhafter Rosenkranz, Schuld

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